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36 Monate Haft für abwesenden Dealer

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Autor: pascal jäggi

Freiburg Was die beiden Eheleute früher zusammen gemacht hatten, war nicht gerade vorbildlich für ihre beiden Töchter: Der Konsum von harten Drogen und deren Verkauf. Zwar waren sie kaum mehr als kleine Fische im Geschäft, die vor allem ihre Sucht finanzierten, der Handel mit gegen 200 Gramm Heroin war dennoch belegbar. Zur Jahreswende 2007/08 vermieteten sie zudem ihre Wohnung an zwei Grossdealer aus Mazedonien, die in Neuenburg mittlerweile Haftstrafen bis zu viereinhalb Jahren absitzen. Die Bezahlung war kein Geld, sondern Heroin.

Als der Handel aufflog, wanderten die beiden für einen beziehungsweise zwei Monate in Untersuchungshaft. Für die zweifache Mutter offenbar ein Schock zur rechten Zeit, ihr Ex-Mann zeigte sich weniger beeindruckt: Ende 2008, als sein Fall bereits ans Strafgericht des Saanebezirks überwiesen wurde, randalierte er betrunken und bedrohte Polizisten. Mittlerweile hat er sich nach Portugal abgesetzt und erschien auch nicht zur Verhandlung.

Ganze Familie versammelt

Anders seine Ex-Frau: Sie ist in Freiburg geblieben, arbeitet wieder und kümmert sich um die gemeinsamen Töchter und ihr Enkelkind (Ihre Tochter ist mit 17 Jahren Mutter geworden). Auch das Umfeld scheint zu stimmen: Die ganze Familie hatte sich vor Gericht versammelt, um die 38-jährige Portugiesin zu unterstützen.

Positive Prognose

Wie die Bewährungshilfe stellte auch Gerichtspräsident Nicolas Ayer der jungen Grossmutter eine positive Prognose, trotz sechs kleineren Einträgen im Strafregister. «Sie haben bewiesen, dass sie gewillt sind, auf dem richtigen Weg weiterzugehen», meinte Ayer. Die Strafe legte das Gericht bei 14 Monaten mit dreijähriger Bewährungsfrist fest. Allerdings muss die Portugiesin regelmässig Drogentests machen, um beweisen, zu können dass sie clean ist.

Die Erleichterung bei den Angehörigen war gross. Ihre Verteidigerin, Martine Defayes, Stagiaire bei Anwalt Nicolas Charrière, hätte sich das Plädoyer eigentlich sparen können, da auch Laurent Moschini, Substitut der Staatsanwaltschaft, nur 20 Monate bedingt gefordert hatte. Weniger Glück hatte Anwalt Philippe Leuba, Verteidiger des Ex-Ehemannes. «Leider konnte ich den Prozess nicht mit meinem Mandanten vorbereiten, da dieser in Portugal weilt», musste Leuba zu Protokoll geben. Zumindest versuchte der Verteidiger in Detailfragen Punkte für seinen Mandanten zu holen.

Eindeutiger Haupttäter

Leuba wollte den 37-jährigen Portugiesen etwa vom Vorwurf der Beihilfe zu einer Straftat im Fall der beiden Untermieter aus Mazedonien entlasten: «Er wusste nicht, dass die beiden Drogenhandel betrieben.» Laurent Moschini, hielt entgegen: «Er hat die beiden mit grossen Geldmengen und Heroin gesehen. Zudem wurde die Miete in Heroin bezahlt, das spricht für sich.» Insgesamt forderte die Staatsanwaltschaft rund 40 Monate Haft für den grossen Abwesenden des Tages.

Das Gericht folgte mit 36 Monaten fast vollständig. «Er war die treibende Kraft hinter dem Kauf und Verkauf der Drogen. Offensichtlich ahnte er, was auf ihn zukommt, sonst wäre er heute hier», begründete Nicolas Ayer die unbedingte Strafe. Die Prognose für seine Zukunft fiel deutlich negativer aus als die seiner Ex-Frau.

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