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18 Jahre ins Zuchthaus wegen Mord

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18 Jahre ins Zuchthaus wegen Mord

Tötungsdelikt an einer jungen Frau vor zweieinhalb Jahren in Villars-Vert

Mit zehn Messerstichen hatte er zugestochen: Für das Bezirksgericht Saane war die Tötung einer 23-jährigen Peruanerin durch ihren Ex-Freund Mord. Der Jugoslawe muss 18 Jahren ins Zuchthaus.

Von CHRISTIAN SCHMUTZ

Ein Eifersuchtsdrama sondergleichen hatte sich im Jahr 2001 in Villars-Vert, einem Quartier von Villars-sur-Glâne, abgespielt. Carolina, eine Peruanerin war von ihrem Ex-Freund erstochen worden. Der damals 25-jährige Jugoslawe hatte der auf dem Boden liegenden Frau so heftig in Brustkasten und Unterleib gestochen, dass im Fussboden Einstiche zu sehen waren. Alle Stiche hätten tödlich sein können, hatte die Untersuchung der Kriminalpolizei gezeigt. Das Messer hatte der Mann einige Tage zuvor gekauft und in der Wohnung des Opfers versteckt.

Kaum eine Hollywood-Fiktion kommt dabei an die Grausamkeit der Wirklichkeit heran. Das gemeinsame 4-jährige Kind der beiden musste nämlich bei der Tötung zuschauen. Auch heute noch sei sie traumatisiert, erinnere sich an Einzelheiten der Tat und weine oft, sagten Psychiater und Familienangehörige. Sie hat dabei praktisch Mutter und Vater verloren. Mit im Zimmer war auch das Baby, das Carolina mit einem anderen Mann hatte, mit dem sie zwischenzeitlich zusammen war.

Der Täter hatte danach die Tochter weggebracht und war mit dem Auto seines Bruders in den Kosovo geflüchtet. Dank Vermittlung seiner im Sensebezirk lebenden Familie konnte er einen Monat später zur Rückkehr bewegt und schliesslich festgenommen werden.

Unmotiviert eifersüchtig

Eine Woche lang hat das Bezirksgericht Saane unter dem Vorsitz von Nicolas Ayer nun getagt. Dabei hat sich das Bild eines gewalttätigen Mannes gezeigt, der Freundin und Kind geschlagen und der krampfhaft eifersüchtig auf seine Ex-Freundin war, obwohl seine «Beweise» dafür alles andere als objektiv waren. Er habe sie mit einem Arbeitskollegen sprechen sehen und er habe einige Dinge gehört, sagte der Angeklagte vor Gericht. Für einen Liebhaber hätte sie gar keine Zeit gehabt, befand hingegen der Onkel von Carolina.

Was den Tag der Tötung selbst anging, konnte sich der Eifersüchtige an nichts mehr erinnern. Er machte sehr widersprüchliche Aussagen. Zur Rechenschaft wurde er aber auch gezogen, weil er im Vorfeld immer wieder angebliche Rivalen im Visier hatte. Der Vater des zweiten Kindes von Carolina wurde angegriffen, obwohl er längst eine neue Freundin hatte. Mit einer Pistole bewaffnet, stellte der Angeklagte ihn an dessen Arbeitsplatz, bedrohte, beschimpfte ihn und schlug ihn zu Boden, wo er ihm eine Pistole an die Schläfe hielt. Auch dieser Mann musste danach psychiatrisch betreut werden. Ausserdem war der heute 28-jährige Angeklagte als Chauffeur bei Drogentransporten tätig und er hatte statt Unterhaltspflichten gegenüber seiner Ex-Freundin und seiner Tochter nachzukommen mit dem Geld lieber ein Auto gekauft.
Für Raphaël Bourquin, Substitut der Staatsanwältin, war die Tat ein Mord. Er hatte deswegen 20 Jahre Zuchthaus gefordert. Der Mann sei egoistisch, überheblich und gewalttätig. Ausserdem habe er seine Freundin betrogen, um sie dann selbst aus Eifersucht zu töten. Und wenn man die Vorbereitungen dazu nehme, gebe es keinen Zweifel mehr für den Mord, sagte Bourquin.

Verteidigerin Danielle Julmy ihrerseits hatte 7,5 Jahre für Totschlag gefordert. Es sei ja schon nah an einem Mord aus Leidenschaft, aber sie zeichnete das unglückselige Bild eines Mannes, der nicht einen kaltblütigen Mord geplant, sondern bei dem sich ein monatelang aufgestauter Zorn auf gewaltsame Weise entladen habe.

Nah am Antrag des Staatsanwalts

Das Urteil gestern Abend ging von Mord aus. «Die Motive für die Tötung waren widerwärtig. Er sprach seiner Ex-Freundin das Recht ab, ohne ihn zu leben», begründete Präsident Ayer und verurteilte den Mann zu 18 Jahren Zuchthaus und 15 Jahren Ladesverweis. Er muss zudem für insgesamt fast 200 000 Franken Gerichts- und Beerdigungskosten übernehmen und den Zivilparteien Genugtuung zahlen.

Zur Urteilsverkündung waren rund 50 Freunde und Familienangehörige von Carolina gekommen. Die meisten trugen eine Rose, die sie daraufhin nach peruanischer Tradition aufs Grab der Getöteten legten.
in Zusammenarbeit mit La Liberté

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