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Zisch: 34 Routen führen ins Buissonnets

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Hinter den Kulissen des Schulheims Les Buissonnets wird sichtbar, wie viel Arbeit dahintersteckt, damit die Schülerinnen und Schüler jeden Morgen zur Schule kommen und jeden Nachmittag wieder nach Hause gebracht werden können.

Im Schulheim Les Buissonnets gehen rund 220 Kinder und Jugendliche zur Schule. Deutsch- und französischsprachige Mädchen und Jungen aus dem Kanton Freiburg mit einem besonderen Förderbedarf treffen jeden Tag im Schönberg in Freiburg ein.

Ein Teil der Schülerinnen und Schüler übernachtet unter der Woche auf Wohngruppen, ein grösserer Teil geht jeden Tag nach Hause. Wer kann, benutzt für den Schulweg die öffentlichen Verkehrsmittel.

Viel zu organisieren

207 Schülerinnen und Schüler werden mit privaten Bussen vor ihrer Haustür abgeholt und nachmittags wieder nach Hause gebracht. Die Klasse SV1 des Schulheims hat sich mit den Verantwortlichen der Transporte, Stéphane Cosandey und François Zosso, über die Organisation unterhalten, um einen tieferen Einblick hinter die Kulissen ihres Schulwegs zu erhalten.

Bereits im Juni beginnt Stéphane Cosandey mit der Planung des Transports für das neue Schuljahr. Es gibt vieles zu überlegen: Neue Schülerinnen und Schüler kommen dazu, andere ziehen um. Adressen und Telefonnummern müssen erfasst und dokumentiert werden, Wohnorte werden gegoogelt, damit die Routen sinnvoll geplant werden können.

Fast alle Routen im Kopf

Sitzplätze werden vergeben, und ein genauer Plan wird erstellt, welches Kind an welchem Tag wohin genau chauffiert werden muss. Verschiedene Fahrzeuge von externen Transportfirmen stehen im Einsatz; von grossen Bussen bis hin zu gewöhnlichen Personenwagen. Besondere Bedürfnisse der Kinder im Rollstuhl müssen mitbedacht werden. Sie brauchen einen speziellen Platz im Fahrzeug mit adäquaten Halterungen, damit der Rollstuhl sicher befestigt werden kann. Stéphane Cosandey kennt ziemlich alle Routen auswendig, und ein Computerprogramm unterstützt ihn bei der Planung. Die gesamte Planung ist sehr aufwendig, Änderungen kommen laufend dazu, und oft müssen noch Anpassungen gemacht werden.

Um 6.50 Uhr gehts los

«Die definitive Planung wird von mehreren Personen überprüft, damit ja kein Kind vergessen geht», erwähnt Stéphane Cosandey. Das Kind, das wohl am frühesten aufstehen muss, wohnt in Rue und besteigt den Bus um 6.50 Uhr. Dieses Fahrzeug hat 42 km zurückzulegen, bis es um 8.15 Uhr auf dem Schulhausparkplatz ankommt. «Das ist aber eine Ausnahme», erklärt Stéphane Cosandey. Normalerweise kann er es so organisieren, dass ein Transportweg nicht länger als 50 bis 60 Minuten dauert. Relativ spät, nämlich um etwa 17.30 Uhr sind die Schülerinnen und Schüler von Sugiez und Estavayer-le-Lac wieder zu Hause.

Täglich steht Stéphane Cosandey auf dem Parkplatz, wenn die Transporte um 8.15 Uhr ankommen oder um 16.00 Uhr wegfahren. Er ist die Ansprechperson für die Fahrerinnen und Fahrer, meldet kurzfristige Krankheiten oder macht sich auf die Suche nach fehlenden oder verspäteten Kindern.

Alle müssen mitziehen

Die Chauffeure und Chauffeurinnen tragen eine grosse Verantwortung (siehe Interview). Bei Schwierigkeiten, wie zum Beispiel bei unangemessenem Verhalten oder Kindern mit gesundheitlichen Problemen, stehen die Eltern und die Lehrpersonen beratend zur Seite, und gemeinsam wird ein Weg gesucht, damit die Fahrt sicher und stressfrei ablaufen kann. «Das ganze Transportwesen ist ein Räderwerk, wo alle aufeinander angewiesen sind. Wenn sich ein Kind verspätet, betrifft dies alle, die im gleichen Fahrzeug sitzen. Pünktlichkeit und gute Informationen bei einer Änderung sind sehr wichtig», merkt Stéphane Cosandey an.

Der Transportdienst der Sonderschule Les Buissonnets wird vom Staat Freiburg bezahlt. Falls ein Bus einmal eine Panne hat, organisiert sich das betreffende Transportunternehmen und schickt so rasch wie möglich einen Ersatzwagen los. Auf die Frage, was für ihn das Schwierigste sei, antwortet Stéphane Cosandey: «Es allen recht zu machen. Alle möchten einen möglichst kurzen Schulweg…»

16 Mal um die Welt

Im vergangenen Schuljahr fuhren alle 34 Fahrzeuge zusammen unglaubliche 650 000 km! Das entspricht in etwa 16 Weltumrundungen auf dem Äquator. Ein eindrücklicher Schulweg.

Interview

«Ich schätze den Kontakt mit den Kindern sehr»

Wie lange arbeiten Sie bereits als Chauffeurin?

Ich fahre seit 32 Jahren die Kinder zur Schule. Es gibt Schülerinnen und Schüler, die ich an ihrem ersten Schultag begleite und ich fahre sie ihre ganze Schulkarriere lang, bis sie mit 18 Jahren das Schulheim verlassen. Zu einigen von ihnen habe ich noch heute Kontakt, obwohl sie schon lange aus der Schule raus sind.

Welche Route fahren Sie momentan?

Ich wohne und starte in Freiburg, hole ein Kind in Ueberstorf ab, danach zwei Kinder in Wünnewil, eines in Bösingen, und ein Kind steigt in Freiburg ein.

Wann fahren Sie morgens los und wann haben Sie Feierabend?

Um 7.00 Uhr, und um 17.30 Uhr bin ich wieder bei mir zu Hause.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf?

Ich schätze den Kontakt und den täglichen Umgang mit den Kindern sehr. Sie brauchen viel – geben einem aber viel zurück. Wir haben spannende Gespräche, manchmal bin ich nicht die Chauffeurin, sondern Klagemauer, Psychologin, Pflegerin oder Freundin.

Was ist schwierig?

Der Verkehr hat zugenommen, es sind viel mehr Autos unterwegs als früher. Baustellen führen zu Verspätungen, und man gerät dadurch rasch unter Zeitdruck. Das ist stressig, weil man pünktlich sein möchte. Manchmal ist es schwierig, die Kinder geschickt im Auto zu platzieren. Das eine Kind möchte nicht neben dem anderen sitzen, oder sie plagen und streiten sich. Ebenfalls sind die Arbeitszeiten nicht nur angenehm. Zwischen den Fahrten gibt es viel freie Zeit, und während den Ferien arbeiten wir nicht. So komme ich etwa auf ein 30-Prozent-Pensum.

Ist das Verhalten der Kinder manchmal schwierig?

Eigentlich kaum. Ich habe Regeln in meinem Auto, und die teile ich allen klar mit. Ich kann rasch einen guten Kontakt zu den Kindern finden und kann sie auch gut beruhigen. Ich spreche einfach viel mit ihnen, und wir haben es lustig.

Hatten Sie schon mal eine Autopanne?

Nein, nie mit den Kindern im Auto.

Was machen Sie, wenn sie mal krank sind?

In meinen 32 Arbeitsjahren habe ich nie krankheitshalber fehlen müssen. Ich habe dreimal gefehlt, weil ich an eine Beerdigung ging, und fünf Wochen konnte ich wegen einer Knieoperation nicht fahren. In solchen Fällen organisiert mein Arbeitgeber eine Stellvertretung. 

Wie lange werden Sie noch arbeiten?

Ich werde etwa noch drei Jahre arbeiten, wenn ich noch fahren darf und kann.

Gibt es ein besonderes Ereignis, welches Ihnen als Chauffeurin besonders in Erinnerung bleibt?

Ja! Ein Mädchen mit einer schweren geistigen und körperlichen Behinderung hat mich morgens immer mit einem so strahlenden Lachen begrüsst – da hatte man automatisch eine gute Laune für den ganzen Tag!

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