Untertitel: Der «Wiener Concert Verein» konzertiert in Villars-sur-Glâne
Autor: Von IRMGARD LEHMANN
Wie kommt es, dass der renommierte Wiener Concert Verein für ein Konzert nach Freiburg reist? Über Beziehungen beziehungweise über Familienbande. Im Wiener Concert Verein ist die Freiburger Violonistin Jacqueline Morard Konzertmeisterin. Das Orchester – 1987 von Mitgliedern der Wiener Sinfoniker gegründet – geht regelmässig auf Tournee und tritt vorab an Festivals (Bregenz, Würzburg, Prag) auf.
Im Rahmen der Adventskonzerte von Villars-sur-Glâne wird das Oratorium von Haydn erstmals aufgeführt. Solisten sind Tatjana Gazdik, Sopran; Daniel Johannsen, Tenor, und Florian Boesch, Bass. Unter der Leitung von Philippe Morard singt das «Ensemble vocal de Villars-sur-Glâne».
Eines der schönsten Oratorien
Als bei der Uraufführung von Haydns «Schöpfung» im Jahre 1798 an der Stelle «Und es ward Licht» Beifall losbrach, da habe, so wird berichtet, der 66-jährige Haydn selbst den Finger zum Himmel gerichtet, um auf den zu verweisen, dem das Kunstwerk in Wahrheit zu verdanken sei.
Die Anregung zur Komposition der «Schöpfung» erhielt Haydn in London. Nachdem Baron von Swieten, der Haydn stets mit Rat und Tat zur Seite stand, das englische Original ins Deutsche übertragen hatte, arbeitete Haydn von 1795 bis 1798 am Werk. Die Uraufführung im Jahre 1798 war ein beispielloser Triumph. Innert kurzer Zeit fand «Die Schöpfung» Aufnahme in der ganzen musikalischen Welt Europas. Eine Begeisterung, die bis heute anhält.
Werk eines gläubigen Menschen
Das Werk schildert die Erschaffung der Welt bis vor den Sündenfall. Der Text der Schöpfung stammt grösstenteils aus dem ersten Buch Mose, enthält aber auch Stoff aus den Psalmen.
Die Schöpfung ist Haydns Meisterwerk, die Frucht eines erfahrungsreichen Lebens und Ausdruck einer glücklichen optimistischen Zuversicht wie sie die Frömmigkeit des 18. Jahrhunderts kennzeichnete.
Joseph Haydn schrieb sein Oratorium zweifelsohne mit dem Ernst eines gläubigen Menschen.