Autor: Irmgard Lehmann
Düdingen Fragt man Frauen und Männer nach unvergesslichen Erlebnissen, dann erzählen sie oft von musikalischen Sternstunden. Viele mögen sich an Konzerte erinnern, die Jahre zurückliegen. Musik scheint uns tiefer zu bewegen als jede andere Kunst. Auch Händels Oratorium «Alexander’s Feast», das CantaSense am Wochenende drei Mal aufgeführt hat, wird den Besuchern in Erinnerung bleiben. Der Untertitel des Werkes ist «Die Macht der Musik».
Im Alexanderfest ruft der griechische Sänger Timotheus bei einem Fest zu Ehren Alexanders des Grossen herzbewegende Gefühle wach. Freude, Erhabenheit, Stolz, Mitleid, Liebe. Er lässt aber auch den Schatten toter Helden vorüberziehen und entflammt damit Rachegelüste. Da erscheint die heilige Cäcilia, die Patronin der Musik. Mit ihrem Orgelspiel schlägt sie friedvollere Töne an und führt die Menschen zur «heiligen Tonkunst».
Eine Einheit
Der Komposition Händels liegt eine vielschichtige Dichtung zugrunde. Und wer dem Inhalt folgen wollte, musste am Samstagabend gut vorbereitet ins Konzert im Podium in Düdingen gehen. Doch im Oratorium ist nicht die Handlung primär, sondern die Musik. Das Publikum zeigte sich am Jubiläumskonzert von CantaSense in freudiger Stimmung. Der inspirierende Geist – hervorgerufen durch die Spiel- und Singfreude, durch die spürbare Einheit zwischen Chor, Orchester und Solisten – übertrug sich auf die Zuhörer. Die wohltuende Macht der Musik eben.
Alexanders Fest ist ein Werk von tänzerischer Eleganz. Dirigent Bernhard Pfammatter verstand es, mit kräftigen dynamischen Akzenten die Effekte des Orchesterklanges herauszuarbeiten. Mit klarer Gestik führte er das Ensemble La Fontaine und den gut vorbereiteten Chor, der kein Fortissimo brauchte, um höchste Expressivität zu erreichen.
Souveräne Sänger
Einen ausgezeichneten Eindruck hinterliessen die souveränen Solisten. Mit einer strahlenden Tenorstimme ergriff James Gilchrist das Publikum. Auch Peter Harvey, Bass, und Altus Alex Potter sorgten für fesselnde Momente. Kurzfristig musste die Schweizer Sopranistin Maria C. Schmid für die erkrankte Schwedin Susanne Rydén einspringen.
Der Chor hat mit dem Alexanderfest ein weiteres Mal ein starkes Zeichen gesetzt. Am innigsten wurden wohl aber jene von der Musik verzaubert, die seit vielen Wochen das Alexanderfest singen: nämlich die 60 Sängerinnen und Sänger von CantaSense.