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«Alles ist bloss Durchschnitt»

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Am Ende des gestrigen Trainings war es wieder einmal so weit: Das böse, englische F-Wort schlich sich bei Hans Kossmanns Schlussrede an seine Spieler vor jedes dritte, vierte Wort. So wie das regelmässig der Fall ist, wenn Freiburgs Trainer verärgert ist. Und dazu hat er momentan allen Grund. Auch er hat bei seinem Team eine gewisse Selbstgefälligkeit festgestellt, eine Selbstgefälligkeit, die einer der Gründe für die beiden Heimniederlagen gegen Rapperswil und Ambri waren. «In Sachen mentale Vorbereitung müssen wir uns verbessern. Wir müssen uns vorbereiten auf Spiele, die wir mit einem Tor Unterschied gewinnen, so ist das nun einmal heute in dieser ausgeglichenen Liga», sagt Kossmann.

Zuletzt habe bei seinem Team die Einstellung nicht gestimmt, die Spieler hätten die Zweikämpfe nicht genügend angenommen. «Eigentlich müssen die Spieler doch Freude am Spielen haben, aber dann kann man doch nicht einfach nur halbherzig an die Sache herangehen.»

Sehr intensives Training

Nach rund einem Drittel der Qualifikation steht Gottéron momentan auf dem fünften Rang–das reicht Kossmann nicht. «Was wir bisher gezeigt haben, ist Durchschnitt. die Klassierung ist Durchschnitt, das Torverhältnis ist Durchschnitt, alles ist bloss Durchschnitt. Wenn wir mehr sein wollen als Durchschnitt, müssen wir auch mehr arbeiten.» Einen ersten Schritt dahin schienen seine Spieler gestern bereits unternehmen zu wollen. Die Intensität im Training war sichtbar höher als üblich, keine Sprüche, kein Gejaule, sondern volle Konzentration und teils richtig harte Checks. «Wir haben vor dem Training gut miteinander diskutiert und anschliessend gut trainiert», so Kossmann.

Baustelle Defensive

Will Freiburg heute in Kloten punkten, muss die Mannschaft in erster Linie ihr Defensivspiel deutlich verbessern. Zehn Gegentore in den zwei Heimspielen gegen Rapperswil und Ambri sind ein indiskutabler Wert; überhaupt hat Gottéron mit 48 Gegentoren statistisch nur die achtbeste Verteidigung der Liga. «Wir kassieren zu viele Tore bei fünf gegen fünf», sagt Alain Birbaum. Der Gottéron-Verteidiger weiss, wovon er spricht, mit minus 12 weist er seit Samstag den schlechtesten Plus-Minus-Wert der gesamten Liga auf. «Wir verlieren in unserer Zone zu viele Duelle, uns muss bewusst sein, dass es in der Defensive manchmal halt fünf Spieler in der eigenen Zone braucht–und jeder dieser Spieler muss bei seinem Gegenspieler sein. Wenn auch nur einer von seinem Mann weggeht, stimmt die Zuordnung bereits nicht mehr.»

 Auffällig waren zuletzt die vielen Kontermöglichkeiten, die Gottéron dem Gegner immer wieder zugestand. Ein Grund dafür sind einerseits die mitunter zu sorglos aufrückenden Verteidiger, andererseits die Stürmer, die zu wenig schnell nach hinten eilen. «Wir vergessen in der Vorwärtsbewegung manchmal, dass der Puck auch wieder in die andere Richtung geht», sagt Birbaum. «Wenn dann beispielsweise ein gegnerischer Verteidiger beim Gegenstoss sein Team unterstützt und unsere Stürmer nicht schnell genug zurückeilen, entstehen oft 4-gegen-3- oder 3-gegen-2-Situationen zugunsten unserer Gegner.»

 Für Hans Kossmann hängt auch die Defensivleistung in erster Linie von der mentalen Verfassung ab. «Wir könnten nun über Spielsysteme oder Taktik sprechen, aber am Ende nutzt das alles nichts, wenn man im Kopf nicht bereit ist. Es kann doch nicht sein, dass wir so oft das erste Tor des Spiels kassieren.»

Auswärts besser

Für die Freiburger scheint es fast schon ein Segen zu sein, dass sie nach drei Heimspielen in Folge nun wieder auswärts antreten können. In ihren sieben Auswärtsspielen haben sie im Schnitt zwei Punkte geholt, in ihren zehn Heimspielen nur 1,7. «Auswärts scheinen wir mental jeweils mehr bereit zu sein», so Kossmann. «Das ist ein Problem, das wir in Freiburg seit Jahren kennen», sagt Birbaum. «Zu Hause wollen wir Spektakel bieten und vergessen mitunter das Verteidigen, so dass wir den Gegenspielern zu viel Platz lassen. Auswärts müssen wir das Spiel nicht machen und spielen einfacher–und dadurch oft erfolgreicher.»

 

Der heutige Gegner

Fakten zu den Kloten Flyers

• Kloten ist in dieser Saison ausgesprochen heimstark. Die Zürcher haben sieben ihrer acht Heimspiele gewonnen.

• Topskorer der Flyers ist ein Amerikaner mit einem ausgesprochen schweizerischen Namen: Peter Mueller hat sechs Tore und neun Assists auf seinem Konto.

• Nationalstürmer Matthias Bieber hat mit plus 12 die beste Plus-Minus-Bilanz der Liga.

Verletzte: Vauclair und Bykow zurück auf dem Eis

T ristan Vauclair geht es wieder besser. Der Stürmer, der letzte Woche einen Puck ans Ohr erhalten hatte, trainierte gestern wieder mit. Zwar noch mit einem andersfarbenen Trikot, aber mit vollem Einsatz. «Ich fühle mich wieder deutlich besser. Ob ich in Kloten spiele, kann ich noch nicht sagen, das werde ich am Dienstagmorgen entscheiden», sagte Vauclair nach dem Training. Trainer Hans Kossmann geht eher davon aus, dass der Stürmer erst am Samstag in Genf zurückkehrt. Ebenfalls auf dem Eis, wenn auch nicht im Mannschaftstraining, stand gestern Andrei Bykow. «Er will in dieser Woche seine Form auf das Toplevel bringen, damit er in der Natipause voll mittrainieren kann», so Kossmann. «Sandy Jeannin hingegen steht immer noch bloss am Startblock.» fm

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