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62 000 Unterschriften für Nationalgestüt

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Autor: Helene Soltermann

BernGestern Nachmittag waren in der Berner Bundesgasse für kurze Zeit Pferde statt Autos auf der Gasse. Mit 15 Kutschen und rund 80 Pferden zogen Pferdezüchter und -liebhaber vor dem Bundeshaus vorbei, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen: Sie kämpfen für die Erhaltung des Nationalgestüts in Avenches. Angeführt wurde der Tross von einer schön herausgeputzten Kutsche. In dieser Kutsche wurden auch die rund 62 000 Unterschriften transportiert, die schliesslich bei der Bundeskanzlei abgegeben wurden.

Breite Unterstützung

«Die Petition wurde von breiter Seite unterstützt», sagte David Fux, Mitbegründer des Vereins «Pro Nationalgestüt», an der anschliessenden Medienkonferenz. Sogar aus dem Ausland habe er Sympathiebekundungen erhalten. Stéphane Klopfenstein, Geschäftsführer des Freiberger-Zuchtverbandes, betonte, dass die Freibergerpferde die einzige einheimische Rasse sei, die nur mit dem Fortbestand des Gestüts erhalten werden könne. «Wollen wir die Freiberger-Zucht wirklich den Einsparungen von sieben Millionen Franken opfern?», fragte er.

Charles F. Trolliet, Präsident des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport, warnte vor den Auswirkungen einer Schliessung des Gestüts. Rund 10 000 Arbeitsplätze würden direkt oder indirekt von der Pferdezucht abhängen. Er betonte auch, dass die Pferdezucht für Freizeitaktivitäten immer mehr an Bedeutung gewinne. «Derzeit praktizieren in der Schweiz rund 200 000 Personen Reitsport.»

Auch im Ausland gefragt

Auch der Freiburger CVP-Nationalrat Dominique de Buman setzt sich für die Erhaltung des Nationalgestüts ein. Die Freiberger-Zucht sei stets verbessert worden. «Heute haben wir eine starke Pferderasse, die auch im Ausland gefragt ist», sagte de Buman vor den Medien. Das Nationalgestüt spiele eine wichtige Rolle in der Ausbildung, Beratung und Forschung der Pferdezucht. «Das Nationalgestüt ist nicht einfach eine Manege mit Pferden, die vom Bund finanziert wird.»

De Buman echauffierte sich über die Art und Weise, wie der Bundesrat über Sparmassnahmen entscheide. Der Bundesrat habe immer wieder betont, wie gewaltig die Verdienste des Nationalgestüts seien. Das nun eingeleitete Sparprogramm gleiche aber eher einer Tombola: Laut de Buman listet der Bundesrat Sparmöglichkeiten auf, dann werde auf gut Glück entschieden, wo wie viel Geld gekürzt werde. Beim Nationalgestüt zu sparen sei nicht fair. «Das Gestüt hat bereits viele Umstrukturierungen hinter sich.»

Keine Alternative

Das Nationalgestüt soll im Rahmen des nationalen Sparpakets geopfert werden, welches der Bundesrat Ende Februar geschnürt hat: Ende 2011 soll das Gestüt definitiv geschlossen werden. Eine Privatisierung wäre für den Bundesrat zwar eine Alternative, wie er in zwei am Donnerstag veröffentlichten Antworten auf Vorstösse in den eidgenössischen Räten schreibt. Es sei zu begrüssen, wenn eine private Trägerschaft das Nationalgestüt übernähme.

Eine Privatisierung ist für die Vertreter von «Pro Nationalgestüt» jedoch keine Lösung. Die einzige Option ist für sie die Unterstützung des Bundes. Andernfalls sieht Troillet schwarz: «Der Standort Avenches würde nicht mehr benutzt, und die Gebäude würden leer stehen.»

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