Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Adrian Scherzinger: «Ich verliere mich in der Zeit»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Adrian Scherzinger zeigt im Museum Murten Bilder und kurze Videos, die er mit einer Drohne gemacht hat. 
Charles Ellena

Im Museum Murten gibt es eine Ausstellung mit Bildern und Videos des Murtners Adrian Scherzinger zu entdecken. Die mit einer Drohne gemachten Luftaufnahmen lassen die Betrachtenden in der Zeit versinken.

Der Murtner Adrian Scherzinger studierte Geografie an der Universität Bern und arbeitete danach als Meteorologe. Diesen Job hängte er an den Nagel: Der 45-jährige Familienvater widmet sich seit knapp zehn Jahren der Videokunst und der Fotografie. Inzwischen hat sich der Künstler auch mit Installationen am Murtner Lichtfestival einen Namen gemacht. Im Museum Murten ist nun die Ausstellung «Der Hauch der Zeit» mit Bildern und Videos von ihm zu sehen. Es ist seine erste Fotoausstellung. Das Wetter spielte für die Aufnahmen eine bedeutende Rolle.

«Aus dem Bauch heraus»

Mit einer Drohne verewigte Adrian Scherzinger den Kontrast zwischen Siedlungs- und Naturraum. Herausragend dabei ist der Nebel: «Die Nebelschichten machen die Realität unsichtbar, sie decken vieles zu», sagt der Künstler an einer Pressekonferenz zur neuen Wechselausstellung im Museum Murten. Seine Luftvisionen lassen den Raum in der Zeit versinken, und doch: «Immer wieder sticht die Realität heraus», sagt Adrian Scherzinger und zeigt auf eine Rauchsäule: «Das ist wohl kein Lagerfeuer der Neandertaler.» 

Das Kanonenmätteli beim Berntor in Murten versinkt im Nebel, «oder ist es der Kanonenrauch der Burgunder und wir befinden uns im Jahr 1476?», fragt Adrian Scherzinger. «Ich verliere mich in der Zeit, wenn ich das Bild anschaue.» Ein Kran, welcher den Nebel überragt, holt die Betrachtenden zurück in die Realität. Sind die Bilder das Zeichen einer Sehnsucht nach vergangenen Zeiten? «Ich bin in Gedanken viel in der Vergangenheit, als die Natur noch intakt war», antwortet Adrian Scherzinger. 

Mehr als 50 Werke sind auf den fünf Stockwerken des Museums ausgestellt. Er höre auf seinen Bauch und sei zu sehr ein Gefühlsmensch, um weiterhin als Meteorologe tätig zu sein, sagt Adrian Scherzinger: «Aus dem Bauch heraus das Wetter vorauszusagen, das geht nicht.» Für die Luftaufnahmen habe er lange auf das richtige Wetter gewartet: «Es passte und passte nicht und plötzlich war der Morgen mit dem richtigen Licht und Nebel da.» In diesem Moment sei für ihn klar gewesen, dass er etwas gestalten könne. 

Die Vogelperspektive

Im Nebel beginnen die Bilder zu leben. «Es ist Magie», sagt der Direktor des Museums Murten, Denis Decrausaz. «Der Beruf des Meteorologen ist gut zu erkennen in seinen Abzügen. Wir können die Siedlungen und Landschaften in der Nebelatmosphäre mit anderen Augen sehen.» Der Mensch habe schon immer versucht, von oben zu beobachten und dies festzuhalten, so der Historiker. Um dies zu veranschaulichen, hat Denis Decrausaz eine Radierung aus dem 18. Jahrhundert und Postkarten der Swissair nahe den Bildern von Adrian Scherzinger platziert. Die Wechselausstellung ist in die Dauerausstellung des Museums eingebettet. 

Die Bilder von Adrian Scherzinger zeigen Landschaften und Siedlungen zwischen Murten und Bern bei Sonnenaufgang und bei Sonnenuntergang, der Himmel ist knallrot und der Murtensee königsblau. Der Nebel zieht sich durch fast alle Aufnahmen. Für Denis Decrausaz sind die Bilder auch Zeitdokumente: Er könne sich gut vorstellen, dass die Aufnahmen in der Zukunft von Interesse seien, so der Historiker. 

Der Künstler Adrian Scherzinger hat aus einer ungewohnten Perspektive Luftaufnahmen von Murten gemacht. 
Charles Ellena

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema