Autor: Pierre-Andre Sieber/La Liberte
Villars-sur-glâneEtwa 55 bis 60 Personen – vorwiegend Frauen – sind heute jeweils von fünf bis zehn Uhr morgens damit beschäftigt, die Gestelle des Supermarkts Carrefour aufzufüllen. Einige von ihnen haben vor der Ära Carrefour für das Einkaufszentrum Jumbo gearbeitet und sind also schon seit 30 Jahren und mehr als «Regal-Auffüllerinnen» tätig. Ihre Bezahlung erfolgte nicht durch das Einkaufszentrum in Villars-sur-Glâne direkt, sondern von den jeweiligen Marken, die ihre Produkte im Einkaufszentrum verkaufen. Beim Wechsel von Jumbo zu Carrefour wurde das bestehen- de Arbeitsverhältnis jeweils übernommen. Dies sieht nun aber bei der Übernahme mit Coop ganz anders aus. Da Coop offenbar das Auffüllen der Regale durch das eigene Personal besorgt, werden diese Beschäftigten entlassen.
Viele gehen stempeln
Wie eine Frau gegenüber der Liberté erklärte, sieht sie wenig Chancen, wieder eine derartige Arbeit zu finden. Die Arbeitszeit sei für einige dieser Angestellten sehr praktisch: Gerade Frauen mit Kindern hätten so einen Verdienst gehabt und könnten tagsüber doch die Kinder betreuen. Die Frau nimmt an, dass die meisten «Regal-Auffüller- und -füllerinnen» stempeln gehen müssen. Die Mehrheit sei zwischen 40 und 55 Jahre alt.
Da keine Gewerkschaft ihre Rechte vertritt, sieht die Frau keine grossen Chancen, dass sich an ihrer Situation noch etwas ändern wird. Sie sind von ihrem Arbeitgeber wenig informiert worden, wissen nur, dass sie bis zur Schliessung von Carrefour am 19. April die einen Regale noch ganz auffüllen, andere leer lassen sollen. Ihre Kündigung wurde auf den 30. April ausgesprochen.
bearbeitet von im