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Abgehobene Theorie?

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Professor Keel spricht im Interview mit den FN davon, dass die ältesten Schichten der Bibel kein Jenseits kennen. Das Alter der Schicht ist aber kein Massstab. Wenn wir von den ältesten biblischen Texten her unseren Glauben und unser Handeln ableiten würden, dann wäre zum Beispiel Blutrache (Gen 4,23) noch ein aktuelles Thema. Die biblischen Jenseitsvorstellungen entwickeln sich in der Bibel vom «Schattenreich der Toten» bis hin zur «Herrlichkeit der Auferstehung», einer «neuen Schöpfung», einem «Himmlischen Jerusalem», wo alle Tränen getrocknet werden.

Professor Keel ist ferner der Ansicht, christliche Theologie sei ein abgehobenes Konstrukt, fern jeder Realität und Lebenserfahrung. Das sehen wir ganz anders. Es ist eine alltägliche Erfahrung, dass Liebe nicht erzwungen werden kann. Gott hat die Menschen als freie Wesen geschaffen. Also nicht einmal der «allmächtige» Gott kann den Menschen dazu zwingen, seine Liebe zu erwidern. Denn Liebe ohne Freiheit ist keine Liebe mehr. Alles also, was Menschen einander an Leid antun, darf keinesfalls auf Gottes Rechnung gesetzt werden. Wenn Gott das Böse aber mit starker Hand verhindern würde, dann wären wir nicht mehr frei. Es wäre also entgegen der Ansicht von Prof. Keel in keiner Weise «denkbar, dass er (Gott) die Dinge ohne menschliches Zutun zum Guten arrangiert». Denn Gott ist nicht ein gutmütiger Zauberer, der den Plastikmüll aus dem Meer fischt und den abgeholzten Urwald wieder spriessen lässt.

Gottes Allmacht besteht nicht etwa darin, dass er Hunde davon abhält, Kinder zu beissen, sondern darin, dass er das Schlechte zum Guten führt und dass die Liebe am Ende siegen wird.

Auch beim Gedanken des grundsätzlich fernen und absolut anderen Gottes sind wir ganz anderer Ansicht. Der Gott der Bibel ist – entgegen der Aussage von Professor Keel – mütterlich nahe (Ps 131). Er lässt uns Gottes-Erfahrungen machen, schickt Engel und Propheten, offenbart sich in seinem Wort und lässt sich in Jesus Christus sogar aus Liebe hinab in unsere Welt, in unser Leid und unseren Tod, um diesen zu besiegen. Das jedenfalls ist die christliche Hoffnung. Wenn sich diese Hoffnung mit den tiefsten Sehnsüchten der Menschheit deckt – heisst das, dass sie unrealistisch ist, konstruiert, abgehoben? Wie oft schon haben wir Menschen sagen hören: «Ohne meinen Glauben an Gott hätte ich das nicht geschafft.» Wie viele Menschen schaffen es, mitten im Leid sich zum Vertrauen auf die Nähe Gottes durchzuringen. Wie viel unerklärliche Zuversicht gibt es gerade bei Menschen, die Unglaubliches erleiden und erdulden müssen? Ist das abgehobene Theorie?

«Gottes Allmacht besteht darin, dass er das Schlechte zum Guten führt und dass die Liebe am Ende siegen wird.»

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