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Staatsrat begrüsst Berechnung eines «grünen Bruttoinlandproduktes»

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Autor: arthur zurkinden

Freiburg In einer Anfrage an den Staatsrat hat Grossrat Josef Fasel (CVP, Alterswil) die Kriterien, die für die Berechnung des Bruttoinlandproduktes (Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, die ein Land herstellt und die dem Endverbrauch dienen) herangezogen werden, kritisiert. Er wies darauf hin, dass das BIP keine Aussagen bezüglich Wohlstand, Lebensqualität oder Gerechtigkeit macht. Aber auch Faktoren wie sozialer Frieden, Luftqualität, Erholungsgebiete und der Zustand der natürlichen Ressourcen würden vom BIP nicht erfasst. Er wollte deshalb vernehmen, ob der Staatsrat bereit sei, die Kriterien des BIP neu zu beurteilen und die Nachhaltigkeit und andere wertschöpfende Faktoren in die Beurteilung einfliessen zu lassen.

In ihrer soeben veröffentlichten Antwort gibt die Freiburger Regierung zu verstehen, dass sie nicht vorhat, neue Elemente in die heute einheitliche BIP-Berechnung aufzunehmen. «So wäre die Schaffung eines subjektiven Indikators, auf den man sich weder auf nationaler noch auf internationaler Ebene geeinigt hat, auf Kantonsebene nur von geringer Bedeutung», begründet der Staatsrat, weshalb er bei der Erstellung von regionalen Daten Lösungen bevorzugt, die sowohl den internationalen wie auch den nationalen Kriterien entsprechen.

Bei der Festlegung und Bewertung seiner Politik will er auch weiterhin andere Kriterien im Sinne von Grossrat Josef Fasel berücksichtigen. Er ist auch bereit, in seinen Analysen und Zielen ein «grünes BIP» zu berücksichtigen, sobald ein zuverlässiger und anerkannter Indikator zur Verfügung steht.

Freiburger beteiligt

So weist er auf die geplanten Arbeiten der OECD zur Ausarbeitung eines «grünen BIP» hin, welche auf den Ideen des amerikanischen Ökonomen und Nobelpreisträgers Joseph E. Stiglitz basieren und an denen auch Wolfgang Brachinger, Professor an der Uni Freiburg, beteiligt ist. Er erinnert auch daran, dass zahlreiche Versuche gestartet wurden, ein «Bruttoinlandglück» zu definieren, entsprechend einer Idee aus den 70er-Jahren des Königs von Bhutan, Jigme Singye Wangchuck. «Aber das Bruttoinlandglück konnte sich nie als anerkannter statistischer Wert durchsetzen», fährt der Staatsrat fort.

Kantonal und regional nur Schätzungen vorhanden

Das offizielle BIP für die Schweiz wird vom Seco resp. Bundesamt für Statistik veröffentlicht. «Von Seiten der Kantone gibt es keine Publikation mit offiziellen Statistiken», so der Staatsrat. Hochschul- und Privatinstitute würden aber kantonale und regionale BIP-Schätzungen veröffentlichen. Zahlreiche Kantone wie Freiburg haben laut Staatsrat das BAK Basel Economics mit der Berechnung kantonaler und regionaler BIP beauftragt.

Das kantonale Amt für Statistik, die Freiburger Kantonalbank und das BAK haben erst vor kurzem ihre Partnerschaft erneuert. «Bei dieser Gelegenheit wurde neu auch die Schätzung und Veröffentlichung des Freiburger BIP nach Bezirken hinzugefügt», hält der Staatsrat abschliessend fest.

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