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Allen Widerständen zum Trotz

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Doris Trachsel, Sie sind am Mittwoch aus Mauritius zurückgekehrt. Hatten Sie die Ferien nach dieser für Sie missglückten Saison nötig?

Ja, schon. Auch weil ich in den vergangenen Jahren mit dem Studium zur Sekundarlehrerin sowie dem Sport nie wirklich Ferien gehabt habe. Nach dieser Saison habe ich mir dann aber gesagt, jetzt ist genug, ich muss weg und meinen Kopf lüften. Die Ferien haben mir gut getan. Ich konnte neue Energie tanken.

 

 Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf die Saison 2012/2013 zurück?

Es lief nicht so, wie ich es mir vorgenommen hatte. Die Vorbereitung war sicher gut. Ich konnte Fortschritte im Training erzielen und bin deshalb zuversichtlich in die Saison gestartet. Schlussendlich kam aber alles anders. Ich kam nie richtig auf Touren und holte weder einen Schweizer Meistertitel noch konnte ich mich für die Weltmeisterschaft qualifizieren. Ende Februar war ich ganz unten angelangt. Ich habe dann pausiert und wollte im März nochmals Gas geben. Aber es lief noch immer nicht besser. Ich konnte nicht bis an meine Grenzen gehen. Es war wie bei einem Auto mit sechs Gängen, bei dem man nur bis in den vierten schalten kann. So brachte das alles nichts und ich habe die Saison Mitte März nach dem Engadiner Ski-Marathon schliesslich vorzeitig abgebrochen.

 

 Kennen Sie die Gründe, weshalb Sie nicht an Ihre Leistungsgrenzen gehen konnten?

Im eigentlichen Sinne war ich gesund, ich war jedenfalls nie krank. Die Gründe sind wohl vielfältig. Bestimmt hat mich das Training im Sommer schon irgendwie müde gemacht. Zudem hatte ich aufgrund des Studiums die vergangenen Jahre im Frühling nie eine richtige Pause. Ich war besonders psychisch ausgebrannt. Ich will nicht gleich von einem Burnout sprechen, aber ich war schon sehr erschöpft. Die ganze Spannung, welche es für den Wettkampf braucht, konnte ich so nie aufbauen. Die Energie fehlte daher eher im mentalen als im körperlichen Bereich. Aber so etwas kann man medizinisch nicht wirklich testen, auch wenn gewisse Anzeichen einer Überbelastung vorhanden waren, das hat man gesehen.

 

 Was werden Sie auf die nächste Saison hin verändern, um mental frischer zu sein?

Ich schraube das Studium zurück. Das Frühlingssemester besuche ich nicht, nur zwei Prüfungen werde ich schreiben. Im Herbst werde ich ebenfalls aussetzen. Ich nütze den Frühling, um mich zu erholen und um die Energie zu tanken, die ich für die nächste Saison brauchen werde.

Was treibt Sie nach diesem missratenen Jahr an, weiterzumachen?

Ich weiss, dass ich vergangenen Sommer Fortschritte erzielen konnte. Im Wettkampf konnte ich diese aber nicht umsetzen. Klar habe ich mich gefragt, was das alles noch bringt. Aber mein Ziel sind die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi. Ich will nicht ein Jahr davor aufgeben. Ich bin überzeugt, dass ich mehr kann, als ich zuletzt gezeigt habe. Ich will mir beweisen, dass ich mehr zu leisten vermag.

Dass Sie unlängst für kein Nationalkader selektioniert wurden, dürfte für Sie ein weiterer Nackenschlag sein.

Damit musste ich rechnen. Aber es ist wie ein Déjà-vu. Vor vier Jahren war es genau gleich, als ich vor den Olympischen Spielen in Vancouver nicht für ein Kader selektioniert wurde. Schliesslich habe ich es auch so nach Kanada geschafft. Ich weiss also, dass es auch ohne Kader geht. Trotzdem hat mich der Entscheid fassungslos gemacht. Ich bin die Einzige, die keinen Kaderstatus erhalten hat. Dabei gibt es andere, die ebenfalls keine Resultate erzielt haben. In der schriftlichen Erklärung steht, dass ich die Selektionskriterien nicht erfüllt habe. Das ist ein Fakt. Aber ich kann den Entscheid dennoch nicht akzeptieren, weil andere in einer ähnlichen Situation gleichwohl selektioniert wurden. Deshalb erwarte ich noch eine mündliche Erklärung. Und die werde ich bekommen.

 

 Welche konkreten Auswirkungen hat die Nicht-Selektion für Sie?

Für mich ist es insbesondere eine finanzielle Frage. Die Unterstützung für die Trainingslager und das Material fällt nun weg. Vieles muss ich nun selber organisieren und aus der eigenen Tasche bezahlen.

 

 Ihrem Coach Markus Segessenmann wird so eine noch wichtigere Rolle zukommen.

Er ist meine wichtigste Ansprechperson. Letzte Saison war er nicht mein offizieller Trainer, aber mein Coach. Segessenmann ist ja Trainer der Biathleten. Wie vor vier Jahren werde ich deshalb für das Training wieder bei den Biathleten Unterschlupf finden. Für diese Unterstützung bin ich dankbar.

 

 Wie geht es für Sie in den nächsten Wochen weiter?

Ab dem 4. Mai werde ich für zwei Wochen in Magglingen ein Trainingslager mit den Biathleten bestreiten. Dann werde ich das weitere Vorgehen mit meinem Coach besprechen.

 

 Wissen Sie schon, welche Resultate Sie für eine Olympia-Selektion erzielen müssen?

So viel ich weiss, gelten die selben Selektionskriterien wie zuletzt, will heissen zwei Top-25-Plätze oder aber ein Top-15-Platz im Weltcup. Vielleicht werden die Kriterien noch verschärft. Aber das spielt keine Rolle. Alles, was ich tun muss, ist einfach schnell laufen.

«Es war wie bei einem Auto mit sechs Gängen, bei dem man nur bis in den vierten schalten kann.»

«Klar habe ich mich gefragt, was das alles noch bringt.»

Saison 2012/2013

Platz 36 im Weltcup die beste Klassierung

Die heute 29 Jahre alt gewordene Doris Trachsel nahm vergangene Saison an acht Weltcup-Rennen teil. Die besten Resultate waren je ein 36. Rang beim Sprint in Liberec (Tsch) und im 10-km-Verfolgungsrennen in Kuusamo. Das wertvollste Ergebnis der Plasselberin war der Sieg im Sprint beim Alpen-Cup in Oberwiesenthal (De). Hingegen ging die mehrfache Schweizer Meisterin, die 2010 an den Olympischen Spielen in Vancouver im Sprint 30. wurde, an nationalen Meisterschaften diesmal leer aus.fs

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