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80 Prozent des Schwarzseetals mit schnellerem Internet

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Der Kanton Freiburg wird immer besser vernetzt. Sogar die abgelegensten Winkel werden derzeit mit Glasfasern versorgt, so auch das Schwarzseetal. In Schwarzsee freuen sich jedoch nicht alle gleich auf die schnellere Internetverbindung.  

Camping ohne Internet. Für die einen Fluch, für die anderen Segen. In Schwarzsee gehörte das lange Zeit dazu, denn das Glasfasernetz reichte gar nicht bis ins Schwarzseetal. Jetzt soll langsames Internet in Schwarzsee aber schon bald der Vergangenheit angehören. Nachdem 2019 ein Grossteil des Gebiets an die Glasfaserversorgung angeschlossen wurde, sollen im kommenden Herbst auch noch die letzten drei Quartiere erschlossen werden, unter anderem auch der Camping Seeweid. 

Danach werden 80 Prozent der Haushalte in Schwarzsee erschlossen sein. «Ich bin positiv überrascht über diese hohe Abdeckung», sagt Daniel Bürdel, Syndic von Plaffeien und Grossrat (Die Mitte). Für die Glasfaserversorgung im Kanton Freiburg machte er sich 2018 und 2020 stark. In einer parlamentarischen Motion verlangte er, dass 15 Millionen Franken für den Ausbau des Glasfasernetzes in Randregionen bereitgestellt werden (siehe Kasten). «Wir leben heutzutage einfach mit dem Internet», sagt er. Deshalb sei es gerade für die junge Generation enorm wichtig, dass die Internetverbindung zu Hause stabil und schnell ist. «Heute ist das auch ein Kriterium, das entscheidet, ob jemand hier wohnen bleibt oder nicht», so Bürdel. 

Pionierarbeit in Freiburg

Freiburg war 2012 einer der ersten Kantone, die sich komplett mit Glasfaser ausrüsten wollten. Allerdings gab es dann Probleme in der Zusammenarbeit der Aktiengesellschaft FTTH FR (steht für Fibre to the Home Freiburg) mit Swisscom (siehe Kasten). 

Mittlerweile ziehen Swisscom und die Aktiengesellschaft FTTH FR wieder am gleichen Strang, wie deren Geschäftsleiter Frédéric Mauron sagt. Nachdem das Telekomunternehmen Swisscom wegen einer Strategie- und Technologieänderung aus dem Projekt ausgestiegen war, komme es jetzt wieder auf die Technologie Fibre to the Home zurück. Was aktuell gebaut werde, entstehe also in Zusammenarbeit mit FTTH FR. Für Gebiete, die die Firma in den Jahren ohne Swisscom abgedeckt hatte, kauft Swisscom derzeit die Nutzungsrechte. 

«Momentan erschliessen wir vor allem die Ortschaften, die das dringendste Bedürfnis danach haben», sagt Mauron. So werden momentan Analysen, die die Nachfrage nach schnellem Internet und die vorhandenen Infrastrukturen miteinander in Beziehung setzen, durchgeführt. So gebe es beispielsweise in einem Grossteil des Sensebezirks eine sehr gute Infrastruktur durch Rega Sense, weswegen Bauarbeiten in diesen Regionen momentan nicht nötig seien. In St. Silvester aber oder eben in Schwarzsee hätten die Analysen gezeigt, dass dort der Bedarf grösser sei als das Angebot. 

Mehrere Etappen

Im Herbst und Winter 2018/19 ist in Schwarzsee informiert worden. «Zu dieser Zeit konnten die Hauseigentümerinnen und -eigentümer wählen, ob sie von diesem Angebot profitieren wollen oder nicht», sagt Bürdel. Im Oktober 2019 war die erste Etappe abgeschlossen. Bis auf drei Quartiere waren in Schwarzsee all diejenigen Haushalte mit Glasfaseranschlüssen versorgt, die das wünschten. Der Sektor Lichtena, der beispielsweise das Schulhaus und die Eispaläste umfasst, und der Camping Seeweid konnten noch nicht erschlossen werden, da die Verbindungen dort als Freileitungen verliefen. «Wir bauen Glasfasernetze aber nur unterirdisch», sagt Mauron. In der Burstera verhinderte ausserdem das laufende Sanierungsprojekt Burstera-Rohrmoos den Bau von Glasfaseranschlüssen. 

Peter Roodbeen, Direktor der Hostellerie am Schwarzsee, gehört zu denjenigen, die bereits seit 2019 von einem schnelleren Internet profitieren. «Das ist eine super Sache, es funktioniert einwandfrei», sagt er auf Anfrage der FN. Heute könne man im Gastgewerbe überhaupt nicht mehr ohne Internet leben, es sei schon fast zu einem Grundbedürfnis geworden. Er sagt:

Wenn wir einen Tag lang kein warmes Wasser haben, dann ist das für die Gäste kein Problem, aber in einer Stunde ohne Internet bricht schon Panik aus.

Peter Roodbeen
Direktor Hostellerie am Schwarzsee

Im Herbst soll die zweite Etappe angegangen werden. Die drei Sektoren, die bisher noch nicht erschlossen wurden, sollen ebenfalls mit Glasfaseranschlüssen versorgt werden.  

Nicht alle sind begeistert

«Das ist immer ein zweischneidiges Schwert», sagt Heinz Egger, Verantwortlicher des Campings Seeweid. Momentan habe er auf dem Camping ein sehr schlechtes Internet. «Wir sind einfach zu weit weg», sagt er. Dementsprechend könne er seinen Gästen noch kein WLAN bieten.

Auf dem Camping Seeweid freut man sich nur ein bisschen auf die schnellere Internetverbindung. Zwar hätten die Gäste schon ein Bedürfnis nach schnellem Internet, er habe aber eher das Gefühl, dass dies in letzter Zeit etwas abgeflacht sei, sagt Egger.

Doch auch von den Neuerungen verspricht sich Egger nicht allzu viel. Es werde dann wohl eine Zone geben ungefähr in der Mitte des Campingplatzes, wo das Internet am besten ist. Die Verbindung werde aber nicht auf dem ganzen Platz gewährleistet sein. «Wir wollen ja nicht den ganzen Platz beschallen.» Er sagt: 

Einige Familien sind sogar froh, wenn wir kein Internet haben, denn dann sind die Kinder nicht die ganze Zeit vor den Bildschirmen.

Heinz Egger
Verantwortlicher Camping Seeweid

Syndic Daniel Bürdel sieht das etwas anders. Er hoffe sehr, dass es noch weitergeht mit dem Glasfasernetz. «Diese Technologie ist für künftige Nutzungen von Geräten und Entwicklungen entscheidend und hat zudem den Vorteil, dass keine Problematik mit der Strahlung besteht», sagt er. Vor allem in Randregionen wie den Freiburger Voralpen müssen in Zukunft weitere Analysen gemacht werden, die aufzeigen sollen, wie die Nachfrage und das Angebot zueinander stehen. 

Keine Kosten für die Gemeinde

«Für die Gemeinde und die Bürgerinnen und Bürger ergeben sich dadurch keine Kosten», betont Bürdel. Einzig die Werbung, die dafür gemacht worden sei, schlage sich in den Büchern der Gemeinde nieder. Die Kosten für die Erschliessung des Schwarzseetals werden auf etwa eine Million Franken geschätzt. Dieser Betrag geht jedoch nicht zulasten der Gemeinde, sondern von FTTH FR. 

Im Moment arbeitet FTTH FR vor allem in Bulle, Charmey, Matran und Avry-sur-Matran. Das sind laut Mauron noch Gebiete, die nicht gut erschlossen sind. 

Geschichte

Glasfaser mit und ohne Swisscom

35 Millionen Franken hat 2012 der Kanton für das Projekt der Aktiengesellschaft ftth fr (steht für Fibre to the home Freiburg) gesprochen und die Zukunft sah rosig aus. Nachdem aber die Swisscom die Zusammenarbeit  2016 beendet hatte, setzte die ftth fr den Einsatz allein fort. Doch der Kanton verzichtete auf die Auszahlung der letzten Tranche von 15 Millionen Franken. Syndic und Grossrat Daniel Bürdel ergriff deshalb gemeinsam mit Grossrat Pierre-André Grandgirard (Mitte) eine parlamentarische Motion, die verlangte, dass die 15 Millionen Franken für den Ausbau des Glasfasernetzes in Randregionen bereitgestellt werden. 

Das Parlament hat diesen Vorstoss angenommen.Bis zum heutigen Zeitpunkt ist er noch in Bearbeitung, wie eine Nachfrage der FN beim Kanton ergeben hat. «Derzeit muss ein Erlass erarbeitet werden, der die Motion umsetzt», sagt Guido Balmer, Kommunikationsbeauftragter der Direktion für Raumentwicklung, Infrastruktur, Mobilität und Umwelt (RIMU). Wann genau das so weit sei, könne er nicht sagen, möglicherweise aber noch in diesem Jahr. leb

Zahlen und Fakten

Keine digitale Wüste mehr im Kanton Freiburg

«Im Kanton Freiburg haben wir momentan insgesamt 80‘000 Nutzungseinheiten angeschlossen, also rund die Hälfte des Kantons. Das heisst, dass zurzeit ungefähr 23‘000 Gebäude erschlossen sind», sagt Frédéric Mauron, Geschäftsleiter der FTTH FR AG. Insgesamt sind 110 Ortschaften erschlossen, einige davon zu 100 Prozent, andere, wie beispielsweise das Schwarzseetal, noch nicht ganz. «Was die Bandbreite betrifft, sind wir bereits in einer sehr guten Situation», sagt Mauron. Auf der Ortschaftsebene gebe es keine Lücken mehr. «Es gibt jetzt keine digitale Wüste mehr im Kanton Freiburg», sagt Mauron stolz.

Die Kosten für das Erschliessen des ganzen Kantons belaufen sich auf etwa eine halbe Milliarde Franken, wie Mauron weiss. Dabei sei es stark abhängig von der bereits bestehenden Infrastruktur, ob also alles neu gebaut werden muss oder ob beispielsweise Leerrohre verwendet werden können, durch die nur noch das Kabel gezogen werden muss. 

20 Millionen Franken dieser halben Milliarde trage der Staat Freiburg durch ein Darlehen. Weitere 15 Millionen Franken wurden per Dekret für diesen Zweck bereitgestellt. «Für einen Teil der Kosten kommen wir mit unserem Aktienkapital auf», sagt Mauron weiter. Das Aktienkapital beträgt insgesamt 47 Millionen Franken, wovon allerdings nur ungefähr 22 Millionen Franken freigegeben sind. Fünf Millionen Franken davon trägt wiederum der Kanton. 

«Das meiste ist also eine Investition aus unseren eigenen Finanzen», sagt Mauron. Diese Kosten sollen irgendwann mit Abschlüssen von Abonnementen wieder gedeckt werden. «Natürlich wollen wir irgendwann wieder profitabel arbeiten», so Mauron. Allerdings noch nicht in fünf Jahren. «Wenn wir realistisch sind, werden unsere Abschreibungen eher 20, 30 oder sogar 40 Jahre dauern», sagt der Geschäftsleiter. leb

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