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Alle Heiligen

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Wieder gibt es am kommenden Dienstag einen freien Tag, aber kaum jemand weiss noch, wieso? Viele von uns sind einfach froh, dass wir einen Arbeitstag weniger haben. Doch unser Jahreskalender ist stark geprägt von der christlichen Tradition. Die katholische Kirche feiert an diesem Tag alle Heiligen, alle, die bekannten und die weniger bekannten, ja sogar die unbekannten. Heilige sind in der heutigen Zeit nicht mehr «in», und ihre Verehrung schon gar nicht – im Gegensatz zum Vorabend, All Hallows Eve/Halloween!

Die Verehrung von Heiligen ist keine Besonderheit des Christentums, es gibt dieses Phänomen in vielen anderen Religionen auch. Heilige sind religionsgeschichtlich gesehen «religiöse Ausnahmemenschen». Sie zeichnen sich aus als Personen mit einer besonderen Nähe zum Göttlichen und sie überschreiten die üblichen Massstäbe von gottgefälligem und gutem Leben. Die christliche Heiligenverehrung begann seit Mitte des 2. Jahrhunderts an den Gräbern von Märtyrern mit einer Gedächtnisfeier an ihrem Todestag. Neben Märtyrern wurden dann auch sogenannte «Bekenner» als christliche Heilige verehrt, da sie trotz Todesandrohung ihren Glauben weiterhin bezeugten. Und so fungierten die Heiligen bald nicht nur als Helfer in Nöten und Fürsprecher vor Gott, sondern, dank ihrer ethischen Komponente, auch als Vorbilder für das Leben in der Nachfolge Jesu.

Das Aufkommen neuer Heiliger war jeweils abhängig von den Zeitumständen. Das asketische Ideal, ja auch die Jungfräulichkeit, waren in der antiken Welt als Ideale weit verbreitet. Im Mittelalter genossen Soldaten und der Adel eine hohe Achtung, im Spätmittelalter, während der Reformation und Gegenreformation, wurden religiöse Erneuerer und Glaubenskämpfer geschätzt, heute werden verstärkt auch Laien und Frauen heiliggesprochen.

Heilige sind das Resultat von volkstümlicher Verehrungspraxis, die sich auf Zeugnisse, Überlieferung und Wunder stützt. Obwohl heute das Vertrauen in die menschliche Forschung grösser ist und etwa Impfungen wohl eher vor Seuchen schützen als der Heilige Sebastian, sind die Heiligen aus dem kirchlichen Leben nicht verschwunden. Sie leben weiter in der Liturgie, in Kunstwerken, im Patronat über Kirchen, Städte, Bistümer oder Länder, oft auch noch in unseren Vornamen. Sie widerspiegeln die Vielfalt christlichen Lebens, zwischen Mystik und sozialem Engagement, und sind weitaus eindrücklicher für uns als abstrakte Regeln oder Theorien.

Und so kann vielleicht dieser freie Tag von Allerheiligen noch eine andere Bedeutung erlangen und uns noch etwas mehr bringen als einen gespenstischen Vorabend und einen freien Tag unter der Woche.

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