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Absolut chancenlos

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«Trotz Kummer, Leid und Schmerz – immer präsent.» Mit dieser Aufschrift zeigten die Freiburger Fans vor Spielbeginn ihre Unterstützung. Eine schöne Geste, gewiss, aber der Spruch an sich ist nicht wirklich aufmunternd oder gar motivierend. Der Glaube an die eigene Mannschaft bröckelt, mehr und mehr. Wie sollte es auch anders sein, nachdem Gottéron in den letzten neun Partien sieben Mal als Verlierer vom Eis gehen musste. Trotz so gut wie überstandener Verletzungsmisere – gestern fehlte noch das Trio Andrei Bykow, Thibaut Monnet und Martin Ness–, das Freiburger Zwischenhoch nach dem Trainerwechsel ist definitiv passé. Das gestrige Zähringer-Derby gegen den SC Bern jedenfalls sollte nicht das Gegenteil beweisen.

Dem Gegner assistiert

Mit 0:3 lagen die Gastgeber nach dem Startdrittel im Hintertreffen. Zu erwähnen, dass es nicht der erste Fehlstart in dieser Saison gewesen war – überflüssig. Ebenfalls nicht neu war, dass Torhüter Benjamin Conz nach nur 77 Sekunden den ersten richtigen Schuss auf seinen Kasten passieren lassen musste. Dies unmittelbar nach einem Bully, als Schütze Thomas Rüfenacht von der fehlenden Zuordnung im Freiburger Dispositiv profitierte. Es war dies der erste in einer ganzen Reihe von Fehlern, die Gottéron – das längst wieder von den Zweifeln, welche die Beine bereits zu Saisonbeginn gelähmt hatten, eingeholt wurde–beging. Beim zweiten Berner Tor stiess Timo Helbling völlig unnötig Tristan Scherwey auf seinen Goalie, der deshalb gegen den Abschluss von Martin Plüss unfreiwillig machtlos blieb. Und bei Gegentreffer Nummer drei legte Julien Sprunger mit einem kapitalen Fehlpass im eigenen Drittel pfannenfertig für Simon Moser auf, der sich so für sein erstes Tor im Berner Dress die Ecke aussuchen durfte. Einmal mehr machten es die Hausherren dem Gegner zu leicht.

Doch dies ist nur die halbe Wahrheit. Der SCB war grundsätzlich schlicht und einfach die um Längen bessere Mannschaft. Gerd Zenhäusern hatte im Vorfeld der Partie gesagt, dass die Berner mittlerweile den Tempomat eingestellt hätten. Um im Bild des Freiburger Trainers zu bleiben: Während die Gäste konstant mit 120 Stundenkilometern auf Kurs sind, suchen die Freiburger auch nach gut zwei Dritteln der Qualifikation noch immer den zweiten Gang. Ernüchternd war gestern insbesondere, dass es Gottéron selbst nach dem 0:3 nicht gelang, eine noch so kleine Reaktion zu zeigen. Ganze zwei (!) Schüsse auf das Tor von SCB-Goalie Marco Bührer, der locker zu seinem dritten Shutout kam, konnten die Gastgeber im Mitteldrittel verzeichnen. Richtig gelesen, ja: zwei. Dass sich angesichts dieser desaströsen Bilanz bei den Zuschauern Resignation breitmacht, ist verständlich. Dass sich jedoch die Spieler ihrem Schicksal ergeben, ist als geradezu besorgniserregend einzustufen. Insgesamt war die gestrige Leistung der Freiburger wohl die schlechteste der laufenden Meisterschaft. Die Gäste, die ohne drei Stammverteidiger auskommen mussten, liefen jedenfalls nie Gefahr, den dritten Saisonsieg gegen Gottéron noch aus den Händen zu geben. Selbst nach dem 4:0 durch Pascal Berger (36.) warfen sich die Berner noch in die Abschlussversuche des Gegners. Verkehrte Welt, irgendwie.

In Zug ohne Kamerzin?

Beim heutigen Spielniveau käme es einem kleinen Wunder gleich, sollte Freiburg die Playoffs schaffen. In dieser ausgeglichenen Meisterschaft bräuchte es eine markante Steigerung, um die erforderliche Punktezahl für die K.-o.-Runde noch zu erreichen. Dies ist freilich nur die kurzfristige Sichtweise. Über lange Sicht, sprich nächste Saison, scheint eine Blutauffrischung unabdingbar. So wie es sie der SCB nach der verkorksten letzten Saison erfolgreich vollzogen hatte. Doch dafür fehlt Zenhäusern und Co. bekanntlich der Handlungsspielraum, weil das Gros der Spieler noch über weiterlaufende Verträge verfügt. Und so gilt bei Gottéron vorderhand allein das Prinzip Hoffnung. Die Hoffnung auf ein besseres 2015 und dass sich irgendwie doch noch alles zum Besseren wenden möge. Heute bietet sich beim Auswärtsspiel in Zug die Chance, sich wenigstens ein Stück weit zu rehabilitieren und das Jahr halbwegs versöhnlich abzuschliessen. Dies gegen Innerschweizer, die nicht mehr so überzeugend auftreten wie in der ersten Saisonhälfte. Platz acht immerhin ist nach dem Sieg von Biel gegen Kloten nach wie vor in Griffnähe. Dies ist so in etwa die einzige gute Nachricht vom gestrigen Abend, an dem sich zu allem Überfluss auch noch Verteidiger Jérémie Kamerzin verletzt hat. Sein Einsatz ist heute fraglich.

Der heutige Gegner

Die Fakten zum EV Zug

• Die Zuger verschlafen selten einen Start. In drei Viertel ihrer Spiele erzielten sie den 1:0-Führungstreffer.

• Der Aufschwung des EVZ in dieser Saison hat viel mit Tobias Stephan zu tun. Der langjährige Servette-Keeper überzeugt mit einer Fangquote von 92,50 Prozent.

• Mit dem Erfolg kamen auch die Fans zurück. Im Schnitt 6262 Fans verfolgen die Spiele in Zug–das sind 200 mehr als in der Saison 2013/14.

• Im Saisonvergleich zwischen dem EV Zug und Gottéron steht es 1:1 nach Siegen.

Telegramm

Gottéron – Bern 0:4 (0:3, 0:1, 0:0)

St. Leonhard.–6700 Zuschauer (ausverkauft). – SR Eichmann/Mollard, Ambrosetti/Tscherrig.Tore:2. Ruefenacht (Gardner) 0:1. 16. (15:59) Martin Plüss (Scherwey, Bertschy) 0:2. 17. (16:51) Simon Moser 0:3. 36. Pascal Berger (Alain Berger, Loichat) 0:4.Strafen:2-mal 2 plus 10 Minuten (Helbling) gegen Freiburg, 4-mal 2 Minuten gegen Bern.

Freiburg-Gottéron:Conz; Helbling, Abplanalp; Ngoy, Kwiatkowski; Kamerzin, Schilt; Zangger, Huguenin; Mauldin, Pouliot, Tambellini; Sprunger, Dubé, Benjamin Plüss; Fritsche, Hasani, Vauclair; Kuonen, Brügger, Mottet.

Bern:Bührer; Randegger, Blum; Kreis, Gragnani; Dufner, Furrer; Grossniklaus; Bertschy, Martin Plüss, Scherwey; Holloway, Ritchie, Jönsuu; Moser, Gardner, Ruefenacht; Alain Berger, Pascal Berger, Loichat.

Bemerkungen:Gottéron ohne Monnet, Ness und Bykow, Bern ohne Beat Gerber, Krueger, Kobasew, Reichert, Jobin (alle verletzt) und Cloutier (überzähliger Ausländer). Kamerzin verletzt ausgeschieden (14.). – Lattenschuss Kwiatkowski (24.).

Die FN-Besten:B. Plüss und Holloway.

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