Alle stimmten für Olivier Le Cam
Generalrat Marly hat neuen Präsidenten und Vize-Präsidenten gewählt
Olivier Le Cam als Präsident, Eric Romanens als Vize: So steigt der Generalrat Marly in seine nächste Periode. Die Legislative hat sich über die Abfall- und Wirtschafts-problematik informieren lassen.
Von CHRISTIAN SCHMUTZ
«Vergessen wirs nicht: Jugend und Wirtschaft sind im politischen Leben einer Gemeinde besonders wichtig», sagte André Meylan (Marly-Voix) an seiner letzten Sitzung als Generalratspräsident. Ab der Juni-Sitzung übernimmt Olivier Le Cam (SP) die Präsidentschaft. Er wurde mit dem Glanzresultat von 45 der 45 gültigen Stimmen gewählt. Sein neuer Vize ist seit gestern Abend Eric Romanens (FDP), mit 34 Stimmen gewählt. Christoph Schornoz (CVP) wurde anstelle des zurückgetretenen Henri Kolly Mitglied der Einbürgerungskommission.
Neues Mertenlacher Ehepaar Bykow
Der Mertenlacher Generalrat hat die gebürtige Italienerin Antonietta Anania-Virgilio und deren drei Töchter, die gebürtige Syrerin Rania Arbach-Botros sowie das Ehepaar Slava und Nadia Bokow eingebürgert. Alle haben in ihren Familien bereits eingebürgerte Ehemänner oder Kinder. Gemäss Generalratspräsident André Meylan schloss der Entscheid zur Einbürgerung den guten Integrationsprozess aller Kandidierenden ab. Die Familie Bykow war 1990 wegen des Wechsels von Slava vom CSKA Moskau zum HC Freiburg-Gottéron nach Marly gekommen und hatte immer hier gewohnt. Die beiden Kinder sind schon seit Jahren eingebürgert.
Nach dem Debakel der Gemeinde Leukerbad ist die Emissionszentrale der Schweizer Gemeinden vorsichtiger geworden. «Wir sind immer noch zufrieden mit dem Zins-Angebot der Emissionszentrale», sagte Ammann Francis Maillard. Deshalb wolle man darin weitermachen. Aber nun brauche es aus Sicherheitsgründen für Darlehen jeweils eine Erlaubnis der Gemeindelegislative. Der Gemeinderat schlug vor, dass der Generalrat aus Effizienz- und Zeitgründen gleich eine kollektive Kompetenz bis Ende Legislaturperiode genehmige. Ohne Gegenstimme wurde der Antrag angenommen.
Marly geht es wirtschaftlich nicht besonders gut. Die Schliessung von Portescap war nur der Gipfel des Eisberges. Der scheidende Präsident André Meylan wies darauf hin, das die Gemeinde ein grosses Interesse an einer Verbesserung der Lage hat. Er lud die Wirtschaftsdelegierte der Agglomeration Florence Cauhépé ein, einen Tätigkeitsbericht abzuliefern. «Keine Gemeinde Gross-Freiburgs kann allein die Wirtschaft fördern», sagte Cauhépé. 80 Prozent der Übernachtungen in Freiburg entständen durch wirtschaftliche Kontakte. Gemeinsam wolle man auch das Dossier «Givisiez als Verteilzentrum der Post» unterstützen. Da profitierten alle davon. Ihr liege auch die schlecht bewirtschaftete Industriezone «Winckler» in Marly am Herzen. «Marly ist ein wichtiger Pfeiler der Weiterentwicklung der Region», sagte Cauhépé.
Markus Raetzo (Marly-Voix) und Pascal Bongard (CVP) stellten die Ergebnisse der eingesetzten Abfall-Arbeitsgruppe vor. Die Ausgaben sind seit drei Jahren relativ stabil knapp unter einer Million, die Einnahmen sind dank höheren Grundgebühren jeweils gestiegen. Dadurch steigt der Deckungsgrad jedes Jahr und liegt jetzt bei 61,7 Prozent. «Der Kanton verlangt aber 70 Prozent», sagte Raetzo. Dies sei das Ziel bis 2004. Aber da brauche es eine ganze Reihe von Ausgaben-Senkungen. Der Generalrat werde im Juni über konkrete Massnahmen entscheiden.