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98 und noch täglich in der Küche aktiv

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Sobald die Morgenhygiene erledigt und die Spitex wieder gegangen ist, zieht es Lydia Schmied in die Küche des Restaurants Sonne in Niedermuhren. Dazu muss sie nur mit ihrem Treppenlift einen Stock hinunterfahren und die Strasse überqueren. Denn sie wohnt im Bauernhaus gleich gegenüber, das ebenfalls der Familie gehört. So gegen halb zehn Uhr beginnt sie dann, für den Mittagsservice Salat zu waschen und Gemüse zu rüsten. «Das macht mir Freude», erzählt die 98-Jährige ihren Einsatz im hohen Alter. Früher stand sie selber am Herd der Beiz, vor 15 Jahren hat ihr Enkel Beat das Zepter übernommen. Doch auch Lydia Schmieds Sohn Walter und dessen Frau Liliane sowie Beats Frau Miriam packen täglich im Service oder in der Küche mit an. «Wir haben ein schönes Verhältnis hier», sagt Lydia Schmied und strahlt. Früher habe sie zu Beat geschaut, jetzt schaue er zu ihr.

Tetris macht süchtig

Hat sie ihre Arbeit in der Küche erledigt, isst sie gemeinsam mit der Familie zu Mittag und geht dann in ihre Wohnung, um sich ihrem «Haupthobby», dem Stricken, zu widmen. Oder sie schaut die Sendung «Der Trödeltrupp» auf RTL 2 oder liest Zeitung. Doch Lydia Schmied hat sich jeweils schnell erholt und geht auch für den Abendservice wieder hinüber in die Sonne. «Manchmal, um zu helfen, manchmal spiele ich auch nur», sagt sie und zeigt ihr iPad, das sie zum 95. Geburtstag geschenkt bekommen hat. Darauf jasst sie oder macht Spiele wie Tetris. «Das macht fast ein bisschen süchtig.»

 Sie hätte nicht gedacht, dass sie so alt werde, erzählt Lydia Schmied. Als Kind sei sie nämlich oft krank gewesen, sagt die 98-Jährige, die in Albligen aufgewachsen ist und 1939 nach Niedermuhren kam. Sie ist froh darüber, dass das Restaurant weitergeführt wird. «Es ist nämlich eine gäbige Wirtschaft», findet sie. Um die Motivation ihres Enkels muss sie sich jedenfalls keine Sorgen machen. «Ich mache das für mein Leben gern», sagt Beat Schmied. Da das Haus in Familienbesitz sei und weil die Familie im Betrieb mitarbeite, sei es für die Sonne einfacher als für andere Restaurants auf dem Land, über die Runden zu kommen, sagt der 39-Jährige. Trotzdem müsse er gut kalkulieren, damit es finanziell aufgehe.

Die Familientradition in der Sonne Niedermuhren soll weitergeführt werden. 15 weitere Jahre müsse er so oder so anhängen, sagt Beat Schmied. Denn sein Grossonkel habe 38 Jahre lang gewirtet und sein Onkel während 34 Jahren. «Deshalb ist es für mich gegeben, dass ich mindestens 30 Jahre bleiben muss», sagt er mit einem Schmunzeln. Einen potenziellen Nachfolger hat er bereits; seinen älteren Sohn David. Der Zehnjährige hat schon sein Interesse angemeldet.

 

Geschichte

Eröffnung vom Bundesrat bewilligt

Das Restaurant Sonne in Niedermuhren bei St.Antoni ist seit 1928 im Besitz der Familie Schmied. Beat Schmied führt es in der dritten Generation. «Es gibt in der Schweiz wohl nicht manches Restaurant, das mit dem Segen des Bundesrats eröffnet wurde», sagt er. Denn 1897 hatte Samuel Zahnd aus St. Antoni beim Freiburger Staatsrat das Gesuch für ein Wirtepatent in Niedermuhren gestellt. Die Regierung verweigerte die Bewilligung jedoch mit der Begründung, Niedermuhren sei ein kleiner Weiler ohne Verkehr und in St. Antoni gebe es bereits eine Wirtschaft. Zudem wünsche die protestantische Bevölkerung von St.Antoni und jene der Nachbargemeinden keine eigene Wirtschaft, begründete der Staatsrat seinen Beschluss weiter. Daraufhin legte Zahnd beim Bundesrat Rekurs gegen diesen Entscheid ein. Der Bundesrat hat dem Rekurs 1898 stattgegeben.ak

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