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75 Jahre und trotzdem hip

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Beauregard, die Strasse hoch, um die Kurve zum Freiburger Spital, links abbiegen, hinter der Hecke parken: Oase. Der Kies knirscht unter den Schuhsohlen. Es ist heiss, aber die vielen Pflanzen und Bäume erzeugen ein angenehmes Mikroklima. Ein paar Schritte weiter frischt ein bärtiger Typ zusammen mit anderen Männern ein Holzhaus mit Pinsel und Farbe auf. Es ist das Vereinshaus des Familiengartens Bertigny in Villars-sur-Glâne. Yolande Peisl, die erste Präsidentin in der Vereinsgeschichte der Freiburger Familiengärten, ist zu Besuch. Die ehemalige Generalrätin der Grünen will nicht nur eine Funktion innehaben, sondern diese auch ausfüllen. Die aufgestellte Frau weiss, was sie will und wovon sie spricht, denn sie hat nach der Matura nicht nur Bäuerin gelernt, sondern war auch Geschäftsleiterin von Pro-Natura. Als Besitzerin einer Parzelle im Stadtberg hat sie zudem eigene Erfahrungen mit Familiengärten. Sie sagt: «Vor allem für Kinder ist es wichtig, in der Erde wühlen zu können, Schnecken zu essen und zu wissen, dass der Salat nicht im Supermarktregal wächst.»

Idyllisch wirkt es hier. Diese Idylle wird manchmal aber auch ein wenig getrübt. Etwa wenn Peisl den Hob­bygärtnern klarmachen muss, dass ein Gartenhaus kein Ferienhaus ist, oder dass Schluss ist mit Pestiziden und dem allwinterlichen Umstechen. «Es gibt Leute, die das schon immer so gemacht haben und die nicht verstehen, dass dies nicht mehr den heutigen Erkenntnissen nachhaltigen Gärtnerns entspricht.» Auch die Pflicht zur Fruchtfolge und Biodiversität werde nicht immer gerne befolgt. «Auf Dreivierteln der Parzelle Kartoffeln anzupflanzen, das verbietet das Reglement.» Ziel von Peisl ist es darum, dass den Vereinsmitgliedern künftig auch Kurse angeboten werden können. Ein weiteres Problem ist die Grösse der Parzellen. Zwischen 100 und 300 Quadratmeter gross sind die Einheiten. Für Greenhorns eine regelrechte Herausforderung. «Gerade junge, gartenunerfahrene Familien sind damit nicht selten überfordert», lacht Yolande Peisl. Darum sei eine Verkleinerung der Parzellen oder die Bewirtschaftung eines Landstücks durch mehrere Familien anzustreben. «Das würde die Fluktuation verringern.»

Auf dem Gebiet von Stadt und Agglomeration Freiburg gibt es fünf Familiengärten mit 273 Parzellen auf 85 000 Quadratmetern. In Lausanne sind es 600 Parzellen an zehn Standorten. Dennoch findet Yolande Peisl das Angebot in Freiburg in Ordnung. Die Wartelisten seien nicht lang, und «Freiburg ist immer noch sehr ländlich geprägt und keine Grossstadt». Auf die Frage, ob Familiengärten im Zeitalter verdichteten Bauens künftig ein grösserer Stellenwert zukommen könnte, sagt sie: «Ja und nein. Meiner Meinung nach ist es wichtiger, dass innerhalb der Quartiere Grünflächen geschaffen werden. Dezentral gelegene Gärten sind wegen der Anfahrt suboptimal. Schon heute haben wir Parkplatzprobleme.»

Yolande Peisl, erste Präsidentin der Freiburger Familiengärten

Für sie persönlich ist das Gärtnern neben ihrem Job bei der Gewerkschaft Unia eine sinnvolle Aktivität. «Wir bezahlen heute viel für unsere Hobbys. Gartenarbeit ist Bewegung, Entspannung und Sonne zugleich, und das völlig konsumfrei.»

Zahlen und Fakten

Schrebergärten sind noch Männersache

247 Personen bewirtschaften die Freiburger Familiengärten Stadtberg, Bertigny, La Faye sowie Torry I und II. Über 40 Prozent der Vereinsmitglieder sind Schweizer, die anderen 60 Prozent stammen aus 20 Nationen, davon machen die Portugiesen mit 19 Prozent den grössten Anteil aus. Familiengärten sind vor allem in Männerhand, Frauen sind weniger vertreten. Ein Drittel der Gärtner sind zwischen 51 und 65 Jahre, 22 Prozent zwischen 41 und 50 Jahre und 20 Prozent zwischen 31 und 40 Jahre alt. Nahezu ein Drittel hat seit einer bis drei Saisons einen Familiengarten.

rsa

 

 

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