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25 Jahre Forschung in Buchform

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25 Jahre Forschung in Buchform

Wissenschaftliches Werk über das Oppidum auf dem Mont Vully

Die eben erschienene Publikation über die Erforschung des Oppidums auf dem Wistenlacherberg ist eine Bilanz von 25 Jahren Forschung.

Von CORINNE AEBERHARD

Das Oppidum auf dem Mont Vully war eine Siedlung aus der jüngeren Eisenzeit. Einen Eindruck, wie die Festung damals ausgesehen haben könnte, ist seit Frühjahr 2002 direkt vor Ort zu sehen. Auf die Expo.02 hin wurde ein Teilstück der Oppidum-Mauer wieder aufgebaut und kann jederzeit besichtigt werden.

Grabungen gehen auf die 50er-
und 60er-Jahre zurück

Auf dem Gelände, wo die Siedlung gestanden hatte, haben Amateure bereits in den 50er- und 60er-Jahren Grabungen vorgenommen, wie Gilbert Kaenel an der gestrigen Medienkonferenz sagte. Der Archäologe sowie seine beiden Kollegen Philippe Curdy und Frédéric Carrard haben sich in späteren Jahren mit der Erforschung des Oppidums auf dem Wistenlacherberg befasst und die Ergebnisse nun in einem fast 300-seitigen Buch festgehalten. «L’oppidum du Mont Vully» heisst die Publikation, welche der 20. Band in der Reihe der Freiburger Archäologie ist.

Eine Bilanz

Es sei ein Buch über «eine aussergewöhnliche Grabungsstätte», wie es Kantonsarchäologe Claus Wolf nannte. Sie sei nicht nur schweizweit bedeutend, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus.

Die Publikation sei eine Bilanz über 25 Jahre Forschung. Seit 1978 fanden immer wieder Grabungen statt und Archäologen untersuchten den Ort auf dem Wistenlacherberg. Zu Beginn wurden die Arbeiten von der mittlerweile verstorbenen Archäologin Hanni Schwab geleitet. Bedauert wurde an der gestrigen Medienkonferenz, dass sie «die Geburt des Werks nicht mehr erleben konnte», wie es der Verlagsleiter von Academic Press Fribourg, Anton Scherer, ausdrückte. Das Buch wurde in seinem Verlag mit einer Auflage von 400 Exemplaren herausgegeben.

Es sei vor allem ein detaillierter Rapport und ein Werkzeug für Fachleute, bestätigte Claus Wolf. Es markiere auch «das Ende eines Abenteuers oder einer Etappe», sagte Gilbert Kaenel. Es gebe Auskunft über viele Fragen, die man sich zu Beginn gestellt habe, und es diene als Grundlage für kommende Generationen. Gemäss Wolf wird aber vorläufig auf dem Wistenlacherberg nicht mehr weiter geforscht. Der Grund dafür ist unter anderem die zahlreichen anderen Grabungen, die derzeit im Kanton Freiburg stattfinden.

Unterstützt wurde die Publikation vom Schweizerischen Nationalfonds und vom Verein Pro Vistiliaco, welcher sich seit der Gründung für die archäologische Erforschung des Wistenlacherbergs einsetzt.

Keine Stadt auf dem Wistenlach

Der dokumentarische Teil des Buches ist vor allem den Grabungskampagnen gewidmet. Die daraus resultierenden Erkenntnisse werden vorgestellt und interpretiert.

Viele Fragen bleiben trotzdem
immer noch offen

In der Publikation sind zahlreiche Zeichnungen, Illustrationen und Fotos zu finden. Im hinteren Buchdeckel eingesteckt findet man Karten.

Der nach Sachgruppen geordnete Katalog umfasst 250 Fundstücke. Neben Münzen, Fibeln, Armbändern, Glas- und Bernsteinperlen sowie den anderen Kleinfunden aus Buntmetall, Eisen, Silber und Stein stellt die Gefässkeramik die wichtigste Fundgruppe dar.
Auch der Wall- und Mauerkonstruktion der Festung selber wird im Buch viel Platz eingeräumt.
Viele Fragen bezüglich Aussehen und Umfang des Wistenlacher Oppidums sind aber immer noch offen. Das Oppidum sei aber sicher keine Stadt gewesen, halten die Autoren fest. Dem widerspreche das Fehlen einer dichten Bebauung. «Vielmehr dürfte es sich um eine Art Versammlungsplatz mit politischer und/oder religiöser Funktion im Zentrum der Drei-Seen-Region gehandelt haben», heisst es weiter.

Das etwa 50 Hektaren grosse Oppidum war nach Westen mit einem mächtigen Befestigungswall geschützt. Diese Verteidigungsanlage wurde am Ende des 2. Jahrhunderts vor Christus errichtet und durch einen Brand zerstört. Gegen Mitte des 1. Jahrhunderts vor Christus endete die Besiedlung des Oppidums. Die Helvetier zogen 58 vor Christus nach Frankreich.

«L’oppidum du Mont Vully», von Gilbert Kaenel, Philippe Curdy, Frédéric Carrard. Verlag: Academic Press Fribourg. 280 Seiten, 59 Franken. ISBN 2-8271-0978-6.

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