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Abgeklärt zum schnellen Break

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 Lang, lang ist es her, seit in der altehrwürdigen Valascia letztmals Playoff-Eishockey zu sehen war. 2006 standen sich in einer denkwürdigen Viertelfinalserie Ambri und Kantonsrivale Lugano gegenüber. Aussenseiter Ambri führte damals in der Best-of-7-Serie schon mit 3:0, musste sich dann aber doch noch in sieben Spielen dem späteren Meister beugen. Dementsprechend gross war in den letzten Tagen die Vorfreude der Tifosi. «Wir sind zurück!», stand auf einem Transparent in der Curva Sud in grossen Lettern geschrieben, ehe in einer aufwendigen Choreografie das Tessiner Piratenschiff den kümmerlich

gehaltenen Gottéron-Kahn versenkte. Das Engagement der Fans erwies sich wahrlich als Playoff-würdig.

Selbiges konnte man von der Performance der Biancoblu in Spiel eins der Serie gegen Gottéron nun wirklich nicht behaupten. Während die Freiburger mehrheitlich die Pace vorgaben, hatte es die Equipe von Serge Pelletier versäumt, sich rechtzeitig an die intensivere Gangart der Playoffs zu adaptieren. «Wir müssen ein Grad härter spielen», liess sich Stürmer Daniel Steiner deshalb im Vorfeld von Akt zwei zitieren. «Mit Passivität gewinnt man keinen Blumentopf.»

Ducas Bogenlampe

 Es war augenscheinlich, dass die Gastgeber diesmal gewillt waren, den Kampf anzunehmen und vermehrt dagegenzuhalten. In der Ambri-Offensive jedoch ging zunächst wie schon am Dienstag wenig, obwohl mit Jason Williams ein zusätzlicher ausländischer Stürmer für Verteidiger Markus Nordlund auf dem

Eis stand. Vereinzelt gefährlich wurde das Heimteam erst in Überzahl. So verhinderte Gottéron-Goalie Benjamin Conz mit einem Big Save einen frühen Rückstand seiner Farben. Bei Vollbestand hatte indes Freiburg das Spiel unter seiner Kontrolle und erfüllte damit sein Soll. Powerplay zeigte es ebenfalls das überzeugendere. Mit einem Mann mehr erzielte die Mannschaft von Hans Kossmann in der 25. Minute schliesslich das so wichtige 1:0. Pate stand dabei Ambri-Captain Paolo Duca, der einen Schuss Jérémie Kamerzins unglücklich zu einer Bogenlampe über seinen Torhüter Sandro Zurkirchen, der diesmal erwartungsgemäss den Vorzug gegenüber Nolan Schaefer erhielt, hinweg ablenkte.

Ambris Offensiv-Schwäche

 Derweil sich das abgeklärt und besonnen agierende Gottéron damit in einer guten Position befand, war Ambri noch mehr gefordert. Unterstützung erhielten die Tessiner in der Person von Joel Kwiatkowski, der seine Anfälligkeit für dumme Strafen noch immer nicht vollends abstreifen konnte. Gleich sechs Minuten sass der Kanadier um Spielmitte in der Kühlbox. Dass sich dies nicht rächte, lag zu gleichen Teilen am Unvermögen Ambris, das nur sporadisch ein flüssiges Kombinationsspiel zustande brachte, sowie an Conz, der–wenn doch einmal geprüft–zu veritabler Höchstform auflief und diverse Male den knappen Vorsprung festhalten konnte.

Auch im Schlussabschnitt fiel die Reaktion der Pelletier-Truppe höchst verhalten aus. Nicht einmal von Topskorer Alexandre Giroux ging mehr Gefahr aus, geschweige denn von vermeintlichen Zugpferden wie Inti Pestoni und Richard Park. Anders Gottéron, das im Stile einer Spitzenmannschaft eiskalt zuschlug.

Julien Sprunger erwischte Zurkirchen in der 48. Minute zwischen den Beinen zum 2:0. Von diesem Nackenschlag erholten sich die Tessiner nicht mehr. Als eine weitere Überzahlsituation äusserst kläglich ausgelassen wurde, konnten die Zuschauer ihren Unmut nicht mehr verbergen und es gab vereinzelt die ersten Pfiffe. Die Vorfreude hatte sich auf den Rängen längst in Ärger gewandelt. Ambri mühte sich zwar nochmals nach Kräften, blieb aber zu harmlos, um Conz den nunmehr dritten Shutout gegen die Tessiner in dieser Saison zu vermiesen.

 Mit dem zweiten Sieg in der Serie hat Gottéron Ambris Piratenschiff bereits gehörig Wind aus den Segeln genommen. Gegen diese bisher grundsoliden Freiburger bräuchte es deutlich mehr Offensiv-Power bei den Südschweizern, um auf ein positives Resultat hoffen zu können. Nach der gestrigen Vorstellung

dürfte bei Pelletier deshalb guter Rat teuer sein. Die Nomination von Williams war jedenfalls nicht der Weisheit letzter Schluss.

Freiburg seinerseits hat das Geschehen, ohne dabei spektakulär zu sein, fest im Griff und könnte mit einem weiteren Heimsieg am Samstag schon früh die Weichen in Richtung Halbfinals stellen. Aber noch ist es nicht so weit. Jegliches Nachlassen wäre gewiss fehl am Platz. Dass kein Grund zur Sorglosigkeit besteht, diese Erfahrung konnten die Freiburger vor Jahrsfrist in der Viertelfinalserie gegen Biel machen, als sie einen 3:0-Vorsprung beinahe noch aus den Händen gegeben hatten.

Telegramm

Ambri-Piotta – Freiburg-Gottéron 0:2 (0:0, 0:1, 0:1)

Valascia.–5567 Zuschauer.–SR Rochette/Wehrli, Fluri/Müller.

Tore:25. Kamerzin (Bykow) 0:1. 48. (47:00) Sprunger (Benjamin Plüss, Helbling).

Strafen:6mal 2 Minuten gegen Ambri, 8mal 2 Minuten gegen Gottéron.

Ambri-Piotta:Zurkirchen; Noreau, Kobach; Trunz, Sidler; Gautschi, Chavaillaz; El Assaoui, Grieder; Pestoni, Park, Giroux; Grassi, Schlagenhauf, Elias Bianchi; Duca, Williams, Reichert; Steiner, Miéville, Pedretti.

Freiburg-Gottéron:Benjamin Conz; Ngoy, Kwiatkowski; Helbling, Bir

baum; Kamerzin, Schilt; Huguenin;

Mottet, Dubé, Hagman; Sprunger, Bykow, Benjamin Plüss; Mauldin, Pouliot, Monnet; John Fritsche, Ness, Tristan Vauclair.

Bemerkungen:Ambri-Piotta ohne Fabian Lüthi (verletzt), Nordlund, Lhotak und Bonnet (alle überzählig), Gottéron ohne Abplanalp, Hasani, Jeannin (alle verletzt), Miettinen und Jurcina (beide überzählig).–30. Lattenschuss Mauldin.–41. Gautschi verletzt ausgeschieden.

Die FN-Besten:Zurkirchen, Conz.

Stand Serie (best of 7):0:2.

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