Der Bund unterstützt seit 2012 mehrsprachige Kantone finanziell. Der Kanton Freiburg erhält für das Jahr 2013 einen Beitrag von 420 000 Franken, um die Zweisprachigkeit zu fördern; im Vorjahr waren es 390 000 Franken gewesen. Dies teilte die Staatskanzlei gestern mit. Ein Grossteil des Unterstützungsbeitrags erhält die Universität Freiburg: 140 000 Franken gehen an ein Projekt zur Aufwertung und Verstärkung der Zweisprachigkeit an der Uni. So sollen Studienmodule entstehen, in denen Studierende ihre zweisprachigen Kompetenzen entwickeln können, «so dass sie auf dem Arbeitsmarkt einen zusätzlichen Trumpf in den Händen haben», wie es in der Mitteilung heisst.
Auch das Spital macht mit
Weitere Projekte mit ähnlichen Zielen werden an der Hochschule für Wirtschaft, der Hochschule für Technik und Architektur sowie im Unterricht auf der Sekundarstufe 2 unterstützt. Das Freiburger Spital HFR erhält zudem 30 000 Franken für Sprachkurse für das Personal. Geld geht auch an mehrere Projekte, mit denen die Beziehung zwischen Behörden und Bürgerinnen und Bürgern gefördert werden. Und auch die Organisation «Rendez-vous Bilingue» sowie der Tag der Zweisprachigkeit erhalten einen Zustupf.
Der Bund hat es jedoch abgelehnt, Beiträge an die Übersetzung von Internetseiten oder Broschüren vom Französischen ins Deutsche zu sprechen. «Das gehört zu den Aufgaben des Kantons», sagte Vizekanzler Olivier Curty auf Anfrage. «Solche Projekte unterstützt der Bund darum nicht.» Er spreche nur für neue Aufgaben Gelder.
Und die Stadt Freiburg?
In der Stadt Freiburg ist die Zweisprachigkeit immer wieder ein Thema. «Laut dem Bundesgesetz über Landessprachen können nur Kantone Gelder für die Förderung der Mehrsprachigkeit beantragen», sagt Curty. Gleichzeitig könne er sich aber vorstellen, dass von gewissen Weiterbildungsprojekten für Staatsangestellte auch Gemeindeangestellte profitieren könnten. njb