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Abwanderung von Fachleuten stoppen

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Autor: Hannes Währer

Sämtliche Parteien von links bis rechts sowie alle Wirtschaftsverbände und Gemeindevertreter des Seebezirks sind sich in einem Punkt einig: Durch die Neuansiedlung von Betrieben sollen Arbeitsplätze für hochqualifizierte Angestellte geschaffen werden.

Braindrain verhindern

Ist diese Prioritätensetzung legitim? «Auf jeden Fall. Schliesslich investiert der Kanton Freiburg mehr als jeden dritten Franken seines Budgets in die Ausbildung», erklärt der stellvertretende Direktor der Wirtschaftsförderung des Kantons Freiburg, Reto Julmy. Angesichts dieser Investition sei es nur natürlich, dass man versuche, den «Braindrain», die Abwanderung gut ausgebildeter Fachleute in andere Kantone, zu stoppen.

Wirtschaftsverbände und Parteien sind sich auch darin einig, dass «eine Zubetonierung unserer Landschaft mit sinnlosen wüsten Hallen und Verteilzentren, unter Anstellung billigster Arbeitskräfte», verhindert werden soll, wie beispielsweise Daniel Schär, Präsident der SVP Seebezirk, erklärt. Dies bringe gar nichts, ausser soziale Probleme.

Selbst die SP legt die Priorität auf Jobs für Hochqualifizierte und lehnt die Schaffung von Tieflohnjobs ab. Die Partei erklärt aber zudem, es seien auch Branchen erwünscht, die einfachere Arbeitstätigkeiten mit angemessener Entlöhnung anbieten. Anders lautet die Einschätzung von Murtens Stadtpräsidentin Christiane Feldmann: «Arbeitsplätze für unqualifiziertes Personal gibt es bereits genug im Bezirk.» Es sei problematisch, wenn unqualifiziertes Personal angelockt und später arbeitslos werde.

Auch Reto Julmy ist dieser Ansicht: «In allen Branchen werden Arbeitsplätze für Personen mit geringer Ausbildung angeboten.»

Laut einer Schätzung von Pio Brönnimann, Präsident des Groupement des Industriels de Morat et Environs (GIME) und Verwaltungsratspräsident der Weiss & Appetito Holding AG, können nur noch rund 20 Prozent der Arbeitsplätze in der lokalen Industrie an Personen mit geringen beruflichen Qualifikationen vergeben werden. Zudem, so Brönnimann, «wird dieses Jobsegment durch die fortschreitende Mechanisierung weiter unter Druck geraten.» Selbst das Personal auf dem Bau sei heute zum grössten Teil ausgebildet.

Fehlendes Netzwerk für Wiedereingliederung

In der Industrie sei unqualifiziertes Personal jedoch am stärksten von Restrukturierungen oder der Auslagerung ins Ausland betroffen, so Brönnimann. «Da im Seebezirk kein grosses Angebot an wirklich günstigem Wohnraum besteht, wird die Belastung für die öffentliche Hand zusätzlich grösser», so der Präsident der GIME. Zudem fehle im Bezirk ein ausgereiftes Netzwerk, das unqualifizierten Arbeitslosen echte Chancen zur Wiedereingliederung bieten könne.

Ein weiterer Punkt, der die Lebensadern der Gemeinden direkt betrifft, sind die Steuereinnahmen. Es sind nicht etwa die Steuern auf Gewinn und Kapital der Firmen (juristische Personen), welche die Kassen der Gemeinden anschwellen lassen, sondern die Einkommens- und Vermögenssteuer der Angestellten (natürliche Personen).

Pio Brönnimann erklärt: «Die Ansiedlung eines Unternehmens sollte keineswegs nur in Betracht gezogen werden in der Hoffnung auf hohe Unternehmenssteuern.» Ausschlaggebend für die Einnahmen der Gemeinden sei, wo die Angestellten, insbesondere die gut verdienenden, ihren Wohnsitz gründen würden.

Tatsächlich generierte Murten aus den Steuern für juristische Personen im Jahr 2006 nur einen Ertrag von 1,3 Millionen. Courtepin budgetiert den Ertrag mit 200000 Franken und Gurmels gibt an, nur 1,5 Prozent des gesamten Ertrags von juristischen Personen zu beziehen.

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