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Alle wollen in die «Green Factory»

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Am Sonntag ist die Teilnahmefrist für die Agri & Co Challenge abgelaufen, wie die Volkswirtschaftsdirektion und die Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft gestern in einem gemeinsamen Communiqué vermeldeten. Insgesamt 154 Kandidaturen aus 53 Ländern sind für das ehemalige Elanco-Areal in Saint-Aubin eingetroffen, wobei Unternehmen aus allen Kontinenten teilgenommen haben – auch aus Ländern wie Bangladesch, der Elfenbeinküste, Estland, Indonesien, Lesotho und Myanmar.

«Dieser Erfolg liegt weit über unseren Erwartungen – zumindest quantitativ», sagt Jean-Luc Mossier, Jurymitglied und Direktor der kantonalen Wirtschaftsförderung. Den Grund für diesen Erfolg ortet er bei der internationalen Attraktivität des Lebensmittelsektors. Dieser bedeute weltweit eine enorme Herausforderung, was diese grosse Nachfrage erkläre. Das Projekt habe gleich in zweifacher Hinsicht eine Premiere dargestellt. Einerseits sei es das erste Mal, dass Standortmarketing mit dieser Art Wettbewerb betrieben werde, und zweitens seien die Informationen darüber erstmals ausschliesslich über soziale Netzwerke verbreitet worden statt über institutionelle Kanäle. Daher sei wohl auch das Echo in sogenannten Schwellenländern so gross gewesen. Bei anderen strategischen Arealen des Kantons, etwa dem Birch und dem Löwenberg, fehlt ein derartiges Echo seit Jahren. Darauf angesprochen, sagt Mossier: «Das Areal in Saint-Aubin hat sich ganz klar auf den Lebensmittelsektor spezialisiert, während eine derartige Typologie bei den anderen angesprochenen Arealen noch fehlt.» Daher habe man bei der Agri & Co Challenge von Anfang an viel fokussierter und zielgruppenspezifisch vorgehen können.

Netzwerk genutzt

«Wir sind alle positiv überrascht über diesen grossen Rücklauf», ergänzt Pascal Toffel, Direktor des Landwirtschaftlichen Instituts Grangeneuve, der ebenfalls in der Jury Einsitz nimmt. «Es wurden buchstäblich Dossiers aus der ganzen Welt eingereicht. Nun sind wir froh, dass wir deren Qualität detailliert prüfen können.» Toffel führt den Erfolg des Wettbewerbs auch auf die Zusammenarbeit mit der Firma Seedstars zurück, die weltweit tätig sei und ein riesiges Netzwerk habe. «Sie hat diesen Wettbewerb bekannt gemacht», so Toffel. «Der Kanton Freiburg hätte es alleine wohl nicht geschafft, ein solches Potenzial zu mobilisieren.» Ein weiterer Erfolgsfaktor sei aber vermutlich tatsächlich die Tatsache, dass der Kanton Freiburg weitherum bekannt sei für seine Stärken im Lebensmittelsektor. Und schliesslich habe das Projekt mit Nestlé, Fenaco, Cremo und Micarna auch seitens der Nahrungsgüterindustrie die nötige Unterstützung erhalten. «Wir sind sehr zufrieden», bemerkte die Jurypräsidentin Paola Ghillani. «Die Zahl der eingereichten Dossiers beweist, welche Anziehungskraft der Kanton Freiburg bezüglich Innovation hat.» Hinter diesem Erfolg stehe aber auch ein ganzes Team, welches die Position Freiburgs in den Bereichen Landwirtschaft und Ernährung stärken wolle. Persönlich würde sie sich freuen, wenn die Siegerprojekte vor allem in den Bereichen nachhaltige Entwicklung und fairer Handel Stärken hätten. Letztlich seien aber alle Kriterien gleich wichtig: Innovationsgrad und Machbarkeit, der Nachhaltigkeitsgrad, das Marktpotenzial, das Potenzial für neue Arbeitsplätze sowie das Team und dessen Kompetenzen.

«Wir hätten nie so viele Teilnehmer erwartet, sondern höchstens 60 oder 70», sagt auch die Projektverantwortliche der Agri & Co Challenge, Nadine Lacroix Oggier. Einen Hauptunterschied zur Vermarktung von Arealen wie dem Birch oder dem Löwenberg sieht sie in der Kommunikation, die hier wirklich auf allen modernsten Ebenen genutzt worden sei.

Rund 30 Präsentationen

Bis Mitte Juli wird die 13-köpfige Jury nun rund 30 Projekte für die Präsentationen nominieren, die im September stattfinden werden. Nach diesen Präsentationen werden die 15 Finalisten bekannt sein, die an der Preisverleihung vom 7. November in Freiburg teilnehmen werden. In der Kategorie «Standortwechsel» gibt es je 30 000 Franken und zwei Jahre Begleitung zu gewinnen, in der «Remote-Zusammenarbeit» Einladungen für eine Entdeckungswoche ins Freiburgerland.

Zur Vorgeschichte

Eine Projektausschreibung in Form eines Castings

Kantonale Stellen möchten in Saint-Aubin ein Innovationszentrum für Lebensmittel, Landwirtschaft und Biomasse verwirklichen (die FN berichteten). Der Hintergrund: Letztes Jahr hat der Grosse Rat dem Kauf von 277 000 Quadratmetern Land in der Arbeitszone und 986 000 Quadratmetern Landwirtschaftsland der Firma Elanco in Saint-Aubin im Broyebezirk zugestimmt. Speziell am Vorgehen ist, dass die künftigen Benutzer der Infrastrukturen über eine Art Casting-Wettbewerb mit dem Namen Agri & Co Challenge erkoren werden. Dieser begann am 1. März.

Koordiniert wird das Auswahlverfahren durch Nadine Lacroix Oggier, Managerin des Clusters «Food and Nutrition» mit Sitz in der Blue Factory. Noch hat das geplante Innovationszentrum keinen Namen. Gemäss Jean-Luc Mossier, Direktor der Wirtschaftsförderung, unterscheidet sich die Struktur von jener der Blue Factory. Denn es gibt in Saint-Aubin auch Platz für Unternehmen mit industrieller Produktion. So werde etwa das geplante Zusammenarbeitsprojekt zwischen der Freiburger Translait und dem chinesischen Unternehmen Synutra nicht beeinträchtigt.

jcg

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