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Kanton präsentiert seinen Aktionsplan für mehr Biodiversität

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Um die biologische Vielfalt besser schützen zu können, hat der Kanton eine Biodiversitätsstrategie entwickelt. Am Mittwoch wurde der Aktionsplan den Medien vorgestellt.

In den vergangenen hundert Jahren ist die Biodiversität im Kanton Freiburg stark zurückgegangen. Die Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten haben sich verkleinert, und ihre Anzahl ist zurückgegangen. So sind seit 1900 etwa 70 Prozent der Amphibien, 79 Prozent der Reptilien und 95 Prozent der Moore verschwunden. Fast jede fünfte Art im Kanton gilt als gefährdet. Der Biodiversitätsverlust wird heute als eines der grössten Risiken betrachtet, die unsere Gesellschaft in den kommenden Jahrzehnten bedrohen. 

Biodiversität betrifft jeden von uns

sagte denn auch Staatsrat Didier Castella an der Pressekonferenz am Mittwochmorgen in Les Tourbières de Fiaugères, wo der Kanton seine Biodiversitätsstrategie (KBS) vorstellte. «Das Wohl unserer Gesellschaft hängt vollständig von den Leistungen ab, die die Biodiversität kostenlos zur Verfügung stellt», steht im Bericht der KBS.

Rückgang der Biodiversität von 1900 bis 2022.
zvg

Der Staatsrat hatte sich in seinen Antworten auf verschiedene parlamentarische Eingaben, die 2019 im Freiburger Grossrat eingereicht wurden und konkrete Massnahmen zugunsten der Biodiversität verlangten, verpflichtet, eine kantonale Biodiversitätsstrategie zu entwickeln. Diese besteht einerseits aus einer Bestandesaufnahme der Biodiversität und der Definition der Hauptbedrohungen für die verschiedenen Artengruppen und Lebensräume. So ist der Druck auf die Lebensräume im Kanton Freiburg durch Verkehrsinfrastrukturen, die Landwirtschaft und menschliche Störungen sehr gross, und deren Fläche und Qualität nehmen trotz der bestehenden Rechtsgrundlagen weiter ab. Andererseits werden im Bericht auch Massnahmen vorgeschlagen, um die Situation zu verbessern. Die kantonale Biodiversitätsstrategie ist auf sieben Hauptziele ausgerichtet, die in 47 konkreten Massnahmen münden.

Ökologische Infrastruktur verbessern

 «Wir müssen nicht nur bewahren, sondern auch neuen Raum schaffen», sagte Dominique Schaller, Vorsteher des Amts für Wald und Natur. Die Arten brauchen Strukturen, die es ihnen ermöglichen, ihren Lebenszyklus zu vollenden. Deshalb will der Bundesrat, dass in Zukunft 17 Prozent der Landesfläche als Schutzgebiet der Biodiversität definiert werden. Aktuell liegt der Anteil dieser Schutzflächen in der Schweiz bei 13,4 Prozent, im Kanton Freiburg bei 8,4 Prozent.

Genau wie die menschliche Gesellschaft braucht auch die Biodiversität eine Infrastruktur zum Leben. Diese ökologische Infrastruktur besteht aus Kernzonen wie beispielsweise Biotope und Vernetzungszonen, die die Wanderung der Arten ermöglichen. Dabei spielen die Agrarflächen, die circa 60 Prozent der Fläche des Kantons Freiburg ausmachen, eine zentrale Rolle. 

Die KBS zielt in erster Linie auf die Funktionsweise des Kantons ab. Die Biodiversität zu erhalten, soll sich als prioritäres Anliegen in allen Handlungen des Kantons etablieren. Als privilegierte Partner bei der Umsetzung der KBS werden auch die Gemeinden direkt oder indirekt von mehreren Massnahmen betroffen sein. Zusätzliche Unterstützung vonseiten des Kantons soll gewährt werden, etwa für die Reduktion der Lichtverschmutzung oder der Revitalisierung der Wasserläufe. Wo nötig, werden die Aktionen des Kantons und der Gemeinde koordiniert, beispielsweise bei der Sensibilisierung der Bevölkerung, eine weitere wichtige Massnahme.

Mit der Lancierung der öffentlichen Vernehmlassung können nun alle Bürger, Anstalten und Unternehmen zur KBS Stellung nehmen. Die Umsetzung der kantonalen Biodiversitätsstrategie soll 2023 beginnen und bis 2028 dauern.

Finanzplanung

Zusätzlich 3,6 Millionen pro Jahr

Finanziert werden Massnahmen im Bereich der Biodiversitätserhaltung heute hauptsächlich von Bund und Kanton im Rahmen von Programmvereinbarungen im Bereich Umwelt. Weiter finanziert der Kanton Massnahmen für die Biodiversität über die Strategie Nachhaltige Entwicklung und den kantonalen Klimaplan. Für die Biodiversitätsstrategie (KBS) des Kantons Freiburg müssen jährlich rund 13 Millionen Franken aufgewendet werden. Allerdings reichen die investierten Ressourcen nicht aus, um die bestehenden gesetzlichen Grundlagen und die Verpflichtungen des Kantons zu erfüllen. Der geschätzte Zusatzbedarf an finanziellen Mitteln für den Zeitraum von 2023 bis 2028 beträgt im Schnitt jährlich 3,6 Millionen Franken. 45 Prozent davon werden für zusätzliches Personal verwendet. Die Subventionen des Bundes werden auf 20 Prozent des Finanzbedarfs geschätzt.

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