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«Albert Anker war sehr vielseitig»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Lukas Schwab

Matthias Brefin lebt im Haus von Albert Anker in Ins und verwaltet den Nachlass seines Ur-Ur-Grossvaters. Seit seiner Pensionierung setzt er sich intensiv mit dem Leben seines berühmten Vorfahren auseinander und kennt Ankers Geschichte heute wie kaum ein anderer. Sein Wissen gibt er auf Führungen durch das im im Originalzustand erhaltene Malatelier von Albert Anker in seinem Haus in Ins an Besucher weiter.

Herr Brefin, was bedeutet Ihnen das Albert-Anker-Jahr?

Es ist für mich ein sehr angenehmer Anlass, um noch tiefer im Nachlass und der Biografie von Albert Anker zu graben und noch mehr über ihn herauszufinden.

Kann man überhaupt noch Neues über Albert Anker in Erfahrung bringen?

Ja, praktisch jeden Tag kommt Neues zum Vorschein. In seinem Archiv gibt es eine riesige Fülle an Briefen, die bisher nur teilweise ausgewertet worden sind. Auch in den vielen Tagebüchern ist so manches zu entdecken. Zudem tauchen immer wieder neue Dokumente auf: Erst kürzlich habe ich bei meiner Tante alte Briefe entdeckt.

Unterscheidet sich Ihr persönliches Bild von Anker von demjenigen, das Sie in der Öffentlichkeit wahrnehmen?

Ja, in der Öffentlichkeit wird er oft auf den Bauernmaler reduziert. Er war aber viel mehr. Anker hatte viele Interessen, seine Bibliothek umfasst über 1000 Bücher. Er hat Theologie studiert und war geschichtlich sehr interessiert. So hat er sich mit den Pfahlbausiedlungen der Region befasst und stand in Kontakt mit dem bekannten Troja-Forscher Heinrich Schliemann. Zudem hat er sich viele Gedanken über Kunst gemacht, aber auch fast psychologische Aufsätze verfasst. Als Politiker war er vier Jahre im Grossen Rat tätig. Es ist mir ein Anliegen zu zeigen, wie vielseitig er war.

Wie war Anker aus Ihrer Sicht als Mensch?

Er hatte sehr unterschiedliche Charakterzüge. Besonders nach dem Tod seiner Kinder, aber auch nach seinem Schlaganfall, war er schwermütig. Gleichzeitig konnte er aber auch sehr humorvoll sein und das Leben geniessen. Grundsätzlich war er ein sehr kritischer und aufgeschlossener Zeitgenosse, der immer eine eigene Meinung hatte und diese auch vertrat.

Wie ging Albert Anker aus Ihrer Sicht mit seinen Mitmenschen um?

Er hatte einen grossen Respekt gegenüber allen Menschen. Er konnte mit einem Bauern aus Ins genauso natürlich umgehen wie mit den grossen Gelehrten in Paris. Mit der Inser Bevölkerung hatte er regen Kontakt, und er schrieb vieles zur Dorfgeschichte auf. Auch seine Modelle hat er immer ernst genommen und zum Teil fast schon psychologische Aufsätze über sie verfasst.

Auf welche Anlässe des Anker-Jahres 2010 freuen Sie sich besonders?

Ich freue mich auf die Ausstellungen in Bern und Ins. Es werden viele Bilder zu sehen sein, die normalerweise nicht zugänglich sind. In Ins sind auch seine weniger bekannten Aquarelle zu sehen. Nach seinem Schlaganfall musste er die Ölmalerei wegen einer Lähmung der Hand aufgeben; er hat danach aber noch über 400 Aquarelle gemalt. Sehr originell wird sicherlich auch der Anker-Märit in Ins, bei dem altes Handwerk vorgestellt wird und die Leute Kleider aus der Zeit Ankers tragen werden. Es ist schön zu sehen, wie die Inser mitmachen und der Funken auf die Dorfbewohner überspringt.

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