Der Libanon hat vier Millionen Einwohner und beherbergt derzeit eine Million Flüchtlinge aus der Region. Dies sind Realitäten, wie sie der frühere Freiburger Nationalrat Hugo Fasel als heutiger Direktor der Caritas Schweiz kennt. Entsprechend wenig Verständnis hat er, wenn Länder in Westeuropa Zäune aufbauen und man in der Schweiz davon spricht, die Armee an die Grenze zu stellen. «Unsere Grundwerte beruhen auf Offenheit und Solidarität», sagt Fasel im Interview mit den FN. Diese Werte gelte es nun, in einer akuten Lage unter Beweis zu stellen. Für ihn zeige die in diesem Jahr oft gesehene Abwehrhaltung gegen Asylsuchende, dass die Politik ausgerechnet in der Flüchtlingsfrage nicht vorausschauend gehandelt habe.
Fasel hat bei seiner Arbeit aber auch erfahren, wie sich Schweizer spontan entschlossen haben, von ihrem Wohlstand etwas an Notleidende weiterzugeben. Es sind für ihn die frohen Botschaften des Jahres 2015. uh
Interview Seiten 2 und 3