Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

41 statt 50 Franken in der Lohntüte

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Wetter hat es gestern nicht gut gemeint mit den Frauen. Ist es schon schwierig genug geworden, mit dem Thema der Gleichstellung zu mobilisieren, trug der Regen noch das Seine dazu bei, dass sich um 15.30 Uhr nur rund dreissig Frauen vor dem Gebäude der Finanzdirektion in der Joseph-Piller-Strasse einfanden.

Sie zogen weisse Kittel über: Es waren Pflegeassistentinnen. Sie fordern den Staatsrat auf, ihren Beruf in eine höhere Gehaltsklasse einzustufen. «Dies ist ein Beruf, in dem vorwiegend Frauen arbeiten und bei dem der Einstiegslohn weniger als 4000 Franken beträgt», rief Wyna Giller von der Gewerkschaft VPOD (Verband des Personals öffentlicher Dienste) ins Mikrofon. «Die Pflegeassistentinnen arbeiten am Wochen-ende und nachts, und ihre Aufgaben werden immer komplexer.» Darum hätten sie eine Aufwertung verdient. «Wir dürfen die Gleichstellung nicht abwarten, wir müssen sie einfordern.» Eine Delegation zog bis zur Staatskanzlei, um die Resolution einzureichen.

Unterdessen suchten die anderen Frauen Schutz unter dem Vordach des Kiosks auf dem Georges-Python-Platz und wärmten sich mit einem Becher Kaffee. Gegen 16.30 Uhr hatten sich bereits rund vierzig Demonstrantinnen mit pinken Schals und Schirmen versammelt. «Wir sagen Nein zum Plan von Bundesrat Alain Berset, das Rentenalter der Frauen zu erhöhen», sagte eine Sprecherin. «Dies, solange die Frauen im Berufsleben schlechter gestellt sind als die Männer.» Demonstrantinnen verteilten Ausdrucke von Fünfzigernoten–mit dem Aufdruck «41 Franken»: Frauen verdienen für die gleiche Arbeit 18 Prozent weniger als Männer. Erhält ein Mann eine Fünfzigernote für seine Arbeit, landen nur 41 Franken auf dem Lohnkonto der Frau.

Die Demonstrantinnen–unterdessen waren es gut sechzig–machten sich dicke Bäuche, indem sie sich Luftballons unter die Pullis steckten. Sie mobilisierten gegen die Initiative «Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache». Marie-Paule Bugnon vom Frauenraum Freiburg wies darauf hin, dass die Zahl der Abtreibungen seit der Einführung der Fristenregelung stabil sei. «Keine Frau, kein Paar entscheidet sich leichtfertig dafür.» Die Frauen zogen skandierend durch die Romontgasse. Vor dem Tempel versammelten sie sich noch einmal: Sie liessen die Ballone unter ihren Pullovern frei und in den grauen Himmel schweben.

«Wir dürfen die Gleichstellung nicht abwarten, wir müssen sie einfordern.»

Wyna Giller

Gewerkschaft VPOD

Meistgelesen

Mehr zum Thema