Autor: Marc Kipfer
DomdidierNach fast zweijähriger Bauzeit hat Aldi Suisse am Mittwoch ihr neues Verteilzentrum in der Industriezone von Domdidier offiziell eingeweiht. Auf dem 12,5 Hektaren grossen Grundstück wurden nebst dem Verteilzentrum ein Verwaltungsgebäude sowie eine Fahrzeugwasch- und Tankanlage gebaut. Die Bauten hat sich Aldi insgesamt 140 Millionen Franken kosten lassen.
Das Verteilzentrum erfüllt alle logistischen Voraussetzungen zur Lagerung von Produkten bei Kühl-, Tiefkühl- und Normaltemperatur. Von Domdidier aus sollen zukünftig bis zu 70 Filialen des Discounters in der Westschweiz mit Waren versorgt werden. Zurzeit bestehen in der Romandie erst sechs Filialen. «Die Expansion Westschweiz soll von hier aus stattfinden», so die Ankündigung von Sven Bradke, Pressesprecher von Aldi Suisse.
Dynamische Broyeregion
Für den Freiburger Volkswirtschaftsdirektor Beat Vonlanthen ist das Aldi-Verteilzentrum Ausdruck der Dynamik und des wirtschaftlichen Potenzials der Broyeregion. Vonlanthen äusserte seine Befriedigung über die in Aussicht gestellten 200 Arbeitsplätze und lobte ausserdem das Gebäude, in dem 40 Prozent des Wärmebedarfs mit erneuerbaren Energien abgedeckt werden.
In der Höhle des Löwen
Bundesrätin Doris Leuthard erklärte, sie habe sich mit ihrem Besuch der Einweihungsfeier in Domdidier bewusst in die Höhle des Löwen begeben. «Ich bin hier, weil es eine Priorität des Bundesrats ist, gegen die Hochpreisinsel Schweiz anzukämpfen», sagte Leuthard, die den zusätzlichen Wettbewerber im Nahrungsmittelsektor begrüsst. Leuthard sprach Aldi Suisse für die 1600 in der Schweiz geschaffenen Arbeitsplätze ein Lob aus.
Kritik ernst nehmen
Die Arbeitsministerin unterliess es indes nicht, der anwesenden Chefetage von Aldi Suisse ihre Erwartungen mitzuteilen. «Verfolgen Sie eine langfristige Personalpolitik mit fairen, transparenten Arbeitsbedingungen und einer branchenüblichen Lohnpolitik», forderte Leuthard und riet Aldi, Kritik ernst zu nehmen.