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800 kg Farbe mit Pinseln verteilen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

800 kg Farbe mit Pinseln verteilen

Für die Renovation des Kirchturms in Plaffeien ist viel Geduld und Handarbeit angesagt

Die Renovation des Plaffeier Kirchturms ist in vollem Gange. Ein Blick hinter die Gerüste zeigt, dass der Grossteil der Arbeiten in mühsamer Handarbeit ausgeführt werden muss. Letztmals wurde der Kirchturm 1965 renoviert.

Von Matthias Fasel

Wer nach Plaffeien fährt, sieht normalerweise als Erstes den mächtigen Kirchturm. Momentan jedoch ist der fünfzig Meter hohe Riese blau eingepackt. Nur die Turmspitze mitsamt Kreuz ragt noch über die Gerüste empor.

Die Renovationsarbeiten, die insgesamt 480 000 Franken kosten, dauern voraussichtlich acht Monate und gehen noch bis Ende September. Bis zu diesem Zeitpunkt sind noch viele kleinere und grössere Löcher zu stopfen, Mauern anzustreichen und Steine zu hauen. «Bislang verläuft die Renovation nach Plan», freut sich Otto Pürro, ehemaliger Pfarreipräsident und Leiter des Renovationsprojekts.
Es wurden bereits viele Holzpartien ersetzt, die in naher Zukunft eine Gefahr dargestellt hätten. Auch sonst wurden schon viele arbeitsintensive Tätigkeiten erledigt. So mussten beispielsweise die Ziegel des Kirchturms einzeln ab- und wieder angeschraubt werden. Bei hundert benötigten Ziegeln pro Quadratmeter ist das doch mit beträchtlichem Aufwand verbunden.

Handarbeit statt Maschinenlärm

Wer an der Baustelle vorbeiläuft, hat nicht das Gefühl, man stecke mitten in den Arbeiten. Vom üblichen Maschinenlärm, der oftmals eine Baustelle umgibt, ist nichts zu hören. «Der Automatisierung sind bei der Renovation einer Kirche klare Grenzen gesetzt. Viele Arbeiten sind deshalb mit viel Geduld verbunden», erklärt Dachdecker Eduard Baeriswyl diese Tatsache.

Der Steinhauer Theo Zwahlen sieht dies genauso. Seine Firma ersetzt am Gotteshaus viele einzelne Sandsteinklötze oder auch ganze Sandsteinbögen, an denen der Zahn der Zeit genagt hat. «Fast jedes Stück ist ein Unikat», betont Zwahlen. Es ist deshalb die absolute Ausnahme, wenn man eine Formvorlage mehrmals verwenden kann. Jedes zu ersetzende Stück muss somit vom Steinhauer herausgespitzt werden, damit dieser anschliessend eine Schablone anfertigen kann. Je mehr verschiedene Schablonen also angefertigt werden müssen, desto grösser ist der Aufwand.

Die Arbeit mit den Steinen erfordert äusserste Präzision, da bereits beim kleinsten Fehler die Form nicht mehr in die Lücke passt. Bislang hätten aber noch alle Sandsteine die richtige Grösse gehabt, so Zwahlen.

800 kg Farbe werden verpinselt

Nebst diesen Arbeiten wird auch
die Turmfassade frisch gestrichen.
Da der Putz der Fassade sehr hei-
kel ist, kann die Farbe nicht ein-
mal mit der Rolle verteilt, geschweige denn maschinell gespritzt werden. Es muss also die ganze
Fassade mit Pinseln bearbeitet werden, und dies zwei bis drei Mal.
Oder anders ausgedrückt: «800 Kilogramm reine Mineralfarbe wer-
den mit Pinseln an der Fassade verteilt», wie Maler Daniel Gruber erklärt.

Nebst den Dachdeckern, Steinhauern und Malern müssen sich auch die anwesenden Maurer in Geduld üben. Baumeister Dominik Raemy führt aus, dass auch der Deckputz, der Unreinheiten in der Fassade beseitigt, in echter Handarbeit angerührt werden muss und nicht gespritzt werden kann.

Nicht alles wird ersetzt

Um der Kirche die historische Bedeutung nicht zu nehmen, wird nicht alles ersetzt, was renovationsbedürftig ist. Gewisse Risse in Steinen oder in der Fassade werden nur gepflegt oder die Steine selbst werden stabilisiert.

Trotzdem wird der «Dom des Oberlandes», oder genauer gesagt sein Turm, Ende September wieder in neuem Glanz erscheinen. Dann werden auch wieder die Zifferblätter, die ebenfalls erneuert wurden, sichtbar sein und den Leuten die Zeit anzeigen.
Auch der Tierschutz ist zu beachten

Nicht nur die Renovation an sich, sondern auch die Planung einer solchen umfasst viele Bereiche. Otto Pürro erzählt, dass sich bei ihm auch die Vogelwarte Sempach gemeldet habe, um mitzuteilen, dass man die Mauersegler nicht vergessen dürfe, da der Kirchturm in Plaffeien für diesen Vogel ein wichtiger Lebensraum sei. Prompt wurden an der Turmspitze zwei Kasten integriert, durch die der Vogel eindringen kann, um sein Nest zu bauen. fm

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