Untertitel: In Murten steht eine Erhöhung der Verbrauchsgebühren bevor
Autor: Von PATRICK HIRSCHI
Der Generalrat von Murten soll an der Sitzung im Oktober über eine Erhöhung der Verbrauchsgebühren beim Abwasser entscheiden. Dies teilte der Gemeinderat in einem Communiqué vom Mittwoch mit. Die Erhöhung basiert auf einem Vorschlag der parlamentarischen Arbeitsgruppe des Generalrats.
Wie hoch die neue Gebühr ausfallen soll, erklärt Stadtschreiber Urs Höchner den FN auf Anfrage: 3 Franken pro Kubikmeter. Noch im Jahr 2004 lag der Preis bei 1.50 Franken. Für das laufende Jahr erhöhte der Gemeinderat den Tarif bereits auf 1.87 Franken.
Diese letzte Erhöhung um 25 Prozent sei noch im Handlungsspielraum des Gemeinderates gelegen. Die bevorstehende Anhebung hingegen braucht den Segen des Stadtparlaments, sagt Höchner.
Nicht warten auf das Gesetz
Der Grund für diese massive Preiserhöhung liegt beim Bund, der kostendeckende Gebühren verlangt. Zwar hat der Kanton Freiburg ein entsprechendes Gesetz noch nicht ausgearbeitet. Aber in Murten will man nicht warten, bis es so weit ist, wie Gemeinderat Josef Haag sagt. «Je länger wir warten, umso grösser wird der Nachholbedarf, sobald das Gesetz in Kraft tritt.» Der Abwasserfonds der Gemeinde werde immer mehr belastet.
Der Fonds wird zurzeit auch durch Steuergelder finanziert. Die Abwasserkosten sind in Murten momentan etwa zu 48 Prozent durch Gebühren gedeckt, rechnet Urs Höchner vor. Mit dem neuen Abwasserpreis wird ein Deckungsgrad von 70 bis 80 Prozent erwartet.Bereits bei der Steuersenkung für das laufende Jahr wurde angekündigt, dass mit einer gleichzeitigen Erhöhung der Abwassergebühren zu rechnen sei. «Jetzt ist der Zeitpunkt günstig, um die Gebühren anzuheben», meint Josef Haag. Es gehe nicht darum, entgangene Steuereinnahmen durch die Hintertür wieder einzutreiben. «Unter dem Strich ist die neue Situation für die meisten Bürger positiv», ist er überzeugt.
Haag verweist auf den Kanton Bern, wo ein entsprechendes Gesetz bereits in Kraft getreten ist. «Dort sind die Gebühren zum Teil massiv höher als im Kanton Freiburg.»