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Abbé Bovets Sekretärin feiert

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Abbé Bovets Sekretärin feiert

Madeleine Butignot tritt ins hundertste Lebensjahr

Sie diente Abbé Bovet viele Jahre lang als Sekretärin und war über 20 Jahre Journalistin bei der Tageszeitung «La Liberté»: Am Donnerstag tritt Madeleine Butignot in ihr hundertstes Lebensjahr ein.

Von IRMGARD LEHMANN

Madeleine Butignot wurde 1904 in Delémont als Tochter eines Arztes geboren. Als junges Mädchen kam sie nach Freiburg und besuchte das Kollegium Gambach. Hier lernte die 15-Jährige Abbé Joseph Bovet kennen, der an der Schule Musik unterrichtete.

Nach der Matura verbrachte Butignot einige Jahre bei einer «exzentrischen Tante» und einem «alten kultivierten Onkel» im Burgund. Acht Jahre vergingen ohne sinnvolle Arbeit. Damals ziemte es sich nicht, dass Frauen aus «guten Kreisen» einer Berufsarbeit nachgingen. Etwas, was Butignot nur widerwillig akzeptierte, wie es im Buch «Le siècle de Madeleine – Secrétaire de l’abbé Bovet» heisst.

Sekretärin beim Bischof . . .

Doch bald einmal spielte das Schicksal zu Gunsten der jungen Frau. Sie kam in die Schweiz zurück, um sich im Sanatorium von Sciernes-d’Albeuve pflegen zu lassen. Sie war fest entschlossen, von nun an berufstätig zu sein.

Es war denn auch kein Geringerer als Abbé Bovet, der einstige Musiklehrer, welcher der jungen Dame die erste Stelle verschaffte. 1935 wurde Madeleine Butignot – damals 31-jährig – Sekretärin von Domherr François Charrière, zukünftiger Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg.

Zur selben Zeit trat sie auch in die Dienste von Abbé Bovet ein. Über 10 Jahre war sie seine persönliche Sekretärin. «Ein einzigartiger und grosszügiger Mann, ein Mann, der Lebensfreude versprühte und Hoffnung ausstrahlte», sagt sie gegenüber dem Autor Jean-Bernard Repond.

. . . «maman» der Sängerknaben . . .

Der Journalist und Direktor des Verlags «Editions La Sarine», Jean-Bernard Repond, hat das Buch «Le siècle de Madeleine – Sekretärin von Abbé Bovet» vor drei Jahren herausgegeben. Dies im Hinblick auf das Abbé-Bovet-Jahr 2001 beziehungsweise zum Gedenken an den 50. Todestag des Musikers.

Auf über 140 Seiten erzählt Butignot über ihre Erfahrungen mit Joseph Bovet. Wie sie den Komponisten und Musiker mit den «Pinsons», den Sängerknaben der «Maîtrise de Saint-Nicolas», in die Internierungslager begleitet habe. Oder wie sie die musikalischen Inspirationen Bovets zu beurteilen hatte. Wie sie sich mit einem «mageren Lohn» begnügte.

Rund um die beiden kursierten aber auch Gerüchte. Butignot soll die Geliebte des Meisters gewesen sein. «Wenn ich mit jemandem leben wollte, hätte ich nicht einen Priester gewählt. Das ist viel zu kompliziert», meint die über 90-Jährige dazu. (Liberté 2.12. 2000).

Die «kleine Dame», wie sie Autor Repond nennt, war somit nicht nur Sekretärin, sondern auch engste Beraterin, Musikerin, Textdichterin und «maman» der Sängerknaben.

. . . und Journalistin bei der
«Liberté»

Nach dem Tode von Abbé Bovet im Jahre 1951 wird Butignot Journalistin bei der Tageszeitung «La Liberté». Dort arbeitete sie rund 20 Jahre lang bis 1972, als sie in Pension ging. Den Ausschlag dazu gab laut «La Liberté» der Wechsel auf der Chefetage. 1971 wurde François Gross Chefredaktor – ein Mann, mit dem sich Butignot nicht sonderlich verstanden habe.

«Le siècle de Madeleine» von Jean-Bernard Repond, Editions La Sarine Freiburg. Zu beziehen im Buchhandel.
Noch in den eigenen vier Wänden

Die bald hundertjährige Madeleine Butignot lebt heute noch in ihrer Wohnung im Zentrum der Stadt Freiburg. Verwandte hat sie laut Staatskanzlei kaum mehr. Für die offizielle Feier (Geschenkübergabe) am Donnerstag habe man einzig eine ferne Cousine in Frankreich ausmachen können.

Sie sei immer noch sehr kommunikativ und erzähle oft über Ereignisse aus der Jugendzeit, über den Zweiten Weltkrieg und über die Begegnung mit General Guisan, sagt Jean-Pierre Persoud, offizieller Beistand der Hundertjährigen.

Dem Alter entsprechend sei die ledige Dame – umsorgt von Spitex und Nachbarn – in guter Verfassung. Der Umzug ins Alters- und Pflegeheim allerdings ist kein Thema: Ihr Kommentar: «Das ist wunderbar, doch erst wenn ich alt bin.» il

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