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1,9 Millionen Franken für sechs Kilometer: Riggisalpweg fast fertig

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Jahrelange Planung, Verhandlungen, Kompromisse und 1,9 Millionen Franken: Die Sanierung des rund sechs Kilometer langen Alpwegnetzes zwischen Schwarzsee und Riggisalp hat es in sich. Kurz vor Abschluss der Arbeiten haben sich die FN den Weg angeschaut.

Alfons Piller, Präsident der Mehrzweckgenossenschaft Schwarzsee, steht auf dem Aussensitzplatz der Alp Hürlisboden und blickt in Richtung Schwarzsee. «Es wird oft kritisiert, dass wir Alpwege befestigen und so für Autos und Traktoren besser zugänglich machen – aber viele Leute verstehen nicht, was es heutzutage bedeutet, einen Alpbetrieb zu bewirtschaften.» Piller zeigt auf die frisch eingebauten Betonelemente auf dem Alpweg, der zum Hürlisboden führt. «Der Weg ist eine wichtige Aufwertung für die Bewirtschaftung und für die Liegenschaften selber.»

Auf einer Länge von rund sechs Kilometern fahren seit Herbst 2020 regelmässig Wegbau-Equipen ab Schwarzsee in Richtung Riggisalp und wieder zurück. Sie arbeiten mit Hochdruck daran, Teile des Wegs zu sanieren. Betroffen sind die Alpen Riggisalp, Vorderer Stalden, Hürlisboden sowie die Alpen Mittler und Ober Stalden. Insgesamt 660 Tiere werden in diesem Gebiet gesömmert. Diesen Herbst soll das 1,9 Millionen Franken teure Projekt abgeschlossen werden.

«Beispielhaftes» Projekt

Auch Felix Bürdel ist an diesem Nachmittag auf dem Hürlisboden. Er ist Präsident der zuständigen Baukommission und ist stolz auf das Grossprojekt. «Die Alpwirtschaft und der Tourismus haben hier sehr eng zusammengearbeitet – es ist ein beispielhaftes Projekt, denn die Interessen beider Seiten konnten berücksichtigt werden», so Bürdel.

Tatsächlich musste die Totalsanierung des Alpwegs von zahlreichen Ämtern und Behörden bewilligt werden. «Die Bauherrschaft hat all die Ämter und interessierten Parteien schon sehr früh eingebunden», betont Marcel Thalmann vom Amt Grangeneuve, Sektion Landwirtschaft, der an diesem Tag ebenfalls vor Ort ist. Er ist überzeugt, dass das Sanierungsprojekt nicht so reibungslos bewilligt worden wäre, wenn die Behörden ihre Einwände nicht schon vor der öffentlichen Auflage der Sanierung hätten einbringen können.

Felix Bürdel, Raphael Richter, Alfons Piller und Marcel Thalmann (v.l.n.r.) sitzen an einem Tisch auf der Alp Hürlisboden und besprechen die bisherige Sanierung des Riggisalpwegs.
Sarah Neuhaus

Wanderwege angepasst

So musste zum Beispiel das Wanderwegnetz angepasst werden. Weil der Alpweg teilweise befestigt wurde, durften diese Teile nicht mehr als Wanderwege ausgezeichnet werden. Denn das Bundesamt für Strassen (Astra) schreibt vor, dass unbefestigte Wanderwege nicht befestigt werden dürfen. «Aus diesem Grund mussten wir überall dort, wo Betonspurelemente gelegt wurden und es vorher einen Wanderweg gab, Ersatzmassnahmen umsetzen», erklärt der zuständige Ingenieur Raphael Richter von der pb Plan AG in Plaffeien – dem zuständigen Planungsbüro. So wurde beispielsweise der alte Wanderweg Tufteraweg reaktiviert. Dass die ganzen Wanderer ab jetzt nicht mehr die gewohnte Route hoch zur Riggisalp laufen werden, bezweifeln die Projektverantwortlichen. «Aber schlussendlich geht es darum, dass man die Wahl hat und auch einer unbefestigten Strasse entlang wandern kann», betonen die Verantwortlichen.

Weidearbeit oben, Bauarbeiten unten – im Gebiet der Riggisalp ist viel los diesen Sommer.
Sarah Neuhaus

Dies sei nur ein Beispiel von vielen Verhandlungen und Kompromissen, die man bei der Planung der Sanierung eingegangen sei, sagt Felix Bürdel. «Wir sind nicht in die öffentliche Auflage gegangen, ohne dass alle Ämter nicht schon mitgeredet hatten – alle wurden ins Boot geholt, und zusammen haben wir entsprechende Lösungen gefunden.» Darum sei es auch nicht erstaunlich, dass es keinerlei Einsprachen gegeben habe.

Der Präsident der Baukommission Felix Bürdel (links) und Ingenieur Raphael Richter.
Sarah Neuhaus

Trennung von Alpwirtschaft und Tourismus

Dank landwirtschaftlichen Beiträgen von Bund und Kanton mussten die Grundeigentümer schlussendlich noch rund 800‘000 Franken des 1,9-Millionen-Franken-Projekts stemmen. Der Berechnung der Subventionsgelder liegen diverse Regelungen und Vorlagen zugrunde. Zum Beispiel wollen Bund und Kanton sicherstellen, dass touristische Infrastrukturen nicht von Steuergeldern, die für die Unterstützung der Alpwirtschaft gedacht sind, subventioniert werden. Keine einfache Aufgabe: Wie stark profitiert das vom Tourismus geprägte Gebiet von der Sanierung des Alpwegs? Felix Bürdel erklärt: 

Je nach touristischer Nutzung der einzelnen Teilabschnitte wurden bei den Subventionen 10 bis 20 Prozent abgezogen.

Insgesamt werden rund sechs Kilometer der Alpwege saniert.
Sarah Neuhaus

Beton oder Schwarzbelag?

Durch die Sanierung wurde ein beachtlicher Teil des Wegs mit Betonspurelementen befestigt. Konkret: Überall dort, wo das Längsgefälle mehr als 15 Prozent beträgt, wurden solche Betonelemente eingebaut. Die weniger steilen Abschnitte sind weiterhin Kieswege. «Wir haben lange und intensiv darüber diskutiert, wie wir den Weg befestigen», erklärt Felix Bürdel. Zur Auswahl standen Schwarzbelag, Betonspurelemente oder eine vollflächige Betonierung der steilen Wegabschnitte. Aufgrund der Langlebigkeit und des «naturnahen Erscheinungsbilds» habe man sich schliesslich für die Betonspuren entschieden. Optisch unterscheidet sich diese Variante durch einen begrünten Mittelstreifen. Ein weiteres zentrales Element der Sanierung sind die zahlreichen Querabschläge, die alle 20 Meter eingebaut wurden, damit das Oberflächenwasser schnellstmöglich abfliessen kann. «Die Wassermengen, die hier bei einem Unwetter anfallen, sind enorm und können grosse Schäden verursachen», sagt Ingenieur Raphael Richter.

So sehen die einzelnen Betonspurelemente aus.
Sarah Neuhaus
So sehen die befestigten Abschnitte des Wegs am Ende aus.
Sarah Neuhaus
Die weniger steilen Abschnitte sind weiterhin Kieswege.
Sarah Neuhaus

Bedeutung für Hirten und Tourismus

Für die Eigentümer der Betriebe und deren Bewirtschafter wird der sanierte und teilweise befestigte Weg einen grossen Mehrwert bieten, ist Alfons Piller überzeugt. «Die Bedeutung dieses Wegs kann gar nicht überschätzt werden – eine zeitgerechte Erschliessung eines Alpbetriebs ist das A und O einer erfolgreichen Bewirtschaftung.» Marcel Thalmann fügt an: «Gerade jetzt, wenn das Wasser knapp wird, sieht man, wie wichtig es ist, dass die Hirten mit dem Auto und einem Anhänger bis zu ihren Betrieben fahren können.» Aber auch Felix Bürdel ist überzeugt, dass die touristischen Aktivitäten mit dem Ausbau des Riggisalpwegs an Attraktivität gewinnen. So habe der Ausbau des Wegs die Realisierung der Alpkäserei Riggisalp mit Sicherheit positiv beeinflusst.

Im Gebiet des Alpwegs Riggisalp werden rund 660 Tiere gesömmert.
Sarah Neuhaus

Geschichte

Bisherige Sanierungen

Nach den Unwettern von 1997 entstanden grosse Schäden entlang des Riggisalpbachs. Anschliessend wurden Schutzmassnahmen zugunsten des Hochwasserschutzes realisiert. 2007 und 2008 wurde ein Teil des Alpwegs saniert. Für rund 400‘000 Franken wurden unter anderem Querabschläge eingebaut, ausserdem wurde die Linienführung teilweise angepasst. 2016 begann die Diskussion über die Totalsanierung des Alpwegs, die aktuell durchgeführt wird. san

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