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«Alle wollen, dass die Shops offen bleiben»

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«Alle wollen, dass die Shops offen bleiben»

Die aktuelle Situation der Tankstellen-Shops im Seebezirk

Wie gehen die Tankstellen-Shops in Sugiez und Murten sowie das Landi-Center vor Kerzers mit den derzeitigen Spannungen im Konflikt um die Ladenöffnungszeiten um? Anfrage bei den drei Shops im Seebezirk.

Von ANGELICA TSCHACHTLI

Bei der Abstimmung vom 18. Mai 2003 wurde die kantonale Vorlage für ein revidiertes Handelsgesetz abgelehnt. Die Tankstellen-Shops, die abends jeweils längere Öffnungzeiten hatten als die übrigen Einkaufsläden, hätten sich damit an die üblichen Ladenzeiten halten müssen. Das hiesse an Werktagen offen bis um 19 Uhr, samstags bis 16 Uhr, und am Sonntag dürfen keine Lebensmittel verkauft werden. Bezeichnenderweise haben bei dieser Abstimmung fast alle Gemeinden im Seebezirk das neue Gesetz angenommen. Wie hat sich das Nein des Freiburger Stimmvolkes im Seebezirk ausgewirkt?

Noch keine Entlassungen
im Seebezirk

«Ich weiss, dass 15 Personen ihren Job verloren haben», beschreibt John Schopfer die Situation im ganzen Kanton. Als Präsident des Freiburgischen Verbandes der Tankstellen-Shop-Inhaber (FVTSI) spricht er von jenen Angestellten, deren Arbeitgeber Mitglied dieses Verbandes sind. Dazu gehören auch die drei Shops im Seebezirk.

Aufgrund der verkürzten Ladenöffnungszeiten braucht es auch weniger Arbeitskräfte. «Schätzungsweise 50 bis 100 Personen werden deshalb ihre Arbeit verlieren», rechnet Schopfer aus. Er betreibt selber in Murten eine Garage und Tankstelle mit angegliedertem Laden und weiss deshalb, wovon er spricht. Zu Entlassungen ist es im Seebezirk bisher nicht gekommen.
Schopfer beschäftigt zurzeit sechs Angestellte, und sein Laden ist jeden Tag bis 22 Uhr geöffnet, seit 40 Jahren übrigens. Zu Beginn hatte der damals noch viel kleinere Shop gar rund um die Uhr offen, aber früher als um 22 Uhr habe er seinen Laden jedenfalls noch nie geschlossen, erzählt Schopfer. Bis Ende Oktober habe er eine Bewilligung der Gemeinde Murten. John Schopfer bezieht sich auf das Reglement über die Ausübung des Handels und die Ladenöffnungszeiten, das die Gemeinde ausgearbeitet hatte. Dieses sieht in der touristischen Saison von Anfang April bis Ende Oktober montags bis samstags Zeiten bis 22 Uhr vor, sonntags bis 20 Uhr. Was die Verantwortlichen der Gemeinde Murten zur aktuellen Situation meinen, konnte leider nicht eruiert werden. Am Freitagnachmittag war niemand mehr anwesend, um Auskunft zu geben.
Das Thema der Tankstellen-Shops und ihrer Öffnungszeiten wird manchenorts wie eine heisse Kartoffel behandelt, an der sich niemand die Finger verbrennen möchte. Eine gewisse Nervosität ist auch beim Telefongespräch mit der Gemeinde Bas-Vully zu spüren. Sie verfüge über kein solches Reglement, das ausserordentliche Ladenöffnungszeiten gewähren würde, hiess es auf Anfrage. Deshalb würden für alle Verkaufsläden die kantonal reglementierten Öffnungszeiten gelten. Oliver Schmidhäusler, Student und Angestellter im Tankstellen-Shop «L’Oasis» in Sugiez, hofft, dass sich das bald ändern wird und die Gemeinde den Shop mit einem entsprechenden Reglement unterstützen werde. Zurzeit ist der Laden unter der Woche jeweils bis 21 Uhr geöffnet, am Wochenende bis um 19 Uhr. «Alle Leute wollen, dass die Shops offen bleiben, habe ich das Gefühl», kommentiert der Angestellte die Stimmung unter seinen Kunden. Er höre von ihnen auch, dass viele Leute den Abstimmungstext im letzten Mai gar nicht richtig gelesen hätten und deshalb ganz einfach falsch abstimmten. Dieser Meinung ist auch John Schopfer vom Tankstellen-Shop in Murten.
In Sugiez wie in Murten steht der Shop an einer viel befahrenen Strasse. Morgens und abends sowie am Wochenende läuft das Geschäft am besten. In Sugiez besteht ein Grossteil der Kunden aus Ferienleuten aus den nahe liegenden Campingplätzen. Der Laden laufe sehr gut und der Chef sei zufrieden, sagt Oliver Schmidhäusler. Drei der fünf Angestellten verdienen hier das Geld, um ihre Familien zu ernähren, erzählt er. Wenn der Laden früher schliessen müsse, so habe das bestimmt auch Konsequenzen für die Angestellten.
Roger Schwarz, Leiter des Landi-Centers Kerzers in Ried, will sich zum Thema eigentlich nicht äussern, sagt er am Telefon. «Eine leidige Sache» sei das. «Wir haben Leute, die arbeiten wollen und nicht dürfen.» Ihre Öffnungszeiten entsprechen denen in Sugiez, nur samstags hat die Landi abends zwei Stunden länger offen.
Die Gemeinde Ried lädt ihre Stimmbürgerinnen und Stimmbürger nächste Woche zu einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung ein. Auf der Traktandenliste steht das im letzten Jahr ausgearbeitete Reglement über die Öffnungszeiten der Geschäfte … Roger Schwarz denkt, dass die Gemeinde voll hinter dem FVTSI steht.

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