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Alles begann in einer Garage

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die in der Blue Factory beheimatete Firma Bcomp gilt als eine der wichtigsten Start-ups, die in den letzten Jahren aus der Saanestadt hervorgegangen sind. Dieses innovative und bereits heute international aktive Unternehmen, das sich auf High-Performance-Naturfaserkomponenten spezialisiert hat, wurde entscheidend von Deutschfreiburgern geprägt.

Einer der Mitgründer ist aus Schmitten: Andreas Brülhart, der heute die Innovationsabteilung der Mobiliar leitet. Mit Reto Aebischer ist ein weiterer Deutschfreiburger seit vielen Jahren ein wichtiger Pfeiler der Firma. Thomas Rauber, Eigentümer und CEO der TR Invest AG aus Tafers, ist zudem einer der ersten Privatinvestoren und Verwaltungsrat. Er leitet die Firma seit 2012 sehr aktiv und war auch für die erste Finanzierungsrunde verantwortlich. Im Rahmen der zweiten Runde wurde kürzlich ein Betrag von insgesamt drei Millionen Franken zusammengebracht (die FN berichteten).

Von Singapur bis Litauen

«Unsere Firma ist nicht nur jung und dynamisch, sondern sie befindet sich auch stetig im Fluss», sagt Thomas Rauber. «Bei uns ist praktisch die ganze Welt vertreten, mit Mitarbeitern aus der Schweiz, aus Schweden, Frankreich, Singapur, Lettland und Litauen.» Insgesamt beschäftigt das Unternehmen zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Alles begann vor sechs Jahren mit zwei jungen Ingenieuren in einer Garage. Zwei von ihnen sind heute noch für die Bcomp tätig, einer von ihnen ist Julien Rion, der heute als technischer Leiter tätig ist. «Wir waren ein interdisziplinäres Team aus verschiedenen Hochschulen der ganzen Schweiz», blickt Rion zurück. Auftrieb habe dieser Mannschaft vor allem auch die Tatsache gegeben, dass in ihr nicht nur technische Ingenieure vertreten gewesen seien, sondern auch ein Spezialist für Finanzen und einer für Marketing und Kommunikation.

Der Faktor Leichtigkeit

Die entscheidenden Marktvorteile der Bcomp-Produkte waren laut Rion von Anfang an ihre hohe Leistung, ihre Nachhaltigkeit und vor allem ihr geringes Gewicht – ihre Leichtigkeit. «Das bietet eine ideale Alternative zu anderen Verbundstoffen aus Kohlenfaser, Glasfaser oder Aluminium.» Das Erfolgsgeheimnis ist so simpel wie genial: Flachsfasern werden in Balsasperrholz integriert. Aber auch wenn die Entwicklungswerkstatt in der Blue Factory auf den ersten Blick wie eine Schreinerwerkstatt aussieht, ist das kein Handwerksbetrieb. Es geht vielmehr um Hightech pur.

«Ironischerweise sind wir beim Endverbraucher kaum bekannt», sagt Thomas Rauber. «Wir sind ein klassischer Materialzulieferer, der sich auf den Business-to-Business-Bereich spezialisiert hat.»

Ski-Hersteller gewonnen

Die erste Branche, die aufgesprungen sei, seien die Hersteller von Freeride-Skis gewesen, für die Bcomp die Kerne hergestellt habe. Erst danach seien die Auto-, die Luftfahrt- und schliesslich sogar die Raumfahrtindustrie hinzugekommen. Das hat laut Rauber einen einfachen Grund. «Ein neuer Werkstoff schafft es im Erfolgsfall nach sechs Monaten in einen Ski, aber erst nach fünf Jahren in ein Auto», sagt er. Für ein Start-up-Unternehmen sei es im Prinzip unmöglich, direkt in die Autoindustrie einzusteigen.

Die Ski-Hersteller hingegen seien ebenfalls jung, hungrig, dynamisch und stets bemüht, der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein. «Skis mit einem Kern von uns sind nicht nur aussergewöhnlich leicht, sondern fahren auch sehr gut», ergänzt Julien Rion.

Durchbruch an Fachmesse

Den ersten Prototyp hätten die Gründer übrigens noch von A bis Z selbst hergestellt. Mittlerweile arbeite die Firma mit diversen renommierten Herstellern zusammen: von Stöckli über K2 und Nordica bis zu Elan. «Den Durchbruch schafften wir auf einer Fachmesse, der Rest war Mundpropaganda», so Rauber. Man habe daher von Anfang an keine grossen Marketingmassnahmen nötig gehabt. Als nächstes sei geplant, die Bcomp-Produkte auch in Wassersportgeräte zu integrieren.

Mittlerweile werden Tausende von Bcomp-Skikernen pro Jahr produziert. Die Produktion übernimmt die Firma aber nicht selbst. Vielmehr hat sie diese an Lizenznehmer übergeben, die über den ganzen Globus verteilt sind. In der Freiburger Zentrale findet sich aber immer noch die Entwicklung und die Herstellung von Prototypen.

Der Weltraum ruft

Das zweite erfolgreiche Produkt aus dem Hause Bcomp heisst «Amplitex». Dabei handelt es sich um Verstärkungsgewebe für industrielle Verbundwerkstoffe, das etwa in der Autoindustrie zur Anwendung kommt. Mittlerweile findet man dieses vielseitige Freiburger Produkt aber auch in Musikinstrumenten, Velos, Motorrädern und sogar Hublot-Luxusuhren.

«Bei der Türverkleidung von Autos kann man mit Amplitex bis zu 40 Prozent des Gewichts einsparen», sagt Rion. Letztlich lasse sich so auch der CO2-Ausstoss reduzieren, was der Umwelt zugutekomme. Die Leichtigkeit sei aber selbst für Rennautos interessant – daher die Zusammenarbeit mit der Tesla-Rennserie (siehe Kasten). Und selbst die europäische Raumfahrtbehörde Esa interessiere sich inzwischen für Bcomp-Komponenten. «Bislang befinden wir uns hier allerdings noch in der Projektphase», räumt Rauber ein. «Bis jetzt ist noch kein Produkt von uns in den Weltraum geflogen – das ist aber klar unser erklärtes Ziel!»

Zahlen und Fakten

Grosse Erfolge seit sechs Jahren

Der Palmarès des 2011 gegründeten Unternehmens Bcomp ist beeindruckend. 2014 gewann die in der Blue Factory beheimatete Firma den Innovationspreis des Kantons Freiburg. Im Jahr darauf wurde sie zum viertbesten Start-up der Schweizer Top 100 gewählt. Im Jahr 2016 gewann Bcomp den Jung-Unternehmerpreis SEF Award am Swiss Economic Forum in Interlaken, und seit diesem Jahr arbeitet sie als Lieferantin mit der Tesla-Electric-GT-Renn­serie zusammen.

jcg

 

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