Freiburg An einer Hörstation in der Freiburger Kantons- und Universitätsbibliothek (KUB) haben Interessierte seit letztem Mai die Möglichkeit, knapp 4000 Tondokumente aus der Zeit zwischen 1936 bis 2008 anzuhören – allerdings nur auf Französisch. Daran hatte sich Grossrat Moritz Boschung (CVP, Düdingen) gestossen und Ende Juni eine Anfrage an den Staatsrat gerichtet, in der er auf die Zweisprachigkeit des Kantons verwies.
Freiburger Kulturgut – beim Berner Radio
Dieser erklärt in seiner Antwort, dass auch deutschsprachige Tondokumente in das Freiburger Inventar aufgenommen wurden. Die Mehrheit der Archive befindet sich allerdings in den Beständen von «Radio Bern» und wird zurzeit digitalisiert und katalogisiert. Bis Ende 2011 sollen diese Arbeiten dauern. Sie werden vom Schweizerischen Nationalfonds finanziert. Ab 2012 will die KUB auch Dokumente des deutschsprachigen Kulturguts öffentlich zugänglich machen.
Auch DRS digitalisiert
Der Staatsrat weist auch darauf hin, dass die KUB lediglich eine Hörstation, nicht aber die eigentlichen Dokumente beherbergt. Die Benutzer erhalten hier Zugang zu den Archiven des Westschweizer Radios (RSR) und der Schweizer Nationalphonothek.
Das Projekt zur Erhaltung des Freiburger «klingenden Kulturguts» wurde vom Verein Musica Friburgensis in Zusammenarbeit mit dem RSR angeregt. Der französischsprachige Studienbereich für Zeitgeschichte der Universität Freiburg sowie der Verein Memoriav sind weitere Partner. Für die Tonarchive des Schweizer Radios DRS ist ein ähnliches Projekt im Gange. cf