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5G beschäftigt Schwarzenburg

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5G bewegt die Gemüter. Insbesondere in der Schweiz scheint der Widerstand gegen die neue Mobilfunktechnologie gross zu sein. So haben die Parlamente der Kantone Waadt, Genf und Jura ihre Regierungen dazu aufgefordert, Moratorien auf die Installation von 5G-Antennen zu erlassen. Auch in der Zivilgesellschaft regt sich Widerstand. Das Bürgerkomitee Stopp 5G hat bereits im Mai eine nationale Demonstration in Bern mit mehr als Tausend Teilnehmern veranstaltet. Diesen Samstag findet in Bern erneut eine nationale Kundgebung zu diesem Thema statt.

Antenne in Schwarzenburg

5G beschäftigt auch das Schwarzenburgerland. Am 26.  August fand in Schwarzenburg eine Informationsveranstaltung über den geplanten Bau einer Mobilfunkantenne in der Ringgenmatt statt. Die Salt Mobile AG will hier eine Antenne aufstellen, die auf den neusten Mobilfunkstandard 5G aufgerüstet wird. Die Gemeinde Schwarzenburg wollte Ende August die in der Bevölkerung bestehenden Zweifel und Ängste gegenüber der geplanten Antenne beseitigen. Dafür lud sie Rocco Zaccone, Projektmanager der Salt Mo­bile AG, sowie Martin Hänzi von der kantonalen Fachstelle für nichtionisierende Strahlung ein. Der Verein Gigaherz, der schweizweit seit Jahren vor den Gefahren der elektromagnetischen Strahlung warnt, kritisierte den Gemeinderat scharf: «Der Gemeinderat hat für diese Informationsveranstaltung nur Befürworter eingeladen», sagt Hansueli Jakob. Der in Schwarzenburg lebende Jakob ist Präsident von Gigaherz und kämpft seit Jahrzehnten gegen Elektrosmog. An der Info-Veranstaltung vom 26.  August waren denn auch vorwiegend Gegner der neuen Mobilfunkantenne anwesend, die ihren Unmut über das Bauvorhaben sowie die in ihren Augen einseitige Berichterstattung der Gemeinde kundtaten.

Fast hundert Anwesende

Aus diesem Grund haben die Gegner der neuen Antenne eine eigene Informationsveranstaltung organisiert, um ihre Sichtweise betreffend die geplante Antenne und 5G im Allgemeinen darzulegen. Veranstaltet wurde dieser Anlass von der Einsprechergemeinschaft Ringgenmatt-Schlüchtern-Wahlern in Zusammenarbeit mit dem Verein Gigaherz. Die Gemeinde Schwar­zenburg stellte ihnen dafür die Aula des Oberstufenzentrums zur Verfügung. «Die erhöhte Strahlenbelastung und die Probleme, die damit einhergehen, müssen ernst genommen werden», so Martin Haller, Gemeinderatspräsident von Schwarzenburg. Vor rund 90  Besuchern sprachen Hans­ueli Jakob, der Humanmediziner Simon Brönnimann und der Tierarzt Christian Métraux von den Gefahren des Elektrosmogs und von 5G. Laut den Referenten fügt der neue Standard Mensch und Tier enorme Schäden zu. «Sicher nachgewiesen ist, dass die Kurzwellen das Körpergewebe erwärmen. Die meisten Studien gehen davon aus, dass auch die Hirnströme davon beeinflusst werden», sagte Simon Brönimann. Laut den Telekommunikationsanbietern sei dies für den Menschen ungefährlich. Das bezweifelt der Mediziner: «Die elektromagnetische Strahlung verändert das Erbgut, vermindert die Spermienqualität und führt zu Krebserkrankungen. Und mit dem Steigen der Strahlenintensität durch 5G ist damit zu rechnen, dass Krankheiten zunehmen.» Unklar sei lediglich, wann diese Zunahme eintreffen werde. «So wie beim Rauchen treten die wahren Gefahren wohl erst nach Jahren zutage», so Brönimann. Hans­ueli Jakob glaubt, dass die Behörden die Bürger anlügen und die Sendeleistungen falsch angeben. «Es ist gar nicht möglich, mit einer so schwachen Leistung, wie der Bund angibt, ein 5G-Mobilfunknetz zu betreiben.»

Behörden geben Entwarnung

Dass hochfrequente Strahlung das Körpergewebe erwärme, sei der einzige wissenschaftlich erwiesene Effekt von hochfrequenter Strahlung, schreibt das Bundesamt für Umwelt (Bafu) auf Anfrage der FN. Der Mensch sei davor jedoch geschützt, wenn die Immissionsgrenzwerte eingehalten würden. Sämtliche Mobilfunkanlagen müssten diese Grenzwerte einhalten. «Die Einhaltung der Grenzwerte wird kontrolliert.» In der Forschung gebe es allerdings unterschiedliche Beobachtungen, die noch andere biologische Effekte nachweisen würden, so beispielsweise die Beeinflussung der Hirnströme. Dafür gebe es in der Schweiz sogenannte Anlagegrenzwerte für die Mobilfunkstrahlung, die rund zehn Mal tiefer liegen würden als die Immissionsgrenzwerte und die an Orten von empfindlicher Nutzung eingehalten würden. «Die Anlagegrenzwerte sollen an diesen Orten die Langzeitbelastung der Bevölkerung tief halten.» Mit diesen Grenzwerten würde in der Schweiz die Strahlung von Mobilfunkantennen deutlich strenger begrenzt als in den meisten europäischen Ländern, schreibt das Bafu. Schliesslich ändere sich mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G gar nichts an der Strahlenbelastung. «Die zurzeit laufende Einführung von 5G erfolgt in Frequenzbereichen, wie sie bereits jetzt für den Mobilfunk und für WLAN verwendet werden», schreibt das Bundesamt für Umwelt. Allerdings solle 5G in Zukunft auch im höheren Frequenzbereich zur Anwendung kommen. «Bei der Einwirkung solcher Strahlen auf den Menschen bestehen aus wissenschaftlicher Sicht noch Unklarheiten und Forschungsbedarf.» Wann der höhere Frequenzbereich in der Schweiz eingeführt werde, sei noch unklar, so das Bafu.

Verantwortlichkeit

Mobilfunkantennen liegen in der Kompetenz des Bundes

Die Datenmenge, die wir über das Mobilfunknetz übertragen, verdoppelt sich jedes Jahr. Die dritte und die vierte Mobilfunkgeneration, 3G und 4G, stossen an ihre Grenzen. Laut dem Bundesamt für Kommunikation (Bakom) lassen sich mit 5G die Kapazitätsengpässe im heutigen Mobilfunknetz beheben. Zudem sei 5G für die Digitalisierung und Innovation in der Schweiz von grosser Bedeutung. Der Widerstand der Gemeinden und Kantone gegen 5G ist dennoch gross. Ihr Handlungsspielraum ist allerdings klein: Sie können den Bau der 5G-Antennen nicht stoppen. In einer gemeinsamen Stellungnahme des Bafu und des Bakom machten die Behörden klar, dass der Bund zuständig ist für den Erlass von Vorschriften über den Schutz der Menschen vor nichtionisierender Strahlung. Es bleibe deshalb kein Raum für kantonale oder kommunale Bestimmungen. «Der Erlass solcher Bestimmungen wäre kompetenzwidrig», so die Bundesämter. Auch Martin Haller, Gemeinderatspräsident von Schwarzenburg, sind die Hände gebunden: «Das Baugesuch für die Antenne ist auf dem Tisch. Der Gemeinderat kann in dieser Angelegenheit eigentlich nichts tun.»

 

 

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