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Agglo Freiburg will Verkehr dosieren

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«Das richtige Verkehrsaufkommen am richtigen Ort zur richtigen Zeit.» So fasst der Agglomerationsvorstand das Projekt «Verkehrsregulierungszentrale» in seiner Botschaft zusammen. 335 000 Franken beantragte er dem Agglomerationsrat für einen entsprechenden Studienkredit und bekam diesen am Donnerstagabend ohne grosse Diskussionen zugesprochen.

Die Verkehrsregulierungszentrale besteht konkret aus einem Rechenzentrum, das die Lichtampeln steuern kann und ihnen ermöglicht, untereinander zu kommunizieren. Mithilfe von Kameras, die an den Lichtampeln der verschiedenen Kreuzungen angebracht werden, erfasst das Zentrum Informationen über den Verkehr. Die Daten werden sodann ausgewertet und an die Steuerkästen der Lichtampeln gesendet, damit diese an den Kreuzungen auf die Rot- oder Grünphasen umschalten. Zusätzlich ist ähnlich einem Fluglotsen ein Verkehrsoperateur im Einsatz, der zusätzlich eingreifen kann. Solche Verkehrszentralen gibt es bereits in vielen anderen Schweizer Städten wie Lausanne, Neuenburg oder Zürich. Die Systeme lassen sich auch dezentral betreiben, so dass es theoretisch möglich wäre, dass die Agglomeration ihr Verkehrsmanagement an die Zentrale in Zürich delegieren könnte. Geplant ist die Inbetriebnahme der Verkehrsregulierungszentrale im Jahr 2020. Bis 2025 sollen nach und nach alle neuralgischen Punkte ins System integriert werden.

Zwei Millionen Franken kostet die Überlastung des Verkehrsnetzes die öffentliche Hand jährlich, um die Verspätungen der im Verkehrsstau stehenden Busse abzugelten. «Die Dosierung des Verkehrs zu Spitzenzeiten ist nötig, vor allem auch um die Durchfahrt des öffentlichen Verkehrs zu erleichtern», betonte deshalb Christoph Allenspach (SP, Freiburg), Präsident der Kommission für Raumplanung, Mobilität und Umwelt. Er bedauerte indes, dass die Umsetzung der Zentrale mehrere Jahre in Anspruch nehmen soll. «Die Kommission für Raumplanung, Mobilität und Umwelt fände es wünschenswert, wenn Teile schon vorher umgesetzt würden.»

François Grangier (FDP, Villars-sur-Glâne), Präsident der Finanzkommission, und Anita Johner-Tschannen (Mitte links – CSP, Düdingen) wollten sich versichern lassen, dass in das Verkehrsleitsystem alle Verkehrsachsen, auch in der Peripherie, eingebunden werden. «Wird der Betrag auch wirklich für alle Einrichtungen reichen, auch zukünftige, wie eine allfällige Umfahrungsstrasse in Düdingen oder die Verbindungsstrasse Birch–Luggiwil?», wollte Anita Johner wissen. «Ich kann Ihnen versichern, dass dem so ist», beruhigte Eliane Dévaud-Sciboz (SP, Avry), Mobilitätsverantwortliche des Agglo-Vorstandes. Mit einer Gegenstimme hiess der Agglomerationsrat sodann das Studiendarlehen über 335 000 Franken gut. Nach Abzug der Mitfinanzierung des Bundes und des kantonalen Beitrags werden allerdings nur 101 000 Franken zulasten der Agglomeration gehen.

Studie Marly–Perolles

Ohne Diskussionen segnete der Agglomerationsrat auch das Studiendarlehen über 130 000 Franken ab für die Ausarbeitung einer globalen Vision der Achse Marly–Perolles. Marly–Perolles ist eine von sechs im Agglomerationsprogramm dritter Generation definierten Achsen, entlang derer sich die Agglomeration raumplanerisch entwickeln soll.

«Die Achse Marly–Perolles eignet sich am besten für eine vertiefte Studie zur Verdichtung nach innen. Sie bietet ein spannendes Feld neuer Urbanisierung», sagte Christoph Allenspach und empfahl in Namen der vorberatenden Kommission für Raumplanung, Mobilität und Umwelt die Annahme des Studiendarlehens. «Die Perollesallee ist ein echter Boulevard, und Marly wird der Boulevard von morgen.» Die Studie sei als Pilotprojekt zu verstehen, das Antworten auf die Verdichtung auf Ebene der gesamten Agglomeration erlaube, sagte Andrea Burgener, Verantwortliche für die Raumplanung im Agglo-Vorstand. «Sie erlaubt eine Gesamtschau bestehender und künftiger Entwicklungen.»

130 Bäume für die Agglo

Mehr zu reden gab im Agglomerationsrat ein Studiendarlehen über 20 000 Franken für die Umsetzung der Massnahme «Ein Baum, ein Kind.» Damit soll zum einen geklärt werden, wie die Massnahme «Anpflanzen junger Bäume» umgesetzt werden soll, die das 3. Aggloprogramm im Umfang von total 360 000 Franken vorsieht. Zum anderen sollen mit den 20 000 Franken die ersten 130 Bäume gesetzt werden.

«Das ist eine Geste an die Natur. Wir laden alle Gemeinden ein mitzumachen und schlagen vor, die Bäume entlang der Transagglo zu pflanzen», gab Allenspach die Meinung der Kommission für Raumplanung, Mobilität und Umwelt wieder. Christophe Giller (SVP, Freiburg) war der Ansicht, dass dieses Projekt in Sachen Klimaschutz rein gar nichts bringe: «Was wirklich helfen würde, wären mehr Fotovoltaik-Panels.» Eleonora Schneuwly-Aschwanden (FDP, Freiburg) fand: «125 Franken für einen Baum, das ist ein sehr teurer Baum.» Andrea Burgener zeigte sich erstaunt, ob der Kritik: «Bei der Verabschiedung des 3. Agglomerationsprogrammes gab es keinerlei Diskussionen zu den Natur- und Landschaftsschutzmassnahmen, die unter anderem das Anpflanzen von Bäumen beinhaltet.» Und zur Forderung nach mehr Fotovoltaik-Panels kündigte sie an, dass auf dem Dach der Vignettaz-Schule eine solche Anlage geplant sei.

Mit 36 Ja- gegen neun Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen hiess der Agglorat das Geschäft gut.

Rechnung 2016

Subventionen des Kantons an den ÖV in der Kritik

Der Agglomerationsrat von Freiburg verabschiedete am Donnerstagabend die Rechnung 2016. Die laufende Rechnung schliesst mit einem Ausgabentotal von 27,7 Millionen Franken bei gleichen Einnahmen. Budgetiert waren 28,3 Millionen Franken. Die Investitionsrechnung schliesst mit einem Aufwand von knapp 528 000 Franken, budgetiert waren indes 2,6 Millionen Franken. «Das hat damit zu tun, dass sich verschiedene Massnahmen des 2. Agglomerationsprogrammes noch in der Planungsphase befinden. Diese Kosten fallen somit erst in der Rechnung 2017 an», erklärte Thierry Steiert (SP, Stadt), Verantwortlicher Finanzen im Agglo-Vorstand, diese Differenz. Grundsätzlich weise die Rechnung keine grossen Besonderheiten auf. Sie sei auf der Linie der vorangehenden Rechnungsjahre. Der Vorstand bedaure es allerdings, dass die kantonale Beteiligung an den Betriebskosten des öffentlichen Verkehrs mit 57,5 Prozent immer noch unter dem Subventionssatz von 60 Prozent liege, welcher der Agglomeration eigentlich zustünde. Die Reduktion geht auf die strukturellen Sparmassnahmen des Kantons zurück. «Die Gültigkeit dieses Satzes über 2016 hinaus war nicht vorgesehen.» Doch der Staatsrat sei auf die Forderung der Agglomeration, dass die ursprüngliche Situation wiederhergestellt werde, nicht eingetreten. «Damit setzt der Kanton ein falsches Signal. Der Vorstand erwartet, dass der Staatsrat den Investitionsbedarf im öffentlichen Verkehr erkennt.» Nach Ansicht von Steiert müsse beim Staatsrat nun in diesem Sinne Druck gemacht werden. «Wir müssen vom Kanton fordern, dass er in den ÖV investiert. Es bringt mehr, ihn so in die Pflicht zu nehmen, als auf den 60 Prozent zu bestehen.»

rsa

 

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