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2042

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Beim Aufräumen bin ich auf meinen Pensionskassenausweis gestossen. Ein Dokument von erschreckender Trostlosigkeit. Darauf steht die Zahl 2042. Tönt wie der Titel einer coolen Science-Fiction-Serie («2042 – Sie sind mitten unter uns»), ist aber, ganz langweilig, das Jahr meiner ordentlichen Pensionierung. Ich wusste nicht recht, was ich davon halten sollte. Schon? Erst? Aber wahrscheinlich verschiebt sich das sowieso noch nach hinten, also nicht zu lange drüber nachdenken. Nachdenklich machte mich hingegen die fett gedruckte Zahl, die meine Altersrente angibt. Die ist zwar etwas höher als das Jahr meiner Pensionierung, aber immer noch so klein, dass ich dachte, das wird kein schöner Lebensabend werden.

Unverzüglich begann ich deshalb, Strategien zu entwickeln, um meine Lebenserwartung mit meiner Altersrente in Einklang zu bringen:

1. Ich investiere möglichst viel Zeit, Geld und Ausdauer in die Ausbildung meiner Kinder (am besten Jus, Wirtschaft oder etwas, das Google dann aufkauft). Dann kriegen sie einen tollen Job und verdienen so viel Kohle, dass sie aus lauter Dankbarkeit meine Pflegeheimrechnung bezahlen. Aber auf Dankbarkeit zu bauen ist ein unsicherer Vorsorgeplan.

2. Also investiere ich vielleicht doch lieber möglichst wenig Zeit, Geld und Ausdauer in die Ausbildung meiner Kinder. Dann haben sie zwar keinen Job, aber dafür Zeit, sich um mich zu kümmern. Wobei, das wäre ziemlich unfair meinen Kindern gegenüber. Und wer weiss, welche Grausamkeiten sie sich im Gegenzug für mich ausdenken würden.

3.Vielleicht doch eine Mitgliedschaft bei Exit? Wobei, das kostet ja auch. Und ein Verein, dessen einziger Zweck es ist, seine Mitglieder wieder loszuwerden, ist irgendwie abartig.

 4. Dann beginne ich halt zu rauchen. Das senkt die Lebenserwartung und füllt die AHV-Kassen. Davon habe ich nichts, sagen Sie? Stimmt. Und rauchen ist sowieso Mist.

5.Also halt mehr arbeiten. Möglichst sechs Tage die Woche und 16 Stunden am Tag. Dann habe ich im Alter finanziell ausgesorgt – aber niemanden mehr, der sich um mich sorgt. Denn wenn ich vor lauter Arbeit nie zu Hause bin, verlässt mich meine Frau und die Kinder künden ihre Liebe auf.

 6. Bleibt also nur noch eines: Ich werde Stadtmusikant in Bremen. Auf dem Weg dorthin schliesse ich mich mit anderen unterversorgten Pensionierten zusammen; gemeinsam verjagen wir eine Bande von Investmentbankern aus ihrer Räubervilla am Zürichsee. Und fortan leben wir glücklich vom Schwarzgeld, das unter den Matratzen versteckt ist, und berauschen uns am Dom Pérignon aus dem Weinkeller. Ja, ich glaube, so mach ich es. Bleibt nur noch die Frage, welcher Stadtmusikant ich sein will. Ich denke, ich bin der Esel. I-aah.

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