Nach dem überraschenden Rücktritt von François Ingold aus dem Freiburger Generalrat und damit auch von seinem Amt als Präsident der Finanzkommission (die FN berichteten) wählte das Stadtparlament gestern Abend neu Caroline Chopard in die Finanzkommission. Die 37-jährige Grüne, die im Juli 2016 in den Rat nachgerutscht ist, wird aber nicht gleich Präsidentin der Kommission.
Kein grüner Ersatz
Die Parteien vergeben jeweils Anfang einer Legislatur die Kommissionssitze und die Kommissionspräsidien untereinander. Mit Ingold stand der Finanzkommission ein Grüner vor. «Wir haben zurzeit niemanden, der genügend Erfahrung für dieses Amt hätte», sagt Fraktionspräsident Oliver Collaud; deshalb stellen die Grünen keinen Nachfolger. Klar war aber auch: Das Präsidium dieser wichtigen Kommission soll in den Händen der linken Parteien bleiben. Und so haben sich SP, Grüne und CSP am Montagabend zusammengesetzt und nach einer geeigneten Person gesucht. Sie schlagen die Sozialdemokratin Lise-Marie Graden vor. «Uns war es auch ein Anliegen, das Amt mit einer Frau zu besetzen», sagt SP-Fraktionspräsident Marc Vonlanthen: «Das Ratspräsidium war in dieser Legislatur bisher nur in Männerhand, das wollten wir etwas ausgleichen.» Definitiv über das Präsidium entscheidet die Finanzkommission selber in ihrer nächsten Sitzung; dann konstituiert sie sich neu. Da in der elfköpfigen Kommission sechs Ratsmitglieder aus SP, CSP und Grüner Partei sitzen, ist es reine Formsache.
«Wichtige Allianz»
«Gerade in Anbetracht des politischen Klimas auf kantonaler Ebene war es uns besonders wichtig, dass wir eine Einigung finden», sagt Vonlanthen. Der Grüne Collaud betont, dass die linken Parteien auf Stadtebene immer sehr gut zusammengearbeitet haben. «Hier ist sich die SP bewusst, wie wichtig unsere Allianz ist und dass die ganze Linke davon profitiert.»