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Agglo, Fusion oder ein dritter Weg?

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Agglo, Fusion oder ein dritter Weg?

Die Entscheidungsträger aus den Gemeinden äusserten sich an einer Podiumsdiskussion

Die Zukunft von Gross-Freiburg zwischen Agglomeration und Fusion: Dieses Thema sollte am Mittwochabend von einem Dutzend hochrangiger Behördenvertreter debattiert werden. Zwar hatte jeder so einiges zu sagen, für eine eigentliche Diskussion fehlte aber die Zeit.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Die Affiche war viel versprechend: Die Ammänner aller zehn Gemeinden aus dem provisorischen Perimeter der Agglomeration Freiburg, dazu Oberamtmann und Agglo-Präsident Nicolas Deiss sowie Staatsrat Pascal Corminboeuf, die gemeinsam die Frage «Agglomeration oder Fusion?» erörtern sollten. Zu der Veranstaltung hatte die Vereinigung «Fribourg d’Azur et d’Argent» eingeladen, die im Anschluss an ihre Generalversammlung eine gute Stunde für die angekündigte Debatte eingerechnet hatte.

Dass diese Zeit kaum ausreichen würde, um auch nur jeden der Anwesenden einmal zu Wort kommen zu lassen, hätte man sich eigentlich ausrechnen können. Obwohl unter diesen Umständen keine wirkliche Diskussion zustande kam, wurden doch einige interessante Gedanken über die Zukunft des Agglomerations-Prozesses zusammengetragen.

Sein oder nicht sein
der Agglomeration

Einig war man sich darüber, dass die Frage «Agglomeration oder Fusion?» sich so überhaupt nicht stellt: Die Gründung der Agglomeration ist nichts anderes als die Ausführung des 1995 beschlossenen Gesetzes über die Agglomerationen. «Die Zauderer haben gar keine Wahl», brachte es Pascal Corminboeuf, Direktor der Institutionen, auf den Punkt. Und Nicolas Deiss hielt fest: «Nach der Volksabstimmung im Frühling 2005 werden wir so oder so Gewissheit haben: Dann wird die Agglomeration entweder sein oder nicht sein.» Wenn die Agglo Erfolg habe, so Deiss weiter, habe man eine Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Gemeinden, die den Gedanken an eine Fusion möglicherweise überflüssig mache.

Mehrere Votanten gaben zu bedenken, dass die aktuelle Gesetzgebung nicht gemacht sei für eine Grossfusion, wie sie im Raum Gross-Freiburg denkbar wäre. Dem hielt Staatsrat Corminboeuf entgegen, dass es durchaus auch Fusionen zwischen grösseren Gemeinden gebe und dass es andererseits bisweilen auch bei kleinen Gemeinden zu Schwierigkeiten komme. Für Oberamtmann Deiss ist die Frage «Agglo oder Fusion?» ohnehin zweitrangig: «Wichtig ist primär, dass sich überhaupt etwas bewegt.»

Schwierige Fragen noch nicht geklärt

Dass sich bisher bei der Konstituierung der Agglomeration schon einiges bewegt hat, darüber war man sich grossenteils einig. Mehrere Gemeindevertreter betonten aber, dass die wirklich schwierigen Fragen, etwa jene der Finanzierung, noch nicht gelöst seien. Diese Bedenken kamen bezeichnenderweise von den drei Gemeindeoberhäuptern, die zusammen in der Rechtskommission der konstituierenden Versammlung sitzen: Hubert Dafflon (Grolley), Philippe Uldry (Villars-sur-Glâne) und Hildegard Hodel (Düdingen). «Es bleibt uns wenig Zeit», gab sich Hodel skeptisch.

Gleichzeitig waren aber auch viele zuversichtliche Töne zu hören. «Unsere Region ist klein, und wir müssen einfach zusammenarbeiten», sagte etwa Uldry. Dafflon bezeichnete sich selbst trotz aller Reserven als «agglophil». Und sogar Francis Maillard, Syndic des in Sachen Agglo eher zurückhaltenden Marly, räumte ein, in seiner Gemeinde herrsche heute zwar noch immer kein Enthusiasmus, aber doch deutlich weniger Skepsis als auch schon.

Ein dritter Weg?

Sowohl für René Schneuwly (Granges-Paccot) als auch für Dominique de Buman (Freiburg) ist die Idee eines so genannten «dritten Weges» zwischen Agglomeration und Fusion noch keineswegs vom Tisch. Dieser «Freiburger Weg» finde gar immer mehr Befürworter, sagte de Buman. Die Idee geht von relativ autonomen Einheiten mit einer zentralisierten Verwaltung aus, einem System also, das gleichzeitig den Bedürfnissen nach Bürgernähe und nach einer effizienten Administration gerecht würde.

Auch die «tripartite Agglomerationskonferenz» des Bundes, ein aus Vertretern des Bundes, der Kanto-
ne und der Gemeinden zusammengesetztes Organ, arbeite heute in Richtung Multifunktionalität und Einfachheit der Institutionen, sagte Pascal Corminboeuf. An der konstituierenden Versammlung der Agglomera-tion Freiburg schätze er besonders, dass man viel Verständnis entwickelt habe für die Eigenheiten, Mentalitäten und Probleme der Partnergemeinden.
Keine Fusion für Sensler

Den Vorwurf des Zauderns will man sich in den beiden Sensler Gemeinden Tafers und Düdingen, in Sachen Agglo gerne als Zwillinge bezeichnet, nicht gefallen lassen. Sowohl Roman Schwaller, Syndic von Tafers, als auch Hildegard Hodel, Frau Ammann von Düdingen, nutzten am Mittwoch die Gelegenheit, um ihren Standpunkt noch einmal klar zu machen: Sie gehörten zum Sensebezirk und hätten dort eine Verantwortung zu tragen. Das solle auch so bleiben. «Für uns hat es immer nur den Sensebezirk und die Agglomeration gegeben; die Frage eines hat sich nie gestellt», so Schwaller.

Fusion war gar nie ein Thema

Eine allfällige Fusion sei in Tafers und Düdingen sowieso nie zur Diskussion gestanden. Schwaller: «Das würde ja bedeuten, dass wir auf Gemeindeebene zur sprachlichen Minderheit würden.» Und mit einem Augenzwinkern: «Den Bahnhof Freiburg müsste man dann endgültig zweisprachig beschriften, und dazu müsste man noch eine zusätzliche Arbeitsgruppe einsetzen…»

«Spagat könnte uns überfordern»

Hildegard Hodel betonte, man sei «als kleines Zentrum bereit, das grosse zu unterstützen». Für Düdingen und Tafers sei dies aber ein ständiger Spagat. «Wir machen diesen Spagat schon lange, aber bei der Agglo könnte er uns überfordern. Auf jeden Fall wird er unsere ganze Kraft brauchen.» cs

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