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Agglorat genehmigt Zusatzanleihe für Richtplan

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Autor: Carolin Foehr

Freiburg Hatte die Botschaft des Agglovorstands in der letzten Sitzung Ende April noch für Diskussion gesorgt, war dieser Punkt am Donnerstagabend schnell vom Tisch. Mit nur einer Gegenstimme haben die 43 anwesenden Aggloräte eine Bankanleihe über 550000 Franken genehmigt. Mit dem Geld deckt die Agglomeration die Studienkosten für das Agglomerationsprogramm zweiter Generation und den regionalen Richtplan. Es ist bereits der dritte Kredit, den die Agglo für die Ausarbeitung ihrer Pläne sprechen muss. Zusammen ergeben sie eine Summe von 1,1 Millionen Franken.

Umstritten waren in der letzten Sitzung aber nicht die Kosten selbst – auch wenn das Agglo-Programm bislang 225000 Franken mehr gekostet hat als budgetiert –, sondern einzig die Botschaft. Ein Rechenfehler hatte sich eingeschlichen, den die Finanzkommission und eine Mehrheit des Rates zuerst berichtigt sehen wollten.

Andina ist neuer Präsident

Die letzte Sitzung vor den Sommerferien war für Jean-Daniel Wicht auch die letzte als Ratspräsident. Der Syndic von Givisiez empfahl den Ratskollegen in seiner Abschiedsrede, «den Egoismus in Zukunft im Schrank zu lassen» und der gemeinsamen Zukunft eine Chance zu geben. «Wir sollten bei Entscheiden in der Gemeinde auch immer daran denken, welche Konsequenzen diese für die Nachbarn haben könnten», so Wicht. Aus den vielen Herausforderungen werde die Agglo die wichtigsten Projekte herauspicken müssen, wolle sie ihre Ziele – eine koordinierte Raum- und Verkehrsplanung – mittelfristig erreichen.

Zu seinem Nachfolger hat der Agglorat einstimmig den bisherigen Vizepräsidenten, Marc-Aurelio Andina aus Villars-sur-Glâne gewählt. Der 52-jährige Tessiner ist seit 2005 Generalrat und Vizepräsident der SP-Sektion seiner Gemeinde. Er fühle sich geehrt, die Aufgabe des Präsidenten zu übernehmen, sagte Andina nach seiner Wahl. Den Räten aus Düdingen und Deutschfreiburg versprach er, so viel wie möglich ihre Muttersprache zu nutzen – «denn ich weiss, wie es ist, in der Minderheit zu sein». Neuer Vizepräsident des Agglorats ist der 30-jährige Sébastien Dorthe (FDP), Vizesyndic von Matran.

Keine Politik von heute

Die Kulturpolitik der Agglo sei nicht transparent genug, kritisierte François Grangier (FDP, Villars-sur-Glâne). Er beantragte deshalb, dass der Vorstand einen Bericht über die Entscheidungsebenen erstellt und die zur Verfügung stehenden Gelder mit anderen städtischen Zonen vergleicht. Das Postulat genehmigte der Agglorat ebenso wie jenes zur Mitgliedschaft bei der Hauptstadtregion Schweiz und jenes zur Frage über die Reservationsgebühren bei Freiburg Tourismus und Region.

Für mehr Wirbel sorgte die Forderung von Daniel Gander (SVP, Freiburg), die Machbarkeit eines Tunnels von der Poyabrücke bis zur Giessereistrasse zu analysieren. Für den bereits 2009 vor dem Staatsrat abgeblitzten Vorschlag fanden auch die Aggloräte kein Erbarmen. Dimitri Küttel (CVP, Villars-sur-Glâne) erinnerte daran, dass das Agglomerationsprogramm oberste Priorität habe. «Eine weitere, kostspielige Studie können wir uns nicht leisten.» Und Christa Mutter (Grüne, Freiburg) nannte den Vorschlag ein «Paradebeispiel der Politik der 1960er-Jahre», die heute veraltet sei. Das Projekt sei «unrealistisch» und «eine Kosten- und Zeitverschwendung».

Was sonst noch geschah…

Lag es an den tropischen Temperaturen, am bevorstehenden Halbfinalspiel oder an der Euphorie, nach vier Jahren endlich im Grossratssaal tagen zu dürfen – die Stimmung im Agglorat war gelöst, mancher würde behaupten: unkonzentriert. Dass Ratspräsident Jean-Daniel Wicht wichtige Geschäfte – diesmal war es die Wahl des Vizepräsidenten – einfach vergisst, ist nichts Neues. Dass Benjamin Gasser (SP) dem neuen Ratspräsidenten gleich zwei Ehefrauen andichtete, tat dem Charme des Tessiners Marc-Aurelio Andina keinen Abbruch. Notabene: Er hat nur eine Gattin, dafür aber zwei Töchter… Offen unkonzentriert sass hingegen Jean Bourgknecht, Freiburgs Vize-Syndic, auf der Bank. Wohl vom pompösen Saal beeindruckt, verfiel er prompt in seine gewohnte Rolle als Gemeinderat – und antwortete auf die Frage, wann der Agglo-Strategieplan fertig sei, im schönsten Gemeinderatsjargon: «Pas de remarques.» Aber auch Vorstandspräsident René Schneuwly erlaubte sich einen Aussetzer, als er das Tunnel-Postulat (siehe Text) mit folgendem Satz disqualifizierte: «Sie können sicher sein, dass der Vorstand vollumfänglich, und ohne einen einzigen Rappen für die Studie zu verschwenden, das Postulat beantworten wird.» Die Räte waren erleichtert, als Jean-Daniel Wicht die Sitzung kurz nach 21 Uhr beendete. Seine letzten Worte als Präsident waren: «Italien führt 1 zu 0.» cf

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