Mit einem etwas glücklichen 2:1-Heimsieg gegen das weiterhin punktelose Sarine-Ouest hat Ueberstorf zumindest für eine Nacht die Tabellenspitze in der 2. Liga übernommen. Alle drei Tore fielen in der viel attraktiveren und chancenreicheren zweiten Halbzeit.
Seit die Verantwortlichen des Freiburger Fussballverbands (FFV) vor Jahren die 2. Liga auf 14 Mannschaften aufgestockt haben, braucht es im Herbst und im Frühling je zwei Wochenrunden, um alle Meisterschaftsspiele durchzubringen. Die ersten der vier Wochenspiele standen gestern Abend auf dem Programm, wobei Ueberstorf das noch punktelose Sarine-Ouest empfing. Weil die meisten Spieler die Matchs den Trainings vorziehen, kommen ihnen nach der langen Vorbereitung und den vielen Konditionseinheiten solche zusätzliche Partien eigentlich gelegen. Doch so richtig Spass hatten die 22 Akteure nur gerade eine Viertelstunde lang, dann zog ein heftiges Gewitter bis zur Pause über den Fussballplatz. Die ausgiebigen Regenschauer mögen der Natur und dem Rasen gutgetan haben, die starken Winde haben den Spielern einen gepflegten Spielaufbau aber zusätzlich erschwert. So war es nicht verwunderlich, dass echte Torchancen bis zum Seitenwechsel Seltenheitswert hatten.
Sarine-Ouest dem Führungstor näher
Bevor Ueberstorfs Mittelfeldspieler Jano Schmutz nach einer Stunde mit einem Abprallertor seine Farben 1:0 in Führung brachte, hatten die welschen Gäste klar die besseren Chancen. Innerhalb von ein paar Minuten mussten Luca Werren und Fabrice Sauterel nach Eckbällen zweimal auf der Linie klären. Grösster Unterschied in diesem lange Zeit nur mittelmässigem Match war die Effizienz: Während Jano Schmutz von einem Fehler von Goalie Florian Perler beim 1:0 profitieren konnte, vergab das Gäste-Sturmduo Luis Costa/Matthieu Lipp kläglich beste Möglichkeiten. Die Chancenauswertung ist denn auch einer der Gründe, weshalb Ueberstorf nach drei Meisterschaftsrunden in der Spitzengruppe und Sarine-Ouest am Tabellenende klassiert ist. Allerdings hatte es der Heimclub auch seinem Goalie Luca Werren zu verdanken, dass er nicht in Rückstand geriet. Einzig beim verdienten 1:1 nach einem Konter durch den schnellen Matthieu Lipp gab es für den Sensler Schlussmann nichts mehr zu halten (69.). Luca Werren führt übrigens die ausgezeichnete Goalietradition, die in Ueberstorf seit vielen 2.-Liga-Jahren besteht, nahtlos weiter.
Umstrittenes Siegestor
20 Minuten vor Spielende konnte so diese spannende und hart umkämpfte Partie quasi neu beginnen, dem nächsten Tor kam so gesehen grosse Bedeutung zu. Beide Trainer brachten nun vor allem im Sturmspiel neue und frische Angriffsspieler aufs Feld, die Jokerrolle des grossgewachsenen Roman Zesiger zahlte sich dann beim umstrittenen Siegestor aus. Zehn Minuten vor Schluss musste sich Sarine-Goalie Florian Perler beim Herauslaufen gegen Zesiger mit einem Foulspiel helfen, was ihm eine Verwarnung und Ueberstorf einen Penalty einbrachte. Der Gefoulte drosch den Elfer gleich selber unhaltbar zum 2:1 in die Maschen.
Dieses Tor brachte den Gäste-Trainer mächtig in Rage, der Schiedsrichter hatte einiges zu tun, um die Partie nach einer Verwarnung wieder zu beruhigen. In der Folge brachten die Sensler den knappen Vorsprung relativ sicher über die Zeit und kamen zum zweiten Sieg im dritten Spiel. Aufgrund der Spielanteile und Torchancen wäre eine Punkteteilung für die Gäste nicht unverdient gewesen, sie vergaben aber wie schon in den beiden ersten Partien (nur zwei Tore) auch diesmal zu viele gute Möglichkeiten. Auf Seite des FC Ueberstorf gibt es trotz der Ungeschlagenheit noch viel Arbeit, denn das Spiel aus der Abwehr heraus war an diesem Abend nicht präzis genug, und die zahlreichen hohen Pässe nach vorne landeten noch zu oft beim Gegner oder im Aus. Aber die Saison hat ja bekanntlich erst begonnen, und überall in der Liga ist Steigerungspotenzial vorhanden.
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