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Allein mit wilden Tieren

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wort zum sonntag

Allein mit wilden Tieren

Autor: Ingrid Grave

Allein mit wilden Tieren, ganz freiwillig? Ja und nein! Er, das ist Jesus, fühlte sich getrieben, so heisst es, in die Wüste zu gehen (Mk 1, 12–15). Damals, als das geschah, war er ein unbeschriebenes Blatt. Kaum jemand wird ihn gekannt haben. Erst später, nach dem Aufenthalt in der Wüste, wurde er so etwas wie eine öffentliche Person.

Jetzt aber verschwindet er aus dem Blickfeld seiner Familie und seiner Bekannten. Er folgt dem inneren Drängen, das ihn in die Wüste weist. Der biblische Verfasser spricht vom Geist, der Jesus in die Wüste treibt; es ist der Geist Gottes. Jesus bleibt dort 40 Tage, wird von Versuchungen geplagt, lebt bei wilden Tieren, und die Engel dienen ihm. Ein wahres Kontrastprogramm!

Im Alleinsein – rund um die Uhr – ist er sein einziges Gegenüber. In der Kargheit der Wüste steigen in der Seele alle menschlichen Wünsche auf, deren Erfüllung das Leben bieten kann, nur nicht hier zwischen Sand, Fels und Gestein. Zurück in die Zivilisation? Oder das innere Zerrissensein durchstehen – bis Friede in die Seele einkehrt? Und Klarheit! Was genau ist meine Bestimmung, mein Weg, meine Lebensaufgabe?

Dieser Kampf in der Seele Jesu kommt uns aber entgegen, wenn wir aufmerksam zwischen den Zeilen lesen. Engel dienen ihm! Engel sind Boten des Friedens, eines Friedens, der von Gott kommt. Jesus erfährt göttliche Nähe. Die Tiere spüren es, sie verlieren ihre Wildheit und leben in Koexistenz mit Jesus. Das entstehende Vakuum füllt sich mit Friedfertigkeit und Zutrauen.

Nach vierzig Tagen erkennt Jesus seine Aufgabe: Er ist berufen, Verfechter einer neuen Welt zu sein. Damit Friede wird zwischen Mensch und Tier, zwischen Mensch und Mensch, zwischen Mensch und Gott.

Dafür verlässt er die Wüste, tritt an die Öffentlichkeit, und dafür gibt er sein Leben.

Ingrid Grave ist Dominikanerin und lebt in Zürich, wo sie in der Ökumene und in der Arbeit mit Frauen engagiert ist.

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