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80000 Steine finden ihren Platz

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

 Rhythmische Klopfgeräusche erfüllen seit rund drei Wochen die Murtner Altstadt. Das Klopfen ist nicht unangenehm, es klingt eher nach Musik als nach Lärm. Verantwortlich für diesen Klangteppich sind aber nicht experimentelle Musiker, sondern Handwerker: Mehrere Pflästerer sorgen dafür, dass die Obere Hauptgasse wieder ihren ursprünglichen Pflastersteinbelag zurückerhält. Die spezielle Geräuschkulisse entsteht durch ihre Hammerschläge auf die Pflastersteine.

Alles Handarbeit

In horrendem Tempo setzen die Pflästerer einen Stein nach dem anderen in den Untergrund aus Splitter, die sogenannte Planie. «Ein Pflästerer schafft rund 15 Quadratmeter am Tag», sagt Edgar Etter, der die Arbeiten in Murten mit seiner Firma ausführt. Pro Quadratmeter werden im Durchschnitt 90 Steine verlegt, alles in Handarbeit. «Bei der Platzierung führt ein Pflästerer rund sechs Hammerschläge pro Stein aus, bis dieser wie gewünscht sitzt», erklärt Etter. Passt ein Stein nicht, machen ihn die Pflästerer passend: Mit einem gezielten Schlag mit dem sogenannten Richthammer spalten sie die Steine auf die gewünschte Grösse. «Dieser Hammer ist mit Diamantkanten verstärkt», sagt Etter. Als Pflästerer müsse man ein gutes Auge und viel handwerkliches Geschick mitbringen. Damit es am Schluss mit den Steinen aufgeht, ist Millimeterarbeit gefragt. «Pflästerer ist ein Beruf mit eidgenössischem Fachausweis, die Lehre dauert drei Jahre», so Etter.

Einer der Pflästerer, die derzeit in Murten arbeiten, ist Michel Schwartz. Er übt den Beruf seit 35 Jahren aus und ist damit ein Meister seines Fachs. «Es braucht viel Freude, sonst geht es nicht», sagt er. Um die Pflästerung so hinzubekommen, wie sie vor den Bauarbeiten war, brauche es zudem ein gutes Auge. In Murten hat Schwartz schon mehrmals gepflästert; er arbeitet gern im Stedtli. «Es ist schön, weil die Passanten sich für die Arbeit interessieren und fragen, wie es funktioniert.»

Alte Steine verwendet

Gepflästert wird in der Oberen Hauptgasse im sogenannten Bogenmuster. Das sehe einerseits schöner aus als die Reihenpflästerung, habe aber auch einen technischen Grund, sagt Etter: «Wie der Bogen einer Brücke bringt es Stabilität.» Deshalb werde auch am tiefsten Punkt begonnen und dann aufwärts gepflästert.

Die eingesetzten Steine sind zu gut zwei Dritteln dieselben, die vor zwei Jahren entfernt worden waren. «Sie lagerten in dieser Zeit in einem Depot», erklärt Bauleiter Heinz Kramer vom Büro Stauffacher und Partner. Rund ein Drittel der Steine muss aber aufgrund von Schäden ersetzt werden. «Wir haben alle Steine von Hand erlesen, um die kaputten auszuscheiden», sagt Etter. Insgesamt rund 80 000 Pflastersteine mit einem Gesamtgewicht von rund 160 Tonnen mussten dazu begutachtet werden. Die neuen Steine sind Quarzsandsteine aus der Zentralschweiz.

Termin und Kosten im Griff

Beim Einbau durchmischen die Pflästerer die alten und die neuen Steine. Sind sie im Splitter platziert, werden sie eingesandet: Der Sand, der die Ritzen füllt, wird mit Wasser eingebürstet. «Anschliessend verdichten wir den Sand mit einer Vibrationsplatte», so Etter. Mit Mörtel gefugt werden nur die Parkplätze.

Laut Bauleiter Kramer kann der Zeitplan eingehalten werden. «Wir haben sogar etwas Vorsprung und werden voraussichtlich Anfang Juni fertig sein.» Auch das Budget von rund 250 000 Franken für die Pflästerungsarbeiten könne voraussichtlich eingehalten werden.

«Die Arbeit im Stedtli ist schön, weil die Passanten sich dafür interessieren und fragen, wie es funktioniert.»

Michel Schwartz

Pfästerer

Bauprojekt: Neue Leitungen im Untergrund

D ie Pflästerung der Oberen Hauptgasse in Murten (siehe Haupttext) bildet den Abschluss von Sanierungsarbeiten, die bereits vor zwei Jahren begonnen haben. Damals wurden die Pflastersteine entfernt, um die Abwasser-, Trinkwasser- und Stromleitungen zu erneuern. Für diese Arbeiten hatte der Generalrat im Dezember 2011 einen Kredit von 750 000 Franken gesprochen. Nach Beendigung der Arbeiten im Untergrund wurde statt den Pflastersteinen ein provisorischer Deckbelag eingesetzt. Dies einerseits, damit sich der Boden vor der Pflästerung setzen kann, andererseits wegen des Fernwärmeprojekts, dessen Realisierung damals noch unklar war.

Mittlerweile steht die Umsetzung des Fernwärmenetzes fest. Die dafür nötigen Leitungen und Hausanschlüsse wurden im vergangenen März eingebaut (die FN berichteten). Mit der jetzt laufenden Pflästerung erfolgt der definitive Abschluss der Sanierungsarbeiten.

Abschluss vor der Soli

Laut Bauleiter Heinz Kramer vom Büro Stauffacher und Partner kann der Zeitrahmen, der durch die Fastnacht von Anfang März und die Soli vom 22. Juni vorgegeben wurde, eingehalten werden: An beiden Grossanlässen muss die Hauptgasse frei sein. Laut Kramer können auch sämtliche gesprochenen Kredite eingehalten werden. luk

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