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Gemäss einer Studie bringt der Tourismus dem Sensebezirk 70 Millionen Franken an Wertschöpfung

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Durch den Tourismus fallen im Sensebezirk 70 Millionen Franken an Wertschöpfung an. Tourismusexperte Thomas Steiner hat Ideen, wie das Potenzial noch besser genutzt werden könnte: das Tourismusbüro aufstocken, die Kräfte bündeln und das gesamte Angebot in eine Struktur einbinden.

Der Verband aller Sensler Gemeinden, die Region Sense, hat bei Tourismusexperte Thomas Steiner eine Untersuchung des touristischen Angebots und der Strukturen in Auftrag geben. Der frühere Direktor des Freiburger Tourismusverbands, der auch Vorstandsmitglied von Schweiz Tourismus ist, hat alle Angebote im Bezirk analysiert. Steiner hat mit Anbietern und sämtlichen Gemeindepräsidenten Gespräche geführt. Er fasst einen Auftrag wie folgt zusammen:

Hauptziel war es, die touristischen Kräfte zu entflechten und neu zu bündeln.

Die Region Sense hat die Studie unter anderem mit Unterstützung des Kantons, genauer gesagt mit Geldern der neuen Regionalpolitik, finanziert (siehe auch Kasten).

70 Millionen Franken

Die Studie unterstreicht, was in der Theorie schon klar war: Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig im Bezirk. Thomas Steiner kann dies nun mit konkreten Zahlen belegen, da er die Wertschöpfung ausgerechnet hat, die sich durch den Tourismus direkt oder indirekt ergibt. Es sind 70 Millionen Franken. 55 Millionen fallen dabei in der Tourismusregion Schwarzsee an, weitere 15 Millionen im Rest des Bezirks.

Die verschiedenen Übernachtungsmöglichkeiten in der Region Schwarzsee tragen zur touristischen Wertschöpfung bei. Im Bild Massenlager auf der Alp Marbach Brecca. 
Aldo Ellena/a

Grosse Player

Die Liste der Angebote, die zu diesem Betrag beitragen, ist sehr lang. Doch die Beherbergungsbetriebe (Hotellerie, Pensionen, Campingplätze, Bed-&-Breakfast-Angebote, Alphütten, Massenlager, Campus usw.) am Schwarzsee, die Tagestouristen am Schwarzsee sowie die Kaisereggbahnen zusammen mit der Hotellerie im ganzen Bezirk, dem Campingplatz Schiffenen und dem Funpark in Bösingen sind die wichtigsten Pfeiler. «Sie erbringen zusammen rund 80 Prozent der wirtschaftlichen Leistung im Tourismus des Bezirks», sagt Thomas Steiner.

Der Campingplatz Schiffenen ist einer der Hauptleistungserbringer im Tourismus im Sensebezirk.
Charles Ellena

Es erstaunt nicht, dass die Kaisereggbahnen dabei der grösste Leistungserbringer sind. Das Bahnunternehmen verzeichnete im Geschäftsjahr 2020/21 das beste Ergebnis seiner Geschichte. Eher überraschend ist jedoch, dass der Beo Funpark Bösingen an zweiter Stelle rangiert.

Diese 2014 eröffnete Erlebnishalle mit allerlei Rutschen, Kletter- und anderen Spielangeboten verzeichnete 2019 mit 120 ’000 Eintritten einen neuen Rekord, wie Betreiber Robert Gasser auf Anfrage sagte. Vor allem wenn das Wetter wie aktuell in den Ferienzeiten nicht gut ist, sei die Anlage sehr gut besucht – trotz einschränkender Corona-Schutzmassnahmen. Die Besucher kämen aus der ganzen Schweiz nach Bösingen, obwohl es in der ganzen Schweiz mehrere solcher Angebote gebe.

Ein beliebtes Schlechtwetterangebot im Sensebezirk: Der Beo Funpark in Bösingen.
Charles Ellena

Leuchttürme und Perlen

Das Bild, das sich im Sensebezirk zeige, sehe man in vielen touristischen Gebieten in der Schweiz, so Thomas Steiner. «Es gibt Leuchttürme, welche die Leute von weither anziehen. Wenn die Besucher sich dann näher mit der Region auseinandersetzen, entdecken sie einen Reichtum an weiteren Perlen.» Für Manfred Raemy sind die Resultate der Studie auch eine Bestätigung der bisherigen Anstrengungen, den Tourismus schwergewichtig im Oberland anzusiedeln. «Das ist keine neue Idee, sondern ist schon vor Jahren im ersten Richtplan Sense so festgehalten worden.» Der Schwarzsee sei die Marke, die nach aussen getragen werde.  Der Oberamtmann hält fest: 

Alle Angebote tragen dazu bei, den Sensebezirk bekannter zu machen.

Potenzial vorhanden

Neben der klassischen Art, Gäste am Schwarzsee zu empfangen und ihnen ein gebündeltes Angebot mit Übernachtung, Ausflug und Essen zu unterbreiten, verbirgt sich für Thomas Steiner ein riesiges Potenzial in den verstreuten Einzel-Freizeitangeboten wie eben dem Funpark. Er sei überrascht gewesen, im Sensebezirk diese zwei Gesichter des Tourismus anzutreffen, sagt er. «Das Gebiet, aus dem die restlichen 15 Millionen Franken Wertschöpfung kommen, müssen wir weiterentwickeln, ohne die Schwerpunktregion Schwarzsee zu vernachlässigen.»

Aufstockung nötig

Zwischen den beiden Sparten gebe es denn auch ein Spannungspotenzial, das ein Ansatzpunkt für die Neustrukturierung des Tourismus sei. Denn aufgrund von personellen Ressourcen sei es bisher nicht möglich gewesen, touristische Schwerpunkte zu setzen, die über die Region Schwarzsee hinausgegangen wären – auch wenn die offizielle Bezeichnung schon seit längerem «Tourismus Schwarzsee-Senseland» laute. Zum Teil haben lokale Tourismusvereine wie etwa Düdingen Tourismus oder auch Verkehrsvereine in Dörfern diese Arbeit übernommen.

Gemäss dem neuen Tourismusgesetz soll es künftig nur noch ein regionales Tourismusbüro pro Bezirk geben. «Schwarzsee als touristisches Zentrum wird immer einen Tourismusverantwortlichen benötigen, der vor Ort präsent ist», sagt Thomas Steiner. Im Vergleich zu anderen Regionen im Kanton sei das Büro in Schwarzsee mit 2,2 Vollzeitstellen aber für solche Aufgaben zu schwach besetzt. «Wir müssen versuchen, die beiden Tourismusrealitäten unter einen Hut zu bringen», so der Tourismusexperte. Er ergänzt: 

Dafür braucht es eine Aufstockung des Personals um eine Vollzeitstelle.

Es gibt noch Lücken

Er kommt in seiner Studie zum Schluss, dass mehr als die heutigen 70 Millionen Franken an Wertschöpfung herauszuholen ist. «Durch die Stärkung des Tourismusbüros, die bessere Bündelung der Kräfte und die Einbindung des gesamten Angebots in eine Struktur können wir eine bessere Auslastung erzielen.» Ein paar Lücken gebe es aber noch, sagt Thomas Steiner. So fehle es nebst dem Funpark, dem Sensler Museum und dem Strohatelier noch an weiteren Schlechtwetter-Angeboten.

Bei jedem Wetter einen Besuch wert: Das Sensler Museum in Tafers.
Aldo Ellena/a

Manfred Raemy ergänzt, dass es im Bezirk – wie im Rest des Kantons – an Übernachtungsmöglichkeiten mangelt. «Ich sehe zum Beispiel ein Potenzial, das Podium in Düdingen für Tagungen und Seminare besser zu vermarkten – der Standort ist ideal und verkehrstechnisch bestens erschlossen.» Dafür brauche es aber in der Nähe Übernachtungsmöglichkeiten – und Hotelbetten seien in Düdingen derzeit Mangelware.

Thomas Steiner ist davon überzeugt: Wenn das Angebot erweitert würde, liesse sich die Wertschöpfung auf 80 bis 90 Millionen Franken steigern. Auch Projekte wie etwa das geplante regionale Schwimmbad oder die Erneuerung von Bahnanlagen könnten dazu beitragen.

Tourismusstudie

«Wir sind für das neue Tourismusgesetz gerüstet»

Die Region Sense erfüllt mit der Studie einen Wunsch der Gemeinderäte, besser über die Geldflüsse informiert zu sein. Zugleich ist die Studie die Vorarbeit für die Umsetzung des neuen kantonalen Tourismusgesetzes.

Die Firma Immotour GmbH von Thomas Steiner hat als Basis für die Berechnung der Wertschöpfung das Jahr 2019 genommen, da das Corona-Jahr 2020 die Statistik verfälschen würde. Bei den Gesprächen, die er für die Studie geführt hat, habe sich gezeigt, dass die touristische Realität vielen nicht klar sei, sagt er. «Es war vielen zum Beispiel nicht bekannt, wie die Finanzflüsse genau organisiert sind.»

Mehr Transparenz gewünscht

Damit hat er den Finger sozusagen auf einen wunden Punkt gelegt. Denn der Wunsch nach mehr Transparenz war einer der Gründe, warum die Region Sense die Studie überhaupt in Auftrag gegeben hat, wie Simon Ruch, Geschäftsführer der Region Sense, ausführt. In den Sitzungen der Region Sense seien die Geldströme im Tourismus in den letzten Jahren immer wieder ein Thema gewesen. «Die Gemeindevertreter haben den Wunsch geäussert, besser darüber informiert zu werden, wofür das Geld eingesetzt wird.» Ziel sei deshalb auch, öfter und transparenter zu informieren – im Bereich Tourismus, aber auch in anderen Bereichen der Region Sense.

Gemeinden zahlen Beiträge

Die Gemeinden zahlen seit längerer Zeit einen jährlichen Marketingbeitrag an den Tourismus. Vor einem Jahr wurde dieser Betrag von 120’000 auf 145’000 Franken aufgestockt. «Neben diesem jährlichen Tourismusbeitrag haben die Sensler Gemeinden mit 300’000 Franken unter anderem den Steg und den Höhenweg Schwarzsee finanziert, zudem ist das Seeufer neu gestaltet worden», sagt Manfred Raemy, Präsident der Region Sense.

Simon Ruch ergänzt, dass der anstehende Wechsel in der Direktion von Schwarzsee Tourismus ein weiterer Anlass gewesen sei, die Tourismusstrukturen, die sich in den letzten Jahren eingependelt hätten, zu untersuchen. Adolf Kaeser geht auf Ende September in Pension, neue Tourismusdirektorin wird Stephanie Roschi (die FN berichteten).

Vorsprung nutzen

Dass die Region Sense die Studie gerade jetzt in Auftrag gegeben habe, hänge deshalb nur indirekt damit zusammen, dass das Tourismusgesetz derzeit überarbeitet werde, sagt Oberamtmann Manfred Raemy. «Es hat sich so ergeben und es verschafft uns nun im Hinblick auf die neuen gesetzlichen Vorgaben einen Vorsprung, den wir nutzen wollen.» Das revidierte Gesetz soll gemäss heutiger Planung diesen Herbst im Grossen Rat behandelt werden und auf den 1. Februar 2022 in Kraft treten.

Tourismuskommission stärken

Im zweiten Teil seines Auftrags wird Thomas Steiner deshalb bis Ende Jahr zusammen mit der Region Sense die neuen Tourismusstrukturen im Bezirk auf den Weg bringen und sie den Bestimmungen des revidierten Gesetzes anpassen. Eine wichtige Funktion übernimmt dabei die Tourismuskommission. Diese gibt es zwar schon, doch sie habe bis jetzt eher den Beitrag der Gemeinden verwaltet. «Sie hatte keine strategische Bedeutung», so Manfred Raemy. Die Kommission soll deshalb neu aufgestellt und gestärkt werden.

«Den Gemeinderäten war bereits vorher durchaus bewusst, dass der Tourismus ein wichtiger Faktor ist. Mit der Studie ist dessen Potenzial aber besser greifbar geworden», so der Oberamtmann. Und Simon Ruch ergänzt, dass viele Gemeinderäte Interesse daran gezeigt hätten, in dieser Kommission mitzuwirken. im

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