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«Ab id Schwümm» – Pilze sind im Trend

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Lange bangten die Schwümmler der Region um das aktuelle Pilzjahr. Der trockene Frühling und Sommer sorgte für wenig Erträge. In den letzten Wochen hat sich die Lage wesentlich verbessert – zur Freude der immer grösser werdenden Pilz-Community.

Die herumliegenden Äste krachen unter den Füssen von Christoph Aebischer. Der erfahrene Pilzsammler und -kontrolleur geht mit sicheren Schritten durch ein Waldstück im Plasselbschlund. Aebischer schaut sich um und zeigt auf einen kleinen Fliegenpilz. «Das ist ein sehr gutes Zeichen», sagt er und grinst. Und prompt – einige Meter entfernt entdeckt Aebischer einen grossen Steinpilz. Nur ein kleines Stück des Pilzes ist sichtbar, der Rest wächst – gut versteckt – im Hohlraum unterhalb einer Fichte. Aebischer muss ein wenig graben und dreht das Prachtstück anschliessend aus dem Boden. Er reinigt den Pilz grob und legt ihn behutsam in seinen Korb. Danach legt er die abgeschnittenen Teile des Steinpilzes wieder unter die Tanne und wirft ein wenig Moos und Erde darüber. «Muss ja nicht jeder wissen, dass wir hier einen Steinpilz gefunden haben», sagt Aebischer und grinst.

Pilzkontrolleur und Präsident des Pilzvereins Sense Christoph Aebischer unterwegs im Plasselbschlund.
Sarah Neuhaus
Der Sommer meinte es schlecht mit den Pilzen – seit wenigen Wochen hat sich die Lage aber merklich entspannt.
Sarah Neuhaus

Grundsätzlich teilt der ausgebildete Koch sein Wissen gerne. Zu einfach will er es angehenden Pilzsammlerinnen und -sammlern aber nicht machen. Die Freude an einem Pilz, den man ohne fremde Hilfe gefunden habe, sei schliesslich umso grösser, sagt Aebischer. Der Pilzkontrolleur und Präsident des Sensler Pilzvereins erklärt gut und gerne, wo sich welcher Pilz wohlfühlt und worauf man beim Sammeln achten soll. Zu sehr ins Detail geht er aber nicht. Ein bisschen Geheimniskrämerei scheint zum Schwümmle dazuzugehören. «Ich sage natürlich ungern, wo genau ich meine Runden mache», gibt Aebischer mit einem Augenzwinkern zu. «Aber mein Wissen und meine Erfahrungen gebe ich sehr gerne weiter.»

Pilze wachsen häufig auf altem oder totem Holz.
Sarah Neuhaus

Herbst kann das Jahr retten

Am Wochenende wird er mit seinem Verein – nach vier Jahren Zwangspause – wieder die traditionelle Pilzausstellung organisieren (siehe Kasten). Das, obwohl er bis vor zwei Wochen noch nicht wusste, ob er und seine Vereinskolleginnen und -kollegen überhaupt genügend Pilze für die Ausstellung finden würden. «Der Frühsommer und Sommer meinte es nicht gut mit den Pilzen», sagt Aebischer. Aber die Regengüsse der vergangenen Wochen haben die Pilzsituation wesentlich entschärft. «Je nachdem, wie es weiter geht mit dem Wetter, kann es trotz des trockenen Sommers noch ein sehr gutes Pilzjahr werden.»

Wichtige Lektion: Wo ein Fliegenpilz steht …
Sarah Neuhaus
… findet man häufig auch einen Steinpilz.
Sarah Neuhaus

Immer mehr Schwümmler

Seit etwa zehn Jahren beobachtet Christoph Aebischer, dass immer mehr Menschen die Pilzpassion für sich entdecken. «Vermehrt auch jüngere Leute – das freut mich natürlich.» Aebischer erklärt sich die wachsende Beliebtheit folgendermassen: «Es ist eine Art meditative Tätigkeit, man ist in der Natur unterwegs und es ist ruhig – das ist ein guter Ausgleich zu einem Bürojob.» Gleichzeitig wisse man nie, was man vorfinden werde. «Diese Spannung ist sicherlich auch Teil des Reizes.»

Ganz ehrlich wäre Christoph Aebischer aber nicht, wenn er nicht auch zugeben würde, dass die wachsende Anzahl Schwümmler auch Nachteile bringe. «Heute kann man nicht mehr sagen ‹Das ist mein Gebiet›», sagt Aebischer ein wenig wehmütig. «Früher war das noch so. Aber schlussendlich sollen diejenigen die Pilze finden, die sie auch aktiv suchen – wenn jemand fünf Stunden lang unterwegs ist und vier Kilogramm Pilze findet, sollen sie ihm doch gegönnt sein.»

Leserinnen- und Leseraufruf

Schicken Sie uns Ihre schönsten Funde!

Egal ob Pilzanfänger oder -vollprofi: Wir freuen uns über die Fotos Ihrer schönsten, lustigsten, merkwürdigsten, kleinsten und grössten Pilzfunde! Schicken Sie uns Ihr Schwümmli-Foto an redaktion@freiburger-nachrichten.ch und berichten Sie uns gerne kurz, was Sie gefunden haben und warum Ihr Fund speziell ist. Die schönsten Fotos werden veröffentlicht – wir freuen uns auf Ihre Post!

Christoph Aebischer hat sein Pilzwissen schon als kleiner Junge von seinem Vater mitbekommen.
Sarah Neuhaus

Zwei Kilo – oder vier?

Aebischer spricht das an, was einige Pilzlerinnen und Pilzler kritisieren: Die Sammelbeschränkung von zwei Kilogramm pro Tag, die im Kanton Freiburg gilt. Erst diesen Frühling lehnte der Grosse Rat eine Motion von Christine Jakob (FDP) und dem früheren Grossrat Roger Schuwey (SVP) ab, die forderte, dass die Beschränkung auf vier Kilogramm erhöht wird. Die Mehrheit des Grossen Rats und auch der Staatsrat waren damals der Meinung, dass eine Erhöhung der Obergrenze zu einem unerwünschten «Pilztourismus» führen könnte.

Aber weg von der Politik und zurück in den Wald: Die Freude am Schwümmle misst Christoph Aebischer wohl – meistens – nicht in Kilogramm. «Man muss auch mal einen Pilz stehen lassen können – das hat mir mein Vater schon in jungen Jahren mitgegeben.» Abgesehen davon, wie viele Pilze gesammelt werden – kontrolliert werden sollten sie immer. Vor allem wer noch nicht so viel Erfahrung hat, geht lieber auf Nummer sicher.

Bis zu 200 Arten von Pilzen will Aebischer mit seinem Verein am Wochenende in Düdingen zeigen.
Sarah Neuhaus

Ausstellung

Der Pilzverein lädt ein

Die Ausstellung des Pilzvereins Sense findet am kommenden Wochenende im Begegnungszentrum in Düdingen statt. Der Verein will rund 200 verschiedene Pilzsorten zeigen. Es besteht auch die Möglichkeit, die eigenen Pilze im Rahmen der Ausstellung kontrollieren zu lassen. Ausserdem gibt es einen Wettbewerb und eine Festwirtschaft inklusive Pilzschnitten und Schweinswürstli. san

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