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Albligen entscheidet, ob und mit welcher Gemeinde es fusionieren will

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Autor: Anton Jungo

«Läge nicht die Kantonsgrenze dazwischen, käme es uns gar nicht in den Sinn zu fragen, mit wem wir fusionieren wollen», stellte am Donnerstagabend ein Albliger Bürger fest. Die Überwindung dieser Grenze wird in den nächsten Tagen in Albligen wohl ein heisses Diskussionsthema sein.

Rund 100 Personen waren der Einladung der Gemeindebehörde zu einer Orientierung über die Chancen und Risiken einer Fusion gefolgt. In Arbeitsgruppen hatte der Gemeinderat abgeklärt, ob Fusionsverhandlungen aufgenommen werden sollen und mit welcher der Nachbargemeinden: mit der bernischen Gemeinde Wahlern oder mit der freiburgischen Gemeinde Überstorf. An der Versammlung waren denn auch Vertreter der beiden Kantone, Bezirke und Gemeinden anwesend.

«Wollen die andern uns überhaupt?», fragte ein Versammlungsteilnehmer. Die Gemeindevertreter von Überstorf und Wahlern konnten darauf hinweisen, dass Konsultativabstimmungen in ihren Gemeinden ergeben hatten, dass man offen sei für eine Fusion. Die beiden Kantone hatten ihrerseits schon vor einiger Zeit erklärt, sich einer Fusion – auch über die Kantonsgrenze hinweg – nicht in den Weg zu stellen.

500-jährige Geschichte hinter sich lassen

In der sachlich und ruhig geführten Diskussion wurde deutlich, dass der Fusionsentscheid mit vielen Emotionen verbunden ist. «Der Wurmfortsatz, der da in den Kanton Freiburg hineinragt, hat mich schon immer gestört», meinte ein Albliger, der eher einer Fusion mit Überstorf zuneigt. Ein anderer, dem es offensichtlich Mühe macht, die Kantonsgrenze zu überwinden und die fast 500-jährige Geschichte hinter sich zu lassen, meinte, der Kanton Freiburg würde auch keinen Quadratmeter Land verschenken.

In mehreren Voten wurde betont, dass es beim Fusionsentscheid um ein Zukunftsprojekt gehe und persönliche Emotionen auf die Seite gelegt werden sollten. Bei einer Fusion mit einem Kantonswechsel scheint aber die Verunsicherung grösser als bei einem Zusammenschluss innerhalb des Kantons. So machen sich Landwirte z. B. Sorgen über die offenbar unterschiedliche Bewertung ihrer Güter in den Kantonen Freiburg und Bern. Die Gemeindepräsidentin Regula Reinhardt-Trachsel versprach, diese Frage bis zur ausserordentlichen Gemeindeversammlung soweit möglich abzuklären (vgl. Kasten). Verunsicherung spürte man auch bei der Frage der Spitalwahl (Stichwort Sprachenfrage).

Bürger sollen entscheiden

Der Gemeinderat vermied es bei der Vorstellung seines Berichts, eine Empfehlung abzugeben, mit welcher Nachbargemeinde allenfalls Fusionsverhandlungen aufgenommen werden sollten. Der Bericht zeigte indes auf, dass es keine markanten Punkte gibt, die für die eine oder andere Partnergemeinde sprechen. «Der Bericht soll Anstoss für Gespräche sein und den Bürgerinnen und Bürgern den Entscheid erleichtern», betonte die Gemeindepräsidentin.

Droht die Zwangsverwaltung?

Klar ist für den Gemeinderat lediglich, dass nur mit einer Gemeinde Fusionsverhandlungen aufgenommen werden können. «Alles andere würde unsere Möglichkeiten bei weitem übersteigen», meinte Regula Reinhardt-Trachsel. Ebenso deutlich erklärte sie aber, dass für Albligen ein Alleingang in Zukunft kaum mehr denkbar sei. «Heute können wir den Weg, den wir in Zukunft gehen wollen, noch selbst bestimmen», erklärte sie und betonte auf die Frage eines Bürgers, was andernfalls geschehen könnte: «Es droht die Zwangsverwaltung.» «Das wollte ich hören», meinte ein offensichtlicher Fusionsbefürworter.

Engagierte Leute fehlen

Das Hauptproblem ist offensichtlich seit Jahren, genügend Leute für den Gemeinderat und die Kommissionen zu finden. Wie die Gemeindepräsidentin betonte, wäre es deshalb umso wichtiger für die Gemeindeverwaltung, qualifiziertes Personal zu engagieren. «Das ist uns aus finanziellen Gründen aber schlicht nicht möglich», meinte sie.

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