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Abgebrochene Fingernägel machen ihr nichts aus

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«In ein Büro hätte ich nicht gewollt, das war mir schon immer bewusst», erklärt Barbara Pfister. Sie ist auf einem Bauernhof in Kerzers gross geworden und eng mit der Landwirtschaft verbunden, aber auch mit Traktoren und Maschinen. Oft habe man ein kaputtes Gerät zuerst selbst zu reparieren probiert, bevor es zum Landmaschinenmechaniker gebracht wurde. «Eine Lehre in der Landwirtschaft war zwar kurz ein Thema, meine Eltern fanden jedoch, ich solle zuerst einen sicheren Beruf erlernen.»

Alleine unter Männern

Nachdem Barbara Pfister in zwei Betrieben als Landmaschinenmechanikerin geschnuppert hatte, war sie überzeugt, den richtigen Beruf gefunden zu haben. Sie machte ihre Ausbildung bei der Firma Känel Landmaschinen in Fräschels, wo sie heute noch arbeitet. Während der vierjährigen Lehre war eine zweite Lehrtochter in der Berufsschule. «Dass diese auch aus Kerzers kam, war eher Zufall. Seither bin ich bei meinen Weiterbildungen alleine in dieser Männerdomäne. Ich wurde jedoch immer akzeptiert.» Barbara Pfister absolvierte die Weiterbildung zur Werkstattleiterin mit eidgenössischem Fachausweis berufsbegleitend während zwei Jahren. Jeweils am Freitag, manchmal auch am Samstag, fuhr sie frühmorgens nach Langenthal zur Schule. Zusätzlich besuchte sie Blockkurse.

In den vergangenen zehn Jahren fand in Pfisters Beruf ein starker Wandel statt, die Technisierung nimmt laufend zu. Die Traktoren und Maschinen unterliegen ständig neuen Vorschriften und Normen punkto Sicherheit und Umweltverträglichkeit. Das macht sich auch bei Reparatur und Unterhaltsarbeiten bemerkbar. «Bei etlichen Arbeiten ist man nicht mehr der Handwerker. Da hilft nur noch, den Laptop an den Traktor anzuhängen und die Elektronik zu benützen, um einen Fehler zu finden. Umso mehr mag ich die alten Traktoren und Maschinen, die noch voll mechanisch funktionieren und an denen man noch richtig ‹mechen› kann.» Gerade die Mischung zwischen Alt und Neu macht den Beruf für Barbara Pfister so spannend.

 Wer Landmaschinenmechanikerin ist, nimmt in Kauf, dass unter den Nägeln schwarze Ränder sind, die Hände rau und oft rissig sind. «Mir war und ist sehr bewusst, dass ich in einem von Männern dominierten Beruf arbeite. Aber ich habe einen breiten Rücken und vertrage Sprüche. Schmutzige Hände und abgebrochene Fingernägel machen mir nichts aus», erklärt Barbara Pfister, die heute in Treiten wohnt. In ihrer Freizeit spielt sie Klarinette in der Musikgesellschaft Kerzers und tanzt in der Trachtengruppe Kerzers. «Das ist für mich der passende Ausgleich zum Beruf.» Sie ist aber auch Ehrendame bei der Musikgesellschaft Kallnach. Das hat schon zu lustigen Momenten geführt: «Ich werde oft nicht erkannt, und die Kunden sind erstaunt, wenn ich sie anspreche. Das sorgt dann für Gesprächsstoff.»

Die Meisterprüfung wartet

Wer Werkstattleiter ist, koordiniert Aufträge, lernt Personalführung und Buchhaltung. Es falle viel Administratives an, sei aber sehr lehrreich. Der nächste Schritt ist die Meisterprüfung. Barbara Pfister ist bereits angemeldet. «Im August beginnt der einjährige, berufsbegleitende Kurs.» Ob sie dereinst ein eigenes Geschäft haben wird, lässt die Landmaschinenmechanikerin offen. «Es wäre ein schönes Ziel, aber das hat noch Zeit.»

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