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3×3 – die Schweizer Erfolgsformel

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Im Vergleich zu grossen Nationen ist es für ein so kleines Land wie die Schweiz zuweilen schwieriger, gerade in populären Teamsportarten auf internationaler Ebene zu brillieren. Die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft bildet diesbezüglich schon fast eine Ausnahme. Zu beschränkt sind oftmals die Ressourcen an Spielerinnen und Spielern. Dies gilt auch für den Basketballsport. Zwar können die Schweizer immer mal wieder einen Exploit schaffen so wie vor drei Jahren, als sie in Freiburg in der EM-Qualifikation die Russen bezwingen konnten, zu mehr reicht es indes nicht. Letztmals nahm die Schweiz 1955 an einer EM-Endrunde teil, an einer WM gar noch nie.

Die Chance erkannt

Eine Chance für die Schweizer eröffnete sich derweil in der Trendsportart 3×3-Basketball (siehe Box), die aus dem Streetball, das seine Ursprünge wiederum in den US-amerikanischen Grossstädten hat, hervorgegangen ist. Analog zum Volleyball, wo die Schweiz in der Variante Beachvolleyball eine führende Rolle innehat, sprang der nationale Verband Swiss Basketball früh auf diesen Zug auf. «Wir haben sofort realisiert, dass 3×3 eine ausgezeichnete Möglichkeit für uns darstellt», sagt Sébastien Clivaz, im Verband der Verantwortliche für die Entwicklung vom 3×3-Basketball. «Für uns ist es schwierig, gleichzeitig 12, 13 Spieler auf einem hohen Niveau zu haben, um ein kompetitives Team im herkömmlichen Basketball auf die Beine zu stellen.» Anders sehe die Situation im 3×3 aus, wo weniger Personal genüge: «Deshalb haben wir diese neue Disziplin gepusht.»

Hier bekommst du ein Eindruck von 3×3 Basketball.

In den Jahren 2012 (Frauen)und 2013 (Männer) nahm die Schweiz erstmals an U18-Weltmeisterschaften teil. Mit Olympic-Captain Arnaud Cotture konnte die Schweiz im indonesischen Jakarta mit der internationalen Konkurrenz rivalisieren. «Das hat uns geprägt und gezeigt, dass wir gute Karten im 3×3 hätten», hält Clivaz fest.

Bis in den WM-Viertelfinal

Die jüngsten Erfolge geben ihm recht: Sowohl die Frauen als auch die Männer, die beide vom früheren Olympic-Trainer Damien Leyrolles betreut werden, konnten sich für die EM vom 7. bis 9. Juli in Amsterdam qualifizieren. In Holland werden mit Nathan Jurkovitz und Westher Molteni zwei Spieler von Olympic die Schweiz repräsentieren, im Frauenteam sind sogar alle vier Spielerinnen mit Freiburg verbunden. Alexia Rol und Caroline Turin spielen bereits für Elfic, Marielle Giroud stösst nächste Saison hinzu und Sarah Kershaw hat eine Vergangenheit bei City Freiburg (siehe Kasten). Weil das Quartett auch schon bei Hélios zusammen gespielt hatte, kennt es sich aus dem Effeff, was sich in seinen Leistungen im 3×3-Basketball widerspiegelt. Am letzten Donnerstag scheiterten die Schweizerinnen, in der Weltrangliste als Nummer 12 klassiert, an der WM in Nantes (FRA) erst in den Viertelfinals an der Ukraine. Und am Wochenende stiessen die Schweizerinnen in Andorra beim EM-Qualifikationsturnier bis in den Final vor (14:16-Niederlage gegen Vize-Weltmeister Ungarn). «Das Zusammenspiel unserer Frauen ist ihr grösster Vorteil», sagt Clivaz. «Die fehlende Grösse machen sie durch ihre Mobilität und ihre Wurfstärke wett.»

Für die EM wurden den Schweizer Equipen schwierige Gruppengegner zugelost: So kommt es bei den Frauen unter anderem zur Revanche mit den Ungarinnen und die Männer (die Weltnummer 26) werden auf die grossen Kaliber Russland (4) und Frankreich (9) treffen. «Trotzdem liegen für uns Medaillen drin, gerade bei den Frauen», gibt sich Clivaz zuversichtlich.

Werbung für das Basketball

Eine Summe von gegen die 100 000 Franken investiert Swiss Basketball in diesem Jahr in das 3×3. «Diese Investition macht sich bezahlt, auch wenn wir 2020 in Tokio, wenn die Disziplin zum ersten Mal olympisch sein wird, vielleicht noch nicht dabei sein werden.» Denn nicht zuletzt sei diese neue Variante der Sportart auch Werbung für das Basketball an sich, wie Clivaz erklärt. «Unser Problem ist, dass wir nur über 20 000 Lizenzierte Spieler verfügen, Studien aber gezeigt haben, dass zehnmal mehr Leute Basketball in der Freizeit spielen. Das 3×3 ist eine hervorragende Möglichkeit, auch diese zu erreichen.»

3×3-Basketball

2020 in Tokio erstmals olympisch

3×3-Basketball ist eine noch junge Variante der Sportart Basketball. Im Gegensatz zum klassischen Basketball, das «fünf gegen fünf» gespielt wird, stehen beim 3×3-Basketball pro Team drei Spieler auf dem Feld. Gespielt wird auf dem halben Feld und nur auf einen Korb. Die Spielzeit beträgt höchstens zehn Minuten. Hat ein Team zuvor 21 Punkte erzielt, hat es vorzeitig gewonnen. Die Zeit für einen Angriff dauert zwölf Sekunden. Ein Korb gibt einen Punkt, wird ausserhalb des Halbkreises geworfen, werden zwei Zähler gutgeschrieben. 2007 führte der Basketball-Weltverband FIBA erste Probeläufe im 3×3-Basketball durch. 2010 fand anlässlich der Olympischen Jugend-Sommerspiele in Singapur der erste offizielle Wettbewerb statt. Seit 2012 werden Weltmeisterschaften veranstaltet, gleichzeitig wurde eine World Tour eingeführt. Auf nationaler Ebene organisiert Swiss Basketball seit 2015 die 3×3 Swiss Tour. Erst vor wenigen Tagen gab das Internationale Olympische Komitee bekannt, dass 3×3-Basketball bei den Sommerspielen 2020 in Tokio ins olympische Programm aufgenommen wird.

fs

 

Sarah Kershaw

«Zeigen, dass 3×3 nicht nur was für die grossen Nationen ist»

Sarah Kershaw weist einen beeindruckenden Palmarès auf: sieben Schweizer Meistertitel (sechs mit Hélios und zu Beginn ihrer Karriere einer mit City Freiburg), sechs Cup-Siege und fünf im Liga Cup. Mit dem neuerlichen Sieg der Walliserinnen im Playoff-Final gegen Elfic beendete die 32-Jährige vor rund einem Monat ihre Karriere. Weiterhin aktiv bleibt Kershaw vorderhand jedoch im 3×3-Basketball.

2014 nahm Kershaw in Moskau erstmals mit dem Schweizer Frauen-Team an einer EM im 3×3 teil. «Wir erreichten damals den sechsten Platz und konnten damit zeigen, dass die Schweiz fähig ist, auf diesem Niveau zu spielen», erklärt die langjährige Captain des Nationalteams. «Seither wurden wir jedes Jahr besser.» Dies haben die Schweizerinnen unlängst mit der Viertelfinalqualifikation an der WM in Nantes unterstrichen. «Unser Vorteil ist, dass wir uns sehr gut kennen und die Aggressivität mitbringen, um zu zeigen, dass 3×3 nicht nur was für die grossen Nationen ist.» Wegen der meist geringeren Körpergrösse hätten sie zwar Nachteile im Blocken, «dafür können wir unsere Stärken beim Wurf und in der Schnelligkeit ausspielen». Im 3×3 habe sie auf dem Court das Gefühl, so anerkannt wie alle anderen Nationalitäten zu sein: «Das ist grossartig, besonders als Schweizerin.»

fs

 

 

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