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10 Jahre lang war Pierre-André Burnier Syndic im Vully: «Die Bürgerinnen und Bürger sind heute viel kritischer»

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Während 18 Jahren gehörte Pierre-André Burnier dem Gemeinderat von Mont-Vully und dem der Vorgängergemeinde Bas-Vully an.
Charles Ellena

Pierre-André Burnier war Syndic von zwei Gemeinden: Bas-Vully und danach Mont-Vully. Am meisten Freude macht ihm der Austausch mit der Bevölkerung. Dass diese häufiger Juristen einschaltet, findet er schade.

«Meine Motivation für das Amt ist da. Aber man muss aufhören, bevor sie weg ist», sagt Pierre-André Burnier, Syndic von Mont-Vully. Nach 18 Jahren im Gemeinderat, davon je fünf Jahre an der Spitze des fusionierten Mont-Vully und der Vorgängergemeinde Bas-Vully, sei es für ihn an der Zeit, aufzuhören. «Ich bin jetzt 59 Jahre alt. Da kann man noch private und berufliche Projekte für die nächsten Jahre schmieden.»

In die Gemeindepolitik sei er zufällig hineingerutscht. Er habe sich zuvor als Kommandant der Feuerwehr und als Mitglied der Raumplanungskommission für die Belange des Vully eingesetzt. 2003 seien wegen Spannungen im Gemeinderat drei Mitglieder der Exekutive zurückgetreten. Daraufhin sei er angefragt worden für eine Kandidatur.

Hätte ich vorher gewusst, wie tief greifend und schlimm der Konflikt im Gemeinderat ist, hätte ich wahrscheinlich nicht Ja gesagt.

Die ganze Kraft der damaligen Gemeinderäte sei durch diesen Streit verbraucht worden. Mit neuen Personen im Gemeinderat entspannte sich die Lage. 

«Im Rückblick bereue ich meine Kandidatur überhaupt nicht», betont der Landwirt. «Ich mag diese Region sehr und fühle mich stark mit ihr verbunden. Für mich war es ganz natürlich, mich für den Vully zu engagieren.» In der Exekutive von Mont-Vully würden sich heute alle für die Interessen der Gemeinde einsetzen und nicht für persönliche Belange, so der Syndic. Das sei wichtig.

Zahlreiche Kontakte vermissen

Am meisten Freude habe ihm der Austausch mit der Bevölkerung gemacht, zum Beispiel an den Gemeindeversammlungen, sagt Burnier. «Diese stellen einen der wenigen Momente dar, wo der Gemeinderat erklären kann, was er tut.» Im Laufe der Legislaturen habe er festgestellt, dass sich der Kontakt zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der Gemeinde verändert hat. «Die Bürgerinnen und Bürger sind heute viel kritischer. Das ist nicht immer negativ», so der 59-Jährige.

Er bedauert jedoch, dass der Austausch zunehmend über Juristen abläuft. «Ich verstehe, dass man sich für seine persönlichen Interessen einsetzt. Auch früher haben Bürger einen Anwalt engagiert, aber nur bei komplexen Themen. Heute ist es Standard, einen Juristen hinzuzuziehen.» Mit Anwälten sei nicht eine offene Diskussion wie früher möglich, sondern taktische Entscheidungen würden im Vordergrund stehen.

Vermissen werde er die zahlreichen bereichernden Kontakte auf kommunaler, regionaler und kantonaler Ebene, die man als Gemeindepräsident knüpfe. «Wer ein solches Amt übernimmt, muss den Kontakt und den Austausch mit anderen mögen.» Burnier engagierte sich neben seiner Funktion als Syndic im Verband der Gemeinden des Seebezirks und im Freiburger Gemeindeverband. Vor allem die Raumplanung habe ihn interessiert.

Auseinandersetzung mit dem Kanton

Schlecht in Erinnerung behalten wird Burnier eine Auseinandersetzung mit dem Kanton in den 2010er-Jahren. Anlässlich einer Erweiterung der Strafanstalten von Bellechasse verrechnete Bas-Vully dem Kanton Anschlussgebühren für das Abwassernetz. Doch der wollte nicht bezahlen. «Ich musste gegen den mir übergeordneten Kanton vorgehen, damit er ein gültiges Reglement beachtet. Das fand ich enttäuschend.» Die Gemeinde bekam übrigens Recht vom Oberamtmann des Seebezirks und vom Kantonsgericht. «Alle in der Gemeinde gleich zu behandeln, ist mein Leitmotiv», so der Gemeindepräsident. Deshalb müsse der Kanton, genauso wie eine Privatperson, Anschlussgebühren bezahlen. Der Gemeinderat kommunizierte damals mit der kantonalen Verwaltung und Anwälten über die Streitsache. «Leider sprach kein Staatsrat mit uns, um den Konflikt zu lösen», bedauert der Gemeindepräsident.

Frustriert habe ihn, dass der Kanton der zunehmenden Professionalisierung der Gemeinden nicht Rechnung trägt. Wie gewünscht hätten im Seebezirk Gemeinden fusioniert, was mit enorm viel Zeit und Aufwand verbunden sei. «Anstatt dass der Kanton von dieser Professionalisierung profitiert und den Gemeinden mehr Autonomie lässt, will er weiterhin jedes Detail selbst regeln.»

Keine Zukunft im Grossen Rat

Nach dem Ende seiner Amtszeit als Syndic möchte der zweifache Vater und zweifache Grossvater nicht erneut ein politisches Amt übernehmen. «Über eine Kandidatur bei den Grossratswahlen habe ich zwar nachgedacht, die Idee aber schliesslich verworfen.» Die Funktionsweise einer Legislative passe nicht zu ihm. «Der Grosse Rat ist sehr politisch: Fraktionen machen Zugeständnisse und erwarten dann bei einem anderen Geschäft eine Unterstützung.» Er sei eher ein Mensch der Exekutive.

Seiner Familie und seinem Umfeld zollt er Respekt, dass sie es so lange mit ihm ausgehalten haben. «Wenn wir etwas zusammen machen wollten, waren bei mir immer Termine im Weg. Das war für sie mühsam.» Nun freue er sich auf mehr Freizeit und unverplante Abschnitte im Terminkalender.

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